Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Schale Suppe, blies darauf und fing an zu löffeln, sobald sie ihm nicht mehr so brühheiß erschien. »Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Falls Sie einen Kessel Suppe übrig haben, nehme ich ihn mit.« Er leckte sich die Lippen. »Das Zeug ist heiß genug, um einen Sprung durchs Dazwischen zu überstehen.«
    »Sie bekommen, was Sie wollen, und den Kessel dürfen Sie behalten. L'sur ist an Ort und Stelle geblieben, sagen Sie?« Versonnen rührte Paulin Süßstoff in sein Klah. M'shall nickte. »Das trifft sich gut. Die Anwesenheit von Drachenreitern dürfte genügen, um weitere Gewalttätigkeiten zu verhindern.« Doch er wusste, dass dies nur eine vorübergehende Lösung des Problems wäre. Zu gern hätte er mehr getan, als die Not leidenden Menschen lediglich mit heißer Suppe zu versorgen, doch er als Ratsvorsitzender musste sich erst einmal zurückhalten und sich vergewissern, wie weit er gehen durfte. »Zumindest der Weyr hat das Recht, in Aktion zu treten, und auch Bridgely darf eingreifen«, stellte er fest. Abermals donnerte seine Faust auf die Tischplatte. »Ich werde Jamson und Azury persönlich aufsuchen. Jetzt, da Chalkin derart drastische Maßnahmen ergreift, dürfen wir nicht länger passiv bleiben. Am liebsten würde ich zögerliche Naturen wie Jamson und Azury an die Grenzen bringen lassen, damit sie mit eigenen Augen sehen, was sich in Bitra abspielt. Wahrscheinlich glauben sie, wir hätten die Situation übertrieben.«
    »Wie können sie so etwas annehmen?«, entrüstete sich M'shall.
    »Sie selbst würden sich nie in dieser perfiden Art und Weise an ihren Leuten vergehen. Deshalb fällt es ihnen schwer, sich vorzustellen, was Lord Chalkin so treibt.«
    »Nun ja«, meinte M'shall, »Beweise gibt es mittlerweile genug.«
    Abermals klopfte es an der Tür. Matt öffnete, und herein trat K'vin.
    »Ich habe gerade gehört, was an der Grenze zu Bitra los ist, M'shall. Ich dachte mir schon, dass ich Sie hier antreffen würde.«
    »Hat Chalkin jetzt etwa auch noch die westliche Grenze blockiert?«
    K'vin nickte. »Telgar kann ihm nicht verbieten, seine Grenzen zu schließen, aber er bringt Leute um, indem er sie schutzlos dieser kalten Witterung aussetzt. Ich kann und werde nicht zulassen, dass Menschen so grausam behandelt werden.« Erwartungsvoll blickte er Paulin an.
    »M'shall und ich haben gerade über diesen unerträglichen Zustand diskutiert. Die anderen Burgherren hatte ich bereits gebeten, ihre Meinung über Chalkins Verhalten kundzutun und mir ihre Ansicht bezüglich einer Amtsenthebung mitzuteilen. Die Antworten fielen sehr unterschiedlich aus, so dass ich selbst in meiner Eigenschaft als Ratsvorsitzender nur wenig ausrichten kann – jedenfalls offiziell. Doch wie M'shall richtigerweise betont, obliegt es den Weyrn, Menschen zu beschützen. In gewisser Hinsicht könnte man sagen, die Bitraner müssen vor den Fäden in Sicherheit gebracht werden, denn schließlich haben sie eine Festung aufgegeben, die ihnen mangels Vorbereitung keinen Schutz gewährt. Folglich dürfen die Weyr dort eingreifen, wo mir die Hände gebunden sind.«
    »Mehr wollte ich gar nicht wissen!« K'vin schlug sich mit den Reithandschuhen gegen den Schenkel, wie um seinen Beifall zu äußern.
    Warnend hielt Paulin eine Hand hoch. »Aber Sie müssen sich hüten, Chalkin einen Anlass zu geben, sich wegen Verletzung seiner Autonomie zu beschweren.«
    »Die Selbstbestimmung einer Kolonie hört da auf, wo Menschen vorsätzlich misshandelt oder gar zu Tode gebracht werden«, protestierte K'vin.
    »Jetzt ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, um die Neutralität der Weyr aufzugeben«, meinte Paulin. »Denn noch hat der Fädenregen nicht eingesetzt.«
    »Kommen Sie, Paulin …«, begann M'shall.
    »Ich bin mit Ihnen beiden einer Meinung, aber als Ratsvorsitzender muss ich Sie daran erinnern – ungeachtet meiner privaten Einschätzung –, dass es niemandem zusteht, sich in die Verwaltung eines autonomen Gemeinwesens einzumischen.«
    » Sie müssen sich da raushalten, Paulin« widersprach K'vin. »M'shall und ich brauchen keine Zurückhaltung zu üben. Das geltende Recht besagt nämlich auch, dass die Weyr zum Schutz der Menschen gegründet wurden.«
    »Die Weyr sollen die Bewohner dieses Planeten vor den Fäden abschirmen …«, hielt Paulin dem jungen Weyrführer entgegen.
    »Vor jedweder Gefahr«, beschied ihm K'vin resolut. »Ganz gleich, ob jemand ungeschützt einem Fädenschauer ausgesetzt ist, oder gezwungen wird, in

Weitere Kostenlose Bücher