Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
wird.«
Als dann der Paarungsflug doch stattfand, verzichtete Robinton aus Taktgefühl auf irgendwelche Fragen. F'lon, der Robinton in Benden besuchte, ging auf das Ereignis lediglich mit einem spärlichen Kommentar ein.
»S'loner kam nicht auf seine Kosten. Hoffentlich hatte Chendith mehr Vergnügen an der Sache.« Er schlug einen so sachlichen Ton an, dass Robinton nicht wusste, ob F'lon seine Enttäuschung überwunden hatte oder nur Gelassenheit mimte. Aber der Bronzereiter besaß die Gabe, Dinge, die ihm unangenehm waren, einfach zu ignorieren.
Bald berichtete F'lon, bei Nemorth zeigten sich untrügliche Symptome, dass sie Eier legen würde. Darüber schien er aufrichtig erfreut zu sein.
»Wenn ich bedenke, wie Jora sich aufführt, kann ich mich glücklich schätzen, nicht mit solch einer Weyrgefährtin belastet zu sein. Von mir aus kann S'loner sie behalten.« Er grinste maliziös.
In seiner Eigenschaft als Harfner von Burg Benden wurde Robinton zum Schlüpfen der Jungdrachen und der Gegenüberstellung eingeladen. Der sensible Rob war zutiefst beeindruckt. Noch nie zuvor hatte er ein so beglückendes Erlebnis mitangesehen oder sich durch die wonnetrunkene Stimmung anderer Menschen derart ergriffen gefühlt.
Mit jedem neuen Paar, das zueinander fand, steigerte sich die Glückseligkeit, und er ertappte sich dabei, wie er sich verzweifelt wünschte, beides zu sein – Harfner und Drachenreiter. Als der Vorgang der gegenseitigen Prägung vorbei war, weinte er ungeniert. Selbst F'lon, der ihn später von seinem Platz auf der terrassenförmig gestuften Zuschauertribüne abholte, hatte Tränen in den Augen.
»Es rührt einen wirklich ans Herz, nicht wahr?« meinte der Bronzereiter und wischte sich die Augen.
»So hatte ich mir das nicht vorgestellt …« Mittlerweile überquerten sie den heißen Sand, mit dem die Brutstätte bedeckt war. Trotz der festen Lederstiefel spürte Robinton die Hitze unter den Fußsohlen. »Das ist wohl der erhebendste Moment im Leben eines Menschen.«
»Du hast Recht«, stimmte F'lon zu. Dabei spähte er liebevoll zu Simanith hinauf, der die Brutstätte durch einen hoch gelegenen Ausgang verließ. Die meisten Drachen begaben sich wieder in ihre eigenen Weyr, und Robinton staunte über die Geschmeidigkeit und Anmut, mit der die mächtigen Tiere durch das dunkle Loch glitten, das ins Freie führte. Die Kaverne besaß gewaltige Abmessungen, und die Größe dieser Höhlung erlaubte es den Drachen zu fliegen. Doch niemals kam es zu einer Kollision zwischen den Giganten.
F'lon legte lässig den Arm um Robintons Schultern. »Heute ist ein guter Tag. In der allgemeinen Euphorie sind alte Streitpunkte vergessen. Sogar Raid war da.«
»Wieso wundert dich das?« hakte Robinton nach. Er hoffte, den Grund für die Entfremdung zwischen F'lon und Raid zu erfahren. Früher waren die beiden Freunde gewesen. Es hatte eine Weile gedauert, bis Robinton auffiel, dass die beiden sich tunlichst aus dem Weg gingen. Doch F'lon konnte mit seinen spöttischen Bemerkungen verletzen, und auch Raid hatte seine Eigenheiten und Fehler. »Seit die Nachricht von einem neuen Gelege eintraf, konnten Maidir und Hayara von nichts anderem mehr reden.«
»Wahrscheinlich ging es Maizella und ihrem fischgesichtigen Ehemann genauso.« F'lon schnitt eine Grimasse. »Sie ist so hübsch, dass sie einen besseren abbekommen hätte.«
»Cording besitzt ein großes, einträgliches Pachtgut am Ostmeer. Er schenkt ihr Schmuck und kann den Blick nicht von ihr abwenden, wenn sie für ihn singt.« Robinton bemühte sich um einen neutralen Tonfall. Er mochte Maizella, und auch an Cording fand er nichts auszusetzen. Der junge Mann bemühte sich um Lord Maidir und Lady Hayara und hatte zu deren zahlreicher Nachkommenschaft ein gutes Verhältnis. Seinem Burgherrn, dem er unterstand, begegnete er mit höflichem Respekt, ohne indessen unterwürfig zu sein. Leider ähnelte er in der Tat einem Fisch, dafür sorgten das von der Sonne ausgebleichte Haar und die konturlosen Gesichtszüge. Aber als Harfner durfte Robinton keinen gesellschaftlichen Patzer begehen, selbst mit dem, was er einem Freund anvertraute, musste er vorsichtig sein.
»Das mag ja sein, aber er glaubt nicht an die Fäden«, entgegnete F'lon kurz und bündig.
Da dies genügte, um F'lon gegen jeden einzunehmen, egal, ob Mann oder Frau, verzichtete Robinton darauf, weitere Vorzüge Cordings aufzuzählen. Doch nun schwante ihm, was die Ursache für den Konflikt zwischen Burg
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