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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Vermutungen anstellen. Du weißt ja selbst, wie sehr deine Mutter sich beruflich verausgabt, besonders wenn es darum geht, ein neues Musikstück einzustudieren.«
    Robinton nickte. Seine Mutter überschritt die Grenzen ihrer Belastbarkeit, indem sie sich bemühte, die Solisten zu derselben Virtuosität anzutreiben, die Petiron von seinen Musikern und dem Chor verlangte.
    »Ich glaube, ein Sommer in Süd-Boll im Kreise ihrer Familie – ohne Aufführungen und ohne Pflichten – wird ihr gut tun. Der letzte Winter hat sie sehr mitgenommen.«
    »Hast du schon mit Meister Gennell darüber gesprochen?« erkundigte sich Robinton.
    »Mehrere Male.« Ginia schürzte nachdenklich die Lippen. »Wir alle wissen natürlich, wie wichtig die Feiern zur Frühlings-Tagundnachtgleiche sind, und dass man sich hütet, irgendwelche Patzer zu begehen …« Sie stand auf, und Robinton wusste, dass sie das Gespräch beenden wollte. Zum Schluss lächelte sie ihm tröstend zu. »Du solltest deine Mutter begleiten, Rob, und darauf achten, dass sie gut isst und jeden Tag ruht.«
    »Ich werd's versuchen.« Er nahm sich vor, auf F'lons Angebot zurückzukommen, der versprochen hatte, die Meistersängerin Merelan an jeden beliebigen Ort zu befördern.
    ***
    Schließlich begleitete nicht Robinton seine Mutter, sein Vater ging mit. Nach dem Konzert zur Tagundnachtgleiche brach Merelan zusammen, und Petiron konnte sich nicht länger vor der Tatsache verschließen, dass seine Gemahlin krank war.
    Robinton schickte eine getrommelte Botschaft ab und bat um F'lons Hilfe. Als es dann soweit war, hob er seine Mutter auf Simaniths Rücken. Er musste zur Seite treten, als sein Vater hinter ihr Platz nahm. Der Umstand, dass Petiron äußerst nervös und besorgt wirkte, trug nicht dazu bei, Robies Ängste um die Mutter zu zerstreuen. In Gedanken beschwor er seinen Vater, wenigstens dieses eine Mal auf seine Frau Rücksicht zu nehmen und sie zu schonen.
    Eine Stunde später kehrte F'lon zurück. Bei einem kühlen Fruchtsaft und Lorras Gebäck schilderte er in allen Einzelheiten, wie Merelan in der Klippenfestung mit dem atemberaubenden Meeresblick empfangen worden war. Petiron hatte sich vor lauter Sorge gebärdet wie eine alte Wherryhenne und schien Merelan mit seiner übertriebenen Fürsorglichkeit zum Schluss auf die Nerven gegangen zu sein. Merelans jüngste Schwester hatte ihren Gemahl dazu angestiftet, sich um Petiron zu kümmern und ihn fortzubringen, damit Merelan sich endlich ungestört ausruhen konnte.
    »Sie erschrak richtig, als sie deine Mutter sah. Als ich sie in Benden kennen lernte, war sie schlank und zierlich, aber doch nicht so … gebrechlich wie jetzt«, fügte F'lon hinzu und sah Lorra um Bestätigung heischend an. Lorra nickte.
    »Ich habe mit Ginia gesprochen«, wandte Rob ein. »Sie meint, wenn Mutter den ganzen Sommer lang ausspannt, müsste sie sich erholen.« Ihm entging nicht, wie Lorra und F'lon Blicke tauschten. »Wenn es etwas gibt, das ich wissen sollte, müsst ihr es mir verraten«, drängte er. »Immerhin ist sie meine Mutter! Ich habe ein Recht, alles zu wissen.«
    Lorra sah ihn an und schien sich ein Herz zu fassen. »Ginia hat keine Ahnung, was deiner Mutter zusetzt, also kann sie nicht viel über eine mögliche Genesung sagen, oder? Sie hofft nur, dass die Ruhe ausreicht, damit sie wieder gesund wird. Merelan war noch nie besonders kräftig …«
    »Und seit sie mich großen Kerl geboren hat, ging es mit ihrer Gesundheit stetig bergab«, ergänzte Robinton bitter. Er hatte gehört, wie sein Vater behauptete, die Niederkunft habe ihr schwer geschadet.
    »Als du auf die Welt kamst, warst du ein ganz normales Baby«, wies Lorra ihn zurecht. »Rede dir bitte keine Schuldgefühle ein für etwas, auf das du keinen Einfluss haben konntest. Du kannst wirklich nichts dafür, wenn deine Mutter jetzt kränkelt.« Sie räusperte sich und legte eine Kunstpause ein, um zwischen den Zeilen anzudeuten, wer ihrer Ansicht nach der Schuldige an Merelans geschwächter Gesundheit war. »Deine Mutter verausgabt sich zu sehr. Die Stücke, die sie singt, und die Art und Weise ihres Vortrags, reiben sie langsam aber sicher auf. Und wenn eine Frau in ein gewisses Alter kommt, ist sie nicht mehr so widerstandsfähig wie ein junges Mädchen.«
    »Mutter würde sterben, wenn sie nicht mehr singen könnte …«
    »Dazu wird es nicht kommen«, fiel Lorra ihm scharf ins Wort. »Aber sie muss kürzer treten und nicht ihre gesamte Energie in diesen

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