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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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keine einzige Markierung gab, die anzeigte, dass dort entweder ein Harfner tätig war oder angefordert wurde.
    »Wahrscheinlich herrscht Fax über dieses Gebiet«, mutmaßte er.
    »Richtig geraten«, bestätigte Lobirn.
    Mallan grinste schief.
    »Er duldet keine Harfner in seinem Einflussbereich«, erklärte Lobirn in ätzendem Ton.
    Robinton horchte auf. »Und warum nicht?«
    »Er möchte nicht, dass wir die Köpfe seiner Pächter mit unwichtigen Informationen voll stopfen.«
    »Unwichtige Informationen … Aber jeder hat doch das Recht, Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen.«
    »Fax will aber keine gebildeten Pächter, Rob«, erläuterte Mallan. »So einfach ist das.« Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und kippte seinen Stuhl nach hinten. »Was sie nicht wissen, können sie auch nicht einfordern. Denn ein Analphabet kann sich nicht selbst davon überzeugen, welche verbrieften Grundrechte ihm zustehen.«
    »Das ist doch … das ist doch …« Robinton fehlten die Worte. »Kann Lord Faroguy denn nicht darauf bestehen, dass diese Leute unterrichtet werden?«
    Lobirn stieß ein Grunzen aus. »Er hat Fax nahegelegt, dass ein bestimmtes Grundwissen im Allgemeinen als Vorteil gilt …«
    »Und das war alles?« Empört sprang Rob von seinem Stuhl hoch.
    »Beruhige dich, Junge, und setz dich wieder hin. Es ist ja nicht so, als ob wir nicht genug Lernwillige hätten.«
    »Aber Fax verwehrt seinen Leuten den Zugang zur Charta!«
    »Er streitet ab, dass es überhaupt eine Charta gibt!« ergänzte Mallan.
    »Die Charta garantiert einem Burgherrn auch das Recht auf Autonomie«, wandte Lobirn ein.
    »Genauso, wie sie für berechtigte Ansprüche seiner Untertanen bürgt«, hielt Robinton seinem Meister entgegen.
    »Sei nicht naiv, Rob. Aus eben diesem Grund will Fax es ja verhindern, dass seine Pächter Lesen lernen. Er hält sie mit Absicht dumm.« Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, ließ Mallan seinen Stuhl wieder krachend auf alle vier Beine fallen. »Lass es dir bloß nicht einfallen, deinen Kopf in dieses Schlangennest zu stecken. Bei einem Kampf würdest du nur den Kürzeren ziehen, und wenn du Fax zur Rede stellst, zögert er nicht, dich zu einem Duell herauszufordern. Um es später sehr zu bedauern, dass er dir leider das Genick gebrochen hat.«
    Um Unterstützung heischend wandte sich Robinton Meister Lobirn zu, doch der schüttelte energisch den Kopf.
    »Ich habe Lord Faroguy mehr als einmal davor gewarnt, Fax mit zu viel Macht auszustatten. Als meine Ermahnungen nichts fruchteten, ging ich zu Faroguys ältesten Söhnen, Farevene und Bargen. Klipp und klar riet ich ihnen, vor Fax auf der Hut zu sein. Farevene ist ein guter Ringer und hält sich fit. Bargen verlässt sich darauf, dass der Rat niemals einen Neffen zum Nachfolger eines Burgherrn bestimmen würde, solange es geeignete Söhne für die Übernahme einer Festung gibt. Meiner Meinung nach sind sowohl Farevene als auch Bargen tauglich, ein Gemeinwesen zu führen. Doch mir scheint, beide unterschätzen ihren Cousin und ahnen nicht einmal, wie ehrgeizig und machtgierig er ist.«
    Lobirn nickte bekräftigend mit dem Kopf.
    »In dieser Burg genießen wir Harfner den Respekt, der uns und unserem Berufsstand gebührt. Doch ich habe gehört, dass es mehr und mehr Orte gibt, an denen wir kaum noch geduldet werden.« Seine Miene verfinsterte sich.
    Mallan und Robinton blickten ihn entgeistert an.
    »Einer der Händler aus dem Norden erwähnte so etwas …« begann Mallan.
    »Lasst uns nicht über ungelegte Eier gackern!« beendete Lobirn die Diskussion. »Mit diesem Problem befassen wir uns, wenn es an der Zeit ist.« Und er fuhr fort, Robintons Einsatzpläne auszuarbeiten.
    ***
    Die Unterhaltung lastete schwer auf Robintons Gemüt. Ihm hatte man die Satzungen der Charta beigebracht, er hatte sogar das Original gesehen, das zwischen zwei schützenden Glasplatten eingebettet lag. Damals staunte er, wie frisch und präzise die mit Tinte geschriebenen Buchstaben nach all den vielen Planetenumläufen noch wirkten.
    Die jüngsten Kinder lernten den Inhalt der Charta aus Lehrballaden, und später, wenn sie verständig genug waren, beschäftigten sie sich mit den Einzelheiten und interpretierten die verschiedenen Klauseln. Ein Burgherr, der seinen Pächtern diese Informationen vorenthielt, vernachlässigte in sträflicher Weise seine Pflichten.
    Andererseits konnte ein säumiger Burgherr nicht per Gesetz mit einer Strafe belegt werden. Dies war eine der

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