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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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war für seine Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit bekannt und erwiderte verächtlich: »Mein teurer Fax, nicht wenige Mannsbilder haben den Tag bereut, an dem sie versuchten, einen Harfner aufs Kreuz zu legen – und zwar im wortwörtlichen wie im übertragenen Sinn. Denn eines ist gewiss, Intelligenz und Bildung sind schierer Muskelkraft allemal überlegen.« Eine letzte Stichelei schob er noch nach. »Vielleicht hat es dein junger Pächter nicht verwunden, dass Robinton ihn jedes Mal beim Hallenrennen besiegt hat.«
    Robinton wunderte sich, dass Meister Lobirn den Wettkämpfen so viel Aufmerksamkeit zollte und über die Sieger und Verlierer bestens Bescheid wusste. Auch hätte er nie gedacht, dass seine guten Leistungen im Wettlauf bei anderen Eifersucht, wenn nicht gar Hass, erzeugten. Allem Anschein nach war es Fax, der ihm den Erfolg missgönnte, denn sein Pächter hatte es sich nie anmerken lassen, dass er ein schlechter Verlierer war.
    Fax bedachte Meister Lobirn mit einem langen, bedrohenden Blick, schaute noch einmal flüchtig zu Robinton hinüber und trollte sich. Rob atmete erleichtert auf.
    »Nimm dich vor Fax in Acht, Robinton. Er legt es darauf an, dich vor der gesamten Burggemeinschaft zu demütigen«, warnte Meister Lobirn. »So etwas werde ich nicht zulassen. Es untergräbt die Disziplin. Aber es wäre keine schlechte Idee, wenn du dir von Mallan ein paar Griffe beibringen ließest, mit denen du dich notfalls bei einem Ringkampf verteidigen könntest.«
    »Ich werde den Rat befolgen, Meister Lobirn«, erwiderte Robinton sachlich. Er zweifelte nicht daran, dass Fax einen persönlichen Groll gegen ihn hegte. Oder vielleicht gegen alle Harfner. Jedenfalls forderte Fax keinen Harfner für seine Burg an. Er durfte bestimmen, ob seine Pächter unterrichtet wurden oder nicht, und nur Lord Faroguy konnte diesen Entschluss anfechten.
    Doch da Fax' Domäne wirtschaftlich prosperierte, sah der Lord keinen Anlass, seine Methoden anzuzweifeln. Natürlich verriet der junge Burgherr seinem Onkel nicht, dass er seinen Leuten mit Auspeitschung und Ausweisung aus der Burg drohte, wenn sie nicht spurten.
    Mallan und Robinton übten fleißig die unterschiedlichen Techniken im Nahkampf, und beide profitierten von diesem intensiven Training.
    ***
    Da die Gebirgspässe zugeschneit waren, beschränkte sich die Kommunikation auf Trommelbotschaften. Der acht Stunden dauernde Bereitschaftsdienst im Trommelturm gehörte zu Robintons unangenehmsten Pflichten als Geselle. Selbst ein prasselndes Kaminfeuer vermochte die Turmkammer nicht zu erwärmen.
    Der äußere Rand der Kammer war ausgetreten von den Rundgängen der Wachen, denn der aus dem gewachsenen Fels gehauene Trommelturm bestand schon seit mehreren Hundert Planetenumläufen. So tief war die Rinne, dass man aufpassen musste, um nicht zu stolpern. Zum Glück ließ sich der Turm vom Innern der Festung aus erreichen und nicht lediglich über eine Außentreppe, wie es bei vielen im Süden gelegenen Festungen der Fall war.
    Der Dienst im Trommelturm war kein Vergnügen und erforderte höchste Aufmerksamkeit. Bisweilen dämpfte Schneefall die eingehenden Nachrichten, und Botschaften, die man abschickte, konnten kleinere Lawinen auslösen, die sich anhörten wie ferner Donner und in der winterlichen Dunkelheit umso unheimlicher anmuteten.
    In sternklaren Nächten, wenn die beiden Monde Belior und Timor als kreisrunde Scheiben am Himmel schwebten, erkannte man manchmal die sieben Spitzen des verlassenen Hochland-Weyrs. Robinton überlegte, ob er sich wohl von den Weyrn unterschied, die er bereits kannte. Er nahm sich vor, ihn zu untersuchen, sowie sich die Gelegenheit bot.
    Die neue Umgebung und die Fülle von Erlebnissen beflügelten Robintons Phantasie. In einer Anwandlung von Kühnheit komponierte er ein Lied für den Chor der Bergleute, das exakt für ihre Stimmen arrangiert war. Es handelte sich um eine witzige Ballade bestehend aus sechs Strophen und einem Refrain. Erzählt wurde die Geschichte eines Bergmanns und seiner Liebsten, genau der Stoff, den die handfesten Kerle bevorzugten. Das Lied kam so gut an, dass Meister Lobirn wissen wollte, wieso Robinton es erst jetzt zum Besten gab.
    »Ach, ich hatte es total vergessen über all den Melodien, die ich von der Harfnerhalle mitbrachte«, wiegelte Robinton ab.
    »Was du nicht sagst!«
    »Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Ich meine, die Melodie existierte bereits, ich schrieb sie nur für die Bergleute um und fügte den

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