Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
Hand zwischen Robs schwielige Finger.
»Dabei wollte ich es die ganze Zeit«, gab er aufrichtig zu.
»Dann hast du dir also endlich ein Herz gefasst, Harfner«, gab sie keck zurück. Auf der Tanzfläche nahmen sie gegenüber Aufstellung und grüßten artig, wie es die anderen Paare taten.
Sitta war ein braves Mädchen, und nach zwei Tänzen mit Robinton schlug sie vor, er solle mit einer ihrer Freundinnen tanzen, um keinen Anlass für Tratsch zu geben. Robinton stimmte zu. Für ihn als Harfner schickte es sich ohnehin nicht, jemanden demonstrativ zu bevorzugen. Zum anderen wollte er mit dem Tanzen noch nicht aufhören. Es gefiel ihm ungemein.
Er forderte zuerst Triana und dann Marcine auf. Triana war ein lustiges Persönchen. Hauptsächlich schien es ihr darauf anzukommen, dass man sie tanzen sah, mit wem sie über die Tanzfläche wirbelte, war ihr wohl eher gleichgültig. Marcine war eine auffallend gute Tänzerin und außerdem eine kurzweilige Gesprächspartnerin. Danach musste Robinton wieder musizieren.
Triana machte sich auf die Suche nach einem neuen Partner, doch Robinton zollte sie ein großes Lob. Sie sagte, er sei einer der besten Tänzer, die sie kannte. Sitta und Marcine begnügten sich damit, neben dem Podium zu warten, bis Robinton wieder frei war.
In den nächsten Tagen schien er Sitta und Marcine zufällig immer wieder zu begegnen. Dann wurde er für vier Tage in eine Ansiedlung geschickt, um zu unterrichten. Als er spätabends heimkam, traf er Sitta in der Großen Halle, und wie selbstverständlich sorgte sie dafür, dass er eine warme Mahlzeit und etwas zu trinken bekam. Und später wärmte sie ihn im Bett.
Robinton benutzte dasselbe Zeichen wie Mallan und die älteren Gesellen – er kippte einen Stuhl schräg gegen den Tisch, damit die anderen nicht seine Stube betraten. Zusammen mit Sitta lernte er die Freuden der Liebe kennen, und er fand dieses Erlebnis höchst angenehm. Sitta lauerte ihm an allen möglichen und unmöglichen Orten in der Festung auf, bis er schon argwöhnte, sie verfüge über telepathische Fähigkeiten wie ein Drache, weil sie ihn immer wieder fand. Marcine schmollte eine Woche lang, doch sie und Triana verlangten ihn immer wieder als Tanzpartner. Allerdings nie für mehr als zwei Tänze hintereinander.
Sitta wäre sicher gern die Gemahlin eines Harfners geworden, doch ohne eine Dauerstellung in einer Burg durfte er keine ernsthafte feste Bindung eingehen. Aber eine liebevolle Freundin zu haben, behagte ihm. Diese Art von Zuneigung war nicht mit der Liebe einer Mutter zu vergleichen.
***
In den Briefen, die ihn aus der Harfnerhalle erreichten, stand, Merelan erfreue sich ausgezeichneter Gesundheit, und ihre Stimme sei nie besser gewesen. Jedes Mal, wenn ein Kurier eintraf, war ein Schreiben für ihn dabei, und nie versäumte Robinton es, dem Eilläufer eine Antwort an seine Mutter mitzugeben.
F'lon und Simanith überbrachten die Nachricht, Carola sei erkrankt, und man habe nach der Meisterheilerin Ginia geschickt. Der gesamte Weyr befand sich in Aufruhr, denn Feyrith war eine recht junge Königin. Der Tod eines jeden Drachens traf einen Weyr wie ein Schock, doch der Verlust einer Königin kam einer Tragödie gleich.
»Um Carola selbst habe ich nie viel gegeben, aber sie ist eine Drachenreiterin …« F'lon blickte betroffen drein.
»Und Feyrith würde ihr einfach in den Tod nachfolgen?« fragte Robinton verwundert. »Aber der Weyr braucht doch eine Königin!«
»Tatsächlich gibt es außer Feyrith eine weitere Königin«, erklärte F'lon. »Aus dem letzten Gelege, deshalb ist sie noch sehr jung. Allerdings wünsche ich mir, Nemorth hätte sich nicht ausgerechnet diese Jora ausgesucht.« Resigniert blies er den Atem aus.
»Wieso? Warum magst du Jora nicht?« erkundigte sich Robinton.
»Sie leidet unter Höhenangst. Kannst du dir das vorstellen? Doch im Grunde ist es egal. Simanith hat ein Faible für Nemorth, und mir ist eine mollige Frau lieber als dieses dürre Klappergestell, das aus Carola geworden ist.«
»Und du glaubst, der Bronzedrache deines Vaters wird deinem Drachen kampflos weichen?« fragte Robinton. Er wusste, wie ehrgeizig F'lon war, und welcher Wettkampf zwischen den Bronzereitern bei jedem Paarungsflug entbrannte, doch er fand F'lons Einstellung reichlich unverschämt. Offenbar zog er die große Erfahrung seines Vaters und dessen Drachen gar nicht in Betracht.
F'lon machte ein betretenes Gesicht. »Nun ja, auch S'loner wird älter. Und
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