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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Unzulänglichkeiten der Charta. Als Robinton im Unterricht nach dem Grund dafür gefragt hatte, schnaubte Meister Washell verächtlich durch die Nase und meinte, den Verfassern der Charta sei es vermutlich nie in den Sinn gekommen, irgendjemand könne seinen Mitmenschen absichtlich dieses Grundrecht auf Information streitig machen.
    Robinton hoffte, dass die älteren Pächter in Fax' Domäne, die noch lesen und schreiben gelernt hatten, ihr Wissen an ihre Kinder weitergaben – selbst unter Androhung von Strafe. Geistige Bildung pflegte sich durchzusetzen, egal, wie eifrig manche dies zu verhindern trachteten. Er wünschte sich, auch in Fax' Herrschaftsbereich möge dies der Fall sein.

Kapitel 10
    Die drei Planetenumläufe, die Robinton im Hochland verbrachte, schienen wie im Flug zu vergehen, wobei die extremen Witterungsbedingungen für mancherlei Abwechslung sorgten. Er lernte viel in seinem Beruf, und noch mehr erfuhr er über die Leitung eines Gemeinwesens, das einige Tausend Seelen umfasste.
    Wenn Lord Faroguy des Abends an der Hohen Tafel saß, machte er einen milden, gütigen und nachgiebigen Eindruck. Doch sowie er seine Verwalter und Söhne herumkommandierte, befleißigte er sich eines energischen, keinen Widerspruch duldenden Tonfalls. Es gab nicht viel, was ihm entging – bis auf die Machenschaften, die seinen Neffen Fax betrafen. In diesem Punkt war er auf beiden Augen blind, wie Meister Lobirn einmal bemerkte.
    »Fax ist raffiniert«, erläuterte Lobirn Robinton. »Früher hat er für seinen Onkel gearbeitet, und man könnte fast glauben, Lord Faroguy würde ihn seinen eigenen Söhnen vorziehen – als sei er von seinem Fleisch und Blut.«
    »Vielleicht ist der Lord ja sein Vater«, warf Mallan mit erhobenen Brauen ein. »Die Ähnlichkeit zwischen den beiden ist verblüffend.«
    Lobirn winkte ab. »Faroguy hatte immer nur Augen für Evelene. Er betet sie an.«
    Mallan setzte eine bedeutungsvolle Miene auf. »Fax' Mutter starb bei seiner Geburt, also werden wir die Wahrheit nie erfahren. Doch da Evelene so häufig schwanger war, würde es mich nicht wundern, wenn Faroguy sich gelegentlich bei einer anderen Frau … Erleichterung verschaffte.«
    »Daran darfst du nicht einmal denken«, schnitt Lobirn ihm barsch das Wort ab. »Und behalte deine Verdächtigungen bitte für dich.«
    »Ich werde mich hüten, so etwas in der Öffentlichkeit zu äußern. Aber Faroguys Vorliebe für diesen Neffen gibt mir schon Rätsel auf. Er wurde geboren, als Evelene etliche Fehlgeburten hatte, bis dann endlich Farevene auf die Welt kam.« Danach schnitt Mallan dieses Thema nie wieder an.
    Fax' anstößiges Verhalten war das Einzige, was Robinton während seines Aufenthaltes in Burg Hochland störte. Dank Mallans Einmischung erlebte er sogar sein erstes Abenteuer mit einer Frau. Robinton hatte sich nie viel um sein Aussehen gekümmert, und in einen Spiegel schaute er nur, um sich zu vergewissern, ob sein Haar auch ordentlich aussah. Die langen, dunkelbraunen Haare trug er zu Zöpfen geflochten, wie es der derzeitigen Mode entsprach. Allmählich verlor er seine Schlaksigkeit und setzte Fleisch an, nicht zuletzt, weil Lotricia ihm weiterhin Naschereien zusteckte. Die anstrengenden Wanderungen durch die Berge stärkten seine Muskeln, und aus dem großen, dünnen Jungen entwickelte sich ein stattlicher junger Mann.
    Als Harfner spielte er zumeist zum Tanz auf, anstatt sich selbst an diesem Vergnügen zu beteiligen. Eines Tages sah Mallan, wie Rob sich während einer Tanzpause mit drei jungen Mädchen unterhielt. Er kam hinzugeschlendert und stieß Robinton in die Seite.
    »Ich löse dich ab, Rob. Höchste Zeit, dass du auch mal das Tanzbein schwingst.« Ein zweiter Rippenstoß, begleitet von einem Augenzwinkern. Als Robinton zu einem Protest ansetzen wollte, wandte sich Mallan an eines der Mädchen. »Er ist schrecklich schüchtern, Sitta. Und weil er andauernd musiziert, kennt er keinen einzigen Tanzschritt.«
    »Das stimmt nicht … natürlich kann ich tanzen«, widersprach Robinton und forderte Sitta hastig zum Tanzen auf. Sie war ihm schon früher aufgefallen. Er bewunderte ihr liebliches Gesicht mit den ungewöhnlichen Mandelaugen und ihre zierliche Figur, die durch das dunkelblaue Festkleid vorteilhaft betont wurde. Robinton fühlte sich lediglich unsicher, wenn es darum ging, ein Mädchen anzusprechen, das ihm gefiel.
    »Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen«, erwiderte Sitta tugendhaft und legte ihre winzige

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