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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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durch den Einschlag ins Wasser werden gewaltige Tsunamis erzeugt. Erinnerst du dich, was passierte, als Piemurs Vulkan ausbrach?«
    Vor Verblüffung bekam Toric runde Augen. Seine Miene drückte tiefe Missbilligung aus.
    »Teile deiner Küste werden von den Wellen überrollt. Die Tsunamis kommen aus zwei verschiedenen Richtungen, Ost und West, und es handelt sich nicht um einzelne Wogen, sondern um mehrere, die dicht aufeinander folgen«, fuhr Idarolan unbarmherzig fort. »Geselle Erragon und Meister Wansor haben sich mit diesem Phänomen ausgiebig beschäftigt und meine Berechnungen bestätigt. Genau in diesem Augenblick, während wir hier sitzen und miteinander reden, wird die Monaco Bucht überflutet.«
    Adrea schnappte nach Luft, und S'dra und N'bil stießen zischend den Atem aus.
    Toric glotzte den ehemaligen Meisterfischer an, ehe er sich K'van zuwandte. »Wieso seid ihr Drachenreiter nicht dabei, die Leute zu retten?« Mit fahrigen Bewegungen bemächtigte er sich einer Landkarte und stierte angestrengt darauf.
    »Jeder Weyr hat Geschwader hingeschickt, die Rettungsmaßnahmen organisieren«, entgegnete F'nor. »Wir sind hier, um dir darzulegen, was in rund elf Stunden auf euch zukommt.«
    Toric blinzelte verdattert.
    »Sowie Adreas Königin die Anweisung gibt, schicke ich Reiter los, um die Küstenbewohner zu warnen«, erklärte K'van. »Wir wollten dich von den Aktionen des Weyrs in Kenntnis setzen. Ich komme gerade von der Krisensitzung in Landing.«
    »Den hiesigen Hafenmeister benachrichtige ich am besten selbst«, erbot sich Idarolan. »Er soll veranlassen, dass die Schiffe unverzüglich aufs offene Meer segeln. Dort sind sie sicherer. Ein Tsunami türmt sich erst zu ganzer Größe auf, wenn er flache Gewässer erreicht.«
    Ramala brachte ein Tablett voller Becher und Häppchen. Zwei ältere, verschlafen dreinschauende Frauen folgten ihr, eine mit einer großen Kanne Klah, die andere mit einem Weinschlauch. »Ehe ihr die Evakuierung in die Wege leitet, solltet ihr euch stärken«, schlug die Burgherrin vor.
    F'nor gab ihr von Herzen Recht. Und es war gut zu wissen, dass Ramala auf ihrer Seite stand.
    »Du hast tüchtige Leute, die dich unterstützen werden, Lord Toric«, sagte F'nor höflich. »Ich kann beruhigt nach Landing zurückkehren.«
    »Was, du willst dich verdrücken? Dich soll doch der …« Wutentbrannt stürzte sich Toric auf F'nor.
    Doch ehe der cholerische Burgherr handgreiflich werden konnte, warf sich Idarolan dazwischen. Mit einem wohlgezielten Faustschlag gegen Torics Schulter setzte er ihn außer Gefecht.
    »Wenn du deine Küstensiedlungen retten willst, Lord Toric, musst du auf mich hören!«, donnerte Meister Idarolan in einer Lautstärke, die schon manchen Streit im Keim erstickt hatte, und auch Toric zur Besinnung brachte.
    F'nor? erkundigte sich Canth fürsorglich.
    F'nor sah, wie Sintary sich neben Idarolan stellte, derweil der einstmalige Meister der Fischerzunft Toric mit versteinerter Miene anblickte.
    Der Großgrundbesitzer aus dem Süden schüttelte sich. Er zog die Lippen zurück, bleckte die Zähne und gab einen fauchenden Laut von sich. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und betrachtete die auf dem Tisch ausgebreiteten Karten von seinem Machtbereich.
    Keine Bange, er verliert nicht noch einmal die Beherrschung , signalisierte F'nor seinem Drachen. Was für ein verbohrter Idiot er doch ist! Nicht nur er, auch die anderen anwesenden Drachenreiter schäumten vor Wut über Torics unmögliches Benehmen. Gemessenen Schrittes verließ er die Halle. Dem Ersten Ei sei Dank, dass Idarolan so resolut eingegriffen hatte.
    Allmählich verrauchte sein Zorn. Betont langsam, um die Fassung wiederzugewinnen, ging er zu dem alten Süd-Weyr zurück. Auf ihn wartete viel Arbeit. Auch wenn er sich davor fürchtete, die überflutete Monaco Bucht zu sehen, dort wurde er gebraucht. Es kam darauf an, so weit in die Zeit zurückzureisen, dass man die schlimmsten Konsequenzen der Katastrophe abwenden konnte. Aber er vertraute auf seine Fähigkeiten. Schließlich hatte Lessa ihn einmal volle zehn Planetenumläufe in die Vergangenheit zurückgeschickt, um während dieser Epoche Weyrlinge auszubilden. Drachen vertrugen Zeitsprünge wesentlich besser als ihre Reiter. Er fragte sich, ob er es einrichten konnte, Brekke in Benden zu sehen. Wahrscheinlich war sie eifrig dabei, die Evakuierung der Küste von Benden zu leiten. Womöglich wäre sie sogar ärgerlich, wenn er sie beim Organisieren störte.

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