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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Doch dieses zierliche Persönchen diente ihm als Vorbild, das ihm half, neue Kräfte zu mobilisieren, wenn er sich bereits am Rande eines Zusammenbruchs wähnte. Und nun brauchte er Kraft, um der fürchterlichen Realität standzuhalten. Allein der Gedanke, welche Schäden die Tsunamis in Monaco anrichten mochten, jagte ihm kalte Schauer über den Rücken.
    Sie ist in Loscar. Doch dort ist der Meeresgrund so beschaffen, dass er der Küste einen gewissen Schutz bietet , erzählte Canth. Seine Augen funkelten in einem strahlenden Blau, als er aus der Dunkelheit auf ihn zutrat. Noch mehr glitzernde, wachsame Augenpaare durchstießen die Schwärze.
    »Eure Reiter werden gleich hier sein«, sagte F'nor, um einen heiteren Tonfall bemüht. »Lord Toric brauste zuerst ein wenig auf, doch Idarolan konnte ihn bremsen.« Er schlüpfte in seine Jacke, setzte sich den Helm auf und kletterte auf Canths Rücken. Ehe sie aufbrachen, tätschelte er ihm liebevoll die Schulter.
    Wohin fliegen wir?
    Nach Landing, wohin denn sonst?
    Unangenehme Dinge sollte man am besten zuerst erledigen, dachte F'nor, als sie ins Dazwischen abtauchten.
     
    ***
     
    F'nors ärgste Befürchtungen wurden noch übertroffen. Tränen brannten in seinen Augen, und jeder Atemzug schmerzte. Canth war über Landing in den realen Raum eingetreten, sodass sich die endlos scheinende Wasserwüste direkt unter ihnen dehnte. Wo einst üppige Wälder gestanden hatten, glitzerte nun ein Ozean in der Nachmittagssonne. Die Monsterwellen waren bereits über Monaco hinweggebraust, hatten aber die Mündung des Jordan-Flusses noch nicht erreicht.
    Unwillkürlich schlug F'nor die Hände vors Gesicht, doch die schier grenzenlose schimmernde Wasserfläche konnte er nicht ausblenden. Die auf die Tsunamis folgenden Seiche-Wellen versetzten das Meer in rhythmisch schaukelnde Bewegungen, die über die ehemals sichelförmige Bucht hinwegpendelten.
    Die Überschwemmung geht vorbei. Das Wasser wird sich zurückziehen , versuchte Canth seinen Reiter zu trösten. Der Drache fühlte mit F'nor, teilte seinen Schmerz und seine tiefe Niedergeschlagenheit. F'nor ließ die Hände wieder sinken und spürte, wie der auffrischende Wind seine Tränen trocknete. Er rief sich Idarolans Karten ins Gedächtnis zurück, versuchte, sich an die eingezeichneten Pfade der einzelnen Tsunamis zu erinnern und hoffte, die Wellen seien nicht so weit ins Binnenland vorgedrungen wie befürchtet. Anlass zur Zuversicht gaben die vereinzelten grünen Inseln westlich von Kap Monaco, wo die Wipfel von Baumriesen über die Wasserödnis hinausragten. Weiter landeinwärts entdeckte er Hügelkuppen, die nun als Inseln im Wasser zu schweben schienen.
    Ein mitleidiges Grollen löste sich aus Canths Bauch, und der Drache leitete eine Wende ein. Plötzlich tauchten überall am Himmel weitere Drachen auf, von denen jeder mindestens zwei Passagiere auf seinem Rücken trug. Er erkannte Ramoth, Mnementh und die anderen Königinnen von Benden, neun Bronzedrachen, zehn Braune und etliche Grüne. Über der kleinen Bucht, in die der Jordan-Fluss mündete, schienen sie nahezu reglos in der Luft zu verharren.
    Nichts wie hin! forderte F'nor seinen Canth auf.
    Sie kamen nicht mehr rechtzeitig an, um zu sehen, wie sich der Ozean gleich einer kolossalen, kopflosen, bleigrauen Bestie aufbäumte. Doch sie bemerkten den weißschäumenden, flockigen Mähnenkamm, der die gigantische Woge krönte. Dann donnerte die Welle unter Krachen und Tosen gegen das Kliff, hohe Fontänen über die Kante der massigen Basaltwand spritzend. Die nächste Riesenwoge rammte den steinernen Wall. Der Tsunami raste die Küste entlang, um die Felsen von Kap Kahrain anzugreifen.
    Aus dem Augenwinkel sah F'nor, dass ein Teil der Woge anzuschwellen schien und sich zwischen die Basaltufer des Jordan-Flusses zwängte. Das Wasser schoss den Strom hinauf, ertränkte gurgelnd und schäumend die wuchtigen Felsen; doch das gierige Lecken nach den bewaldeten Höhenrücken blieb ohne Erfolg.
    F'nor konnte wieder tief durchatmen, als er merkte, dass das Land zwar verwundbar war, aber trotz allem überleben würde.
    Die anderen Drachen verschwanden so abrupt, wie sie aufgetaucht waren. Sie gingen ins Dazwischen . F'nor hatte genug gesehen. Er bat Canth, in Spiralen hinunter nach Landing zu fliegen. Arbeit war das beste Mittel, um auf andere Gedanken zu kommen.
Landing - am späten Nachmittag - 1.9.31
    F'lessan spürte, wie jemand zaghaft seine Schulter berührte. Dann ein

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