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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zaranth an. Der grüne Drache wirkte äußerst nervös und wandte den Kopf ab.
    Zaranth hat Tai erzählt, sie wollte die Pelze unbedingt retten, aber die Zeit hätte nicht gereicht , teilte Golanth F'lessan verstohlen mit.
    »Was soll das heißen?«, wunderte sich F'lessan und fasste Tai scharf ins Auge. Doch die grüne Reiterin setzte eine unergründliche Miene auf und verriet nichts.
Zur gleichen Zeit in der Druckerhalle von Keroon - Ortszeit 11:15 - 1.9.31
    »Sir, Meisterdrucker, Sir«, piepste eine unsichere junge Stimme neben Tagetarls Ellbogen.
    »Einen Moment noch.« Ungeduldig hielt Tagetarl die Hand hoch, damit er auch noch die letzte Trommelbotschaft mitbekam. Er wollte nichts Wichtiges verpassen, obwohl es sich meistens um Anfragen handelte; die Absender der Nachrichten erbaten umgehend Informationen. Telgar und Lemos hatten bestätigt, dass ein Feuerball am Himmel gesichtet wurde. Die Trommeln von Benden verkündeten, ein flammendes Geschoss aus dem Weltall sei soeben ins Ostmeer gestürzt.
    Nachdem Tagetarl in aller Frühe aus dem Bett geholt wurde, ging er in sein Büro und stöberte Rat suchend in seinen Landkarten. Das Ostmeer lag von Keroon weit entfernt, doch man konnte nie wissen, was sich noch alles ergeben würde. Er ging in die Küche und brühte frischen Klah auf, denn eine innere Stimme verriet ihm, dass er die Stärkung noch brauchen würde.
    Als wenige Stunden später die Schockwelle über die Weite Bucht hinwegdonnerte, verkündete er munter, dies sei ein vollkommen natürliches Phänomen. Die meisten Menschen glaubten, was die Harfner erzählten, aber es gab auch Zweifler. Seine Gemahlin Rosheen zum Beispiel streifte ihn mit einem höchst skeptischen Blick.
    Die an die Festung Keroon getrommelten Botschaften informierten ihn und alle anderen, die den Trommelcode beherrschten, dass die Lage ›unter Kontrolle‹ sei. Ein chiffrierter Zusatz, den nur ein Harfner zu interpretieren wusste, enthielt eine dringende Aufforderung an Lord Kashman, sich unverzüglich nach Landing zu begeben.
    Es wurde nicht näher erläutert, was es hieß, die Lage sei ›unter Kontrolle‹. Tagetarls Druckerhalle war in einem alten, umgebauten Lagerhaus im Norden der Weiten Bucht untergebracht. Er hatte einen unverstellten Blick über den gesamten Hafen, konnte indessen nicht erkennen, ob ein Drache von der Burg abgeflogen war. Ihm fiel die hektische Betriebsamkeit an den Kais auf, als man Güter, die für den baldigen Transport bestimmt waren, hastig in die Lagerschuppen zurückverfrachtete. Und die Boote, die die Ladung aufnehmen sollten, hissten umgehend die Segel.
    Die Wellen, die klatschend gegen die Kaimauern schlugen, schienen einem neuen, eigenartigen Rhythmus zu folgen, als pulsiere in ihnen eine ungute, bedrohliche Spannung. Der Wind wechselte ständig die Richtung, und heftige Böen fegten über die Bucht. Immer wieder unterbrach Tagetarl seine Arbeit, um sich ans Fenster zu stellen und die Vorgänge da draußen zu beobachten. Die Boote stachen in See, kreuzten durch die Bucht und versuchten offensichtlich, so schnell wie möglich offene Gewässer zu erreichen, weil sie dort sicherer waren.
    Ein scharrendes Geräusch erinnerte ihn daran, dass ihn jemand sprechen wollte.
    »Entschuldigung …« Er stutzte. Er hatte damit gerechnet, einen Buben zu sehen, doch vor ihm stand ein junges Mädchen. Noch immer kam es ihm ungewöhnlich vor, dass auch Mädel grüne Drachen ritten. Das Mädchen wirkte linkisch und stolz zugleich. Diese Mischung erlebte er mitunter bei Schülern der Harfnerhalle, wenn sie ein kompliziertes Musikstück mit Bravour bewältigt hatten. In einer Faust zerknüllte sie den ledernen Flughelm, mit der anderen Hand hielt sie ihm ein schmales Päckchen entgegen. Sie trug die Farben des Monaco-Weyrs, und ein grüner Knoten, der sie als Weyrling kennzeichnete, zierte ihre Jacke. »Entschuldigung, Drachenreiterin. Wie sieht es aus in Monaco?«
    »Ziemlich nass«, stotterte sie. »Meister Tagetarl, das soll ich für dich abgeben. Es ist sehr dringend, du möchtest dich bitte sofort darum kümmern. Ich habe den Auftrag, hier zu warten.«
    »Befehl ist Befehl, nicht wahr?« Meister Tagetarl lächelte nachsichtig. Er schätzte das Mädchen auf höchstens sechzehn Planetenumläufe, und vielleicht war dies ihre erste längere Reise auf ihrem Drachen. Sie sah erschöpft aus. Aber die Mitteilung von Monaco trug sicherlich dazu bei, die Situation zu klären. Möglicherweise erfuhr er auch den Grund,

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