Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
Landing, bei den orangeroten Klippen und in Honshu - 1.9.31
F'lessan und Tai hatten ihren Imbiss beendet, als es hieß, die Drachenreiter müssten die Notvorräte befördern. Jeder Reiter sollte an den Ort zurückkehren, an dem er bei den Rettungsarbeiten geholfen hatte, und nachfragen, ob Verletzte in die Heilerhalle von Landing gebracht werden müssten.
Meister Oldive hatte Heiler ausgeschickt, um die ortsansässigen Mediziner zu unterstützen. Die Reiter würden sie mit Nachschub an Verbandsmaterial, Taubkraut, Fellis und stärkenden Elixieren versorgen. Falls erforderlich, sollten die Drachenreiter über Nacht bleiben, damit sie in einem Notfall unverzüglich eingreifen konnten.
»Was könnte denn jetzt noch passieren?«, fragte F'lessan.
Tai hob die Schultern. »Man weiß nie, was sich noch ergibt. Ich glaube, ich werde zum Übernachten hierher zurückkommen. Von meinem Weyr ist nichts mehr übriggeblieben.«
Sie und ein paar weitere Reiter hatten sich ein Herz gefasst und die völlig überflutete Monaco Bucht aus der Luft besichtigt.
»Du kannst nach Honshu kommen«, schlug er vor. Ehe sie ablehnen konnte, lud er auch C'reel und St'ven, die in der Nähe lagerten, zu sich ein. »Wart ihr schon mal in Honshu?«, fragte er die braunen Reiter.
»Ganz in der Nähe ging ich ein paarmal auf die Jagd«, erwiderte C'reel, der sich über die Einladung sichtlich freute.
»Dort gibt es Platz genug«, erklärte F'lessan. »Aber bezüglich der Lebensmittelvorräte bin ich mir nicht so sicher. Bringt euch Proviant mit. Eure Drachen können sich nach Herzenslust auf den Klippen ausbreiten.«
»Wie viele Drachen könntest du unterbringen?«, erkundigte sich Tai.
»Nun ja, nicht den ganzen Monaco-Weyr, aber zwei, drei Geschwader mitsamt den Weyr-Leuten, die sie zu ihrer Unterstützung brauchen.« Als Tai sich anschickte, die Nachricht weiterzugeben, fügte er rasch hinzu: »Aber sag den Leuten, sie sollen sich mit Decken ausrüsten, denn Honshu liegt ziemlich hoch, und die Nächte sind manchmal sehr kalt.«
Zusammen mit C'reel packten sie Tais Sachen auf Zaranths Rücken.
»Alle sind dir sehr dankbar«, verkündete sie, als sie zurückkam. »T'gellan und Mirrim müssen wohl hier in Landing bleiben, und ein paar Reiter haben versprochen, den Weyr-Leuten droben in den Hügeln zu helfen. Dein Angebot kommt wie gerufen, F'lessan, denn Landing ist hoffnungslos überfüllt.«
»Man könnte immer noch in die Catherine-Höhlen ausweichen«, frotzelte F'lessan.
»Für die Drachen sind sie zu klein«, griff C'reel das gutmütige Geplänkel auf.
»Macht Platz, wenn ihr mit Beladen fertig seid!«, schrie ihnen jemand zu.
Sie entfernten sich, damit andere Reiter mit ihren Drachen nachrücken konnten.
»Warst du schon mal in Honshu?«, fragte F'lessan Tai.
»Einmal wurde ich dorthin mitgenommen. Oh, gerade erzählt mir Zaranth, Golanth würde dafür sorgen, dass sie sich an der richtigen Landmarke orientiert. Bis später dann!«
Zaranth fiel in einen leichten Trab, bis sie einen freien Platz erreichte, an dem sie mit einem gewaltigen Satz in die Höhe springen konnte.
Sag ihr, ich wünsche ihr einen guten Flug, Golanth. F'lessan fühlte sich für Tai verantwortlich.
Um Zaranth und ihre Reiterin braucht dir nicht bange zu sein. Und je eher wir aufbrechen, umso früher sind wir in Honshu. Dort ist es wunderbar ruhig , erwiderte Golanth, und F'lessan kam nicht umhin, ihm Recht zu geben.
St'ven und C'reel schwangen sich auf ihre voll bepackten Drachen. F'lessan fragte sich, ob sie genauso unbequem saßen wie er, umgeben von Bündeln und Säcken, deren sperriger Inhalt in seine Waden drückte. Er zurrte den Kinnriemen seines Flughelms fest, sah nach, ob die Reitjacke geschlossen war und gab seinen Gefährten das Zeichen zum Aufbruch.
Diese flachen Absprünge dürfen uns nicht zur Gewohnheit werden, braune Reiter , warnte er, während er wartete, bis alle an Höhe gewonnen hatten. Dann wies er mit ausgestrecktem Arm nach Süden, wo ihr Bestimmungsort lag. Kennt jeder den genauen Zielpunkt?
Reiter und Drachen bestätigten es.
Auf geht's!
***
F'lessan und die anderen Reiter waren schockiert, als sie über einer beinahe unnatürlich ruhigen Wasserfläche auftauchten, unter der die Siedlung bei den orangeroten Klippen verschwunden war. Wo einst ein blühendes Gemeinwesen seine alltäglichen Aktivitäten entfaltete, kräuselte sich nun die sanfte Dünung des Ozeans. Auch die Drachen gaben erschrockene Rufe von
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