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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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für wenige Minuten aufzustehen, zerriss es ihr vor Mitleid fast das Herz. Er musste sich schwer auf die Krücke stützen, denn sein linkes Bein trug sein Gewicht noch nicht, und er ging vornüber gebeugt, weil die Bauchwunde eine aufrechte Haltung verhinderte. An der rasierten Schläfe wuchs das Haar wieder nach, doch er war nur ein Schatten seiner selbst, nichts erinnerte mehr an den schneidigen, fröhlichen jungen Geschwaderführer von Benden.
    Also schmiedeten Tai und Zaranth in aller Stille ihre Pläne und warteten, bis die Nacht anbrach und sich der Trubel in der Weyr-Festung legte. Dann endlich stahl sich Tai nach draußen, vorsichtig ihre Schritte setzend, denn ihren Gehstock hatte sie zurückgelassen. Er besaß eine Metallspitze, und das Klopfen auf den Steinfliesen hätte sie verraten. Die Pflegerinnen hielten ein wachsames Auge auf sie und forschten unverzüglich nach, wenn ihnen etwas seltsam vorkam.
    Sie schwang sich auf Zaranths Rücken. Leise tappte der Drache an den Rand der Klippe, spreizte bedächtig die Schwingen und stürzte sich in einem waghalsigen Manöver in die Tiefe. Der Wind fing sich in den Flugmembranen und ein Weilchen schwebte sie dicht über den Baumwipfeln dahin, ehe sie ins Dazwischen eintrat.
    Sie suchten eine kleine Bucht an der Küste von Cathay. Eine sanfte Dünung rollte auf einem weißen Sandstrand aus. Nachdem sie dort gelandet waren, entledigte sich Tai ihrer Kleidung und stieg wieder auf Zaranth. Langsam watete der Drache ins Meer hinein, bis das Wasser tief genug war zum Schwimmen. Tai fühlte sich überglücklich, endlich der Enge Honshus entronnen zu sein und sich in den warmen Wellen tummeln zu können.
    »Genau das haben wir gebraucht, Zaranth«, meinte sie und tätschelte den feuchten Widerrist des Drachen.
    Zaranth ließ sich nach unten sinken, bis nur noch ihre Augen aus dem Wasser lugten, glänzende grünblaue Scheiben. Plötzlich tauchten Delfine auf. Quietschend und schnalzend begutachteten sie Tais verschorfte Narben an den Beinen und die Kratzspuren an Zaranths Körper. Aufgeregt erkundigten sie sich, wieso Tai sich so lange nicht hatte blicken lassen. Sie wollten wissen, ob Golly und Fless nachkommen würden. Doch, ja, sie hätten von dem Überfall durch die Raubkatzen gehört, aber Meerwasser sei ein gutes Heilmittel bei Verletzungen. Sie wollten ganz genau wissen, was sich bei der Attacke abgespielt hatte. Während die Delfine munter plapperten, massierten sie mit ihren schlanken Körpern Zaranths Leib. Tai genoss die unkomplizierte und verspielte Gesellschaft dieser Tiere.
    Einer der beiden Monde, die über Pern wachten, ging auf, als Tai sich an die Rückenfinnen zweiter Delfine klammerte und in einem wilden Ritt durch die stille Bucht gezogen wurde. Die sie begleitenden Tiere vollführten akrobatische Luftsprünge und drängten sich danach, ihre Kameraden, die Tai durchs Wasser schleppten, abzulösen.
    Erst als Tais Hände immer wieder von den Flossen abrutschten, merkte sie, wie müde sie war. Die Anstrengung hatte sie erschöpft.
    »Du musst dich ausruhen«, riet ihr ein Delfin namens Afri und bedeutete den Kollegen, mit dem Toben aufzuhören. Tai legte sich quer über die dicht gedrängten Delfinkörper, die sie stützten und wie auf einem Floß durch die Bucht trugen. Kleine Wellen plätscherten über sie hinweg und wiegten Tai in den Schlaf.
    Später, als sie aufwachte, dachte sie, wie schön es wäre, wenn sie an diesem Ort bleiben könnte, weit weg von all den Problemen und Sorgen, die in Honshu auf sie warteten. Doch dann verwarf sie diesen Gedanken, so verlockend er auch sein mochte. Sie hatte sich entschieden.
    »Das war ein wunderschöner Ausflug, Zaranth. Jetzt fliegen wir zurück. Bald wird es Tag, und du weißt, dass F'lessan in den frühen Morgenstunden immer am unruhigsten ist.«
    Von Afri, oder vielleicht war es Dani, ließ sie sich an den Strand ziehen, bis ihre Füße auf Grund stießen. Sie watete aus dem Wasser, trocknete sich mit dem mitgebrachten Handtuch ab und zog sich wieder an. Dann rief sie Zaranth herbei und überzeugte sich, dass die ausgelassene Herumtollerei im Meer ihr nicht geschadet hatte.
    »Kommt zurück. Kommt zurück. Hier geht es euch gut«, schnatterte Afri, auf der Fluke über das Wasser tänzelnd. »Bringt Golly mit. Das Schwimmen wird ihm gut tun.«
    Tai fand, dass Afri Recht hätte, doch ob sein versehrtes Auge mit Salzwasser in Berührung kommen durfte, wusste sie nicht. Aber im Wasser konnte er sein verletztes

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