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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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überzeugte, dass kein Blut durch seine Verbände sickerte, lag F'lessan reglos da und rang nach Luft. Sein Gesicht war leichenblass.
    »Das kam ein bisschen plötzlich, Tai«, meinte er nach einer Weile. »Jetzt habe ich Durst. Aber ich will keinen Fellis-Saft. Ich möchte Wasser trinken. Kalt. Ein großes Glas voll.«
    Tai schlich sich an die Tür und lauschte, ob sich im Korridor etwas rührte. Dann huschte sie in F'lessans Krankenzimmer. Sie nahm die Wasserkaraffe und das Glas vom Tisch und eilte so schnell es ihre schmerzenden Beine erlaubten zu F'lessan zurück. Vielleicht hätte sie etwas Wein oder eine Süßigkeit besorgen sollen. Zur Stärkung und um den Schock zu dämpfen.
    Nachdem sie Golanths Auge gesehen hatte, fand sie, es hätte noch viel schlimmer kommen können. Er hatte Sehkraft eingebüßt, doch auf dem verletzten Auge war er nicht vollständig blind. Und auch F'lessan musste eine gewisse Erleichterung spüren, jetzt, da er sich selbst vom Zustand seines Drachen überzeugt hatte.
    Ungesehen gelangte sie in F'lessans Zimmer zurück. Sie schenkte ihm ein Glas Wasser ein, das er in einem Zug leerte. Dann schüttelte sie die Kissen und machte es ihm bequem, ehe sie ihren eigenen Durst löschte.
    »Gib mir bitte noch etwas Wasser, Tai.« Als sie das Glas nachfüllte, trank er es in kleinen Schlucken aus. Sie selbst trank wieder direkt aus der Karaffe. Es war kaum noch Wasser drin. Ob sie aus der Küche Fruchtsaft holen sollte? Sagassy hatte immer einen Vorrat an gekühlten Säften parat. Nicht nur von dem ausgedehnten Bad im salzigen Meerwasser war Tais Kehle zundertrocken.
    Als sie abermals das Zimmer verlassen wollte, hielt er sie an der Hand fest. »Geh nicht weg, Tai. Bleib bei mir.«
    »Ich sollte den Verband auf Golanths Auge erneuern.«
    »Das ist nicht nötig. Er kann die Nickhaut schließen und das obere Lid. Er hasste den Verband. Ich versprach ihm, die lästigen Pflaster zu entfernen.«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    Er schloss die Augen und deutete ein Lächeln an. »Hättest du es für mich getan, Tai? Die Pflaster entfernt? Dich Wyzall, Ballora und den anderen Heilern widersetzt?«
    »Ja!«
    Sein Lächeln zog sich in die Breite, war jedoch mit einer Spur Skepsis vermischt. Er wandte ihr sein Gesicht zu und tätschelte ihre Hand.
    »Ja, für dich und Golanth hätte ich es getan!«
    Er fürchte die Stirn. »Und wieso hast du Honshu heimlich mitten in der Nacht verlassen?«
    Sie schmunzelte. »Zaranth und ich waren Schwimmen.«
    »Im Dunkeln?«
    »Belior stand am Himmel und hat genug Licht gespendet.«
    »War das nicht zu gefährlich?«
    »Inmitten einer Delfinschule kann mir nichts passieren. Doch der heilende Effekt des Meerwassers hätte durch deine leichtsinnige Spritztour zu Golanth zunichte gemacht werden können.«
    Er seufzte und schüttelte leicht den Kopf. »Weißt du, was ich glaube, Tai? Was heute Nacht geschehen ist, gereicht uns allen zum Vorteil.« Ermattet senkte er den Kopf auf das Kissen zurück und schloss die Augen. Doch zum ersten Mal seit dem Überfall lag auf seinen Zügen ein friedvoller Ausdruck, und ein leises Lächeln umspielte seine Lippen.
    Er hat Recht. Uns allen geht es jetzt besser , bekräftigte Zaranth.
    F'lessan tätschelte ihre Hand ein letztes Mal, bevor seine Finger erschlafften. Abermals sah sie nach, ob Blut durch seine Bandagen sickerte. Als sie endlich die leichte Zudecke über sie beide legte, atmete er tief und gleichmäßig, und die Sorgenfalten auf seiner Stirn hatten sich geglättet. Er sah beinahe wieder so aus wie früher.
    Er schläft , sagten beide Drachen. Wir schlafen auch.
    Tai seufzte glücklich, ignorierte die Schmerzen in ihren Beinen und schmiegte die Wange gegen F'lessans bloße Schulter.
     
    ***
     
    Aufgeregtes Flüstern und ein Hin- und Hergerenne auf dem Flur weckten Tai. Zum Glück war es Sagassy, die den Kopf durch die Tür steckte und die beiden im Bett anstarrte. Rasch legte Tai einen Finger an die Lippen zum Zeichen, Sagassy möge sie nicht verraten. Sagassy nickte verstehend und ging zurück in die Halle.
    »Die Drachen schlummern friedlich. Also können wir davon ausgehen, dass die Reiter nicht zu Schaden gekommen sind. Andernfalls hätten sie Alarm geschlagen. Wir sollten uns wieder beruhigen und vernünftig sein …«
    Von der Terrasse erklang ein lauter Ruf. Und Sagassy rannte los.
    F'lessan räkelte sich genüsslich. »Ich wette, sie haben entdeckt, dass Gollys Augenverband weg ist.«
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