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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Kindan wusste, dass Nuella mitten ins Schwarze getroffen hatte. Er erinnerte sich, dass Nuella einmal Dalor dazu gebracht hatte, Kindan und sie in die Mine zu schmuggeln, indem sie ihm androhte, allen zu verraten, für welches Mädchen aus dem Camp er heimlich schwärmte. Damals sagte sie ihm auf den Kopf zu, sie wüsste, in wen er verknallt sei. Und nach Rennas Reaktion zu urteilen, beruhte dieses romantische Gefühl auf Gegenseitigkeit.
    Plötzlich reckte Kisk den Hals, zirpte und stieß Kindan mit dem Kopf an. Der Junge schloss die Augen und konzentrierte sich; mittlerweile war er es gewöhnt, dass Kisk sich ihm in gedanklichen Bildern mitteilte.
    »Es sind J'lantir und Lolanth«, verkündete Kindan gleich darauf. Kisk flötete eine melodiöse Tonfolge. Abermals kniff er die Augen zu und öffnete seinen Geist für die Bilder, die der Wachwher ihm übermitteln wollte.
    In seinem Kopf formten sich in rascher Folge Visionen. Er sah Regenbogenfarben, angeordnet in Form einer menschlichen Gestalt. Ein Arm schnellte nach vorn, hielt die Gestalt zurück. Der Mensch schüttelte den Arm ab und fing so schnell an zu rennen, dass die Konturen der Beine verschwammen. Einige Male stieß sich der Mensch den Kopf an einem Hindernis, dann bückte er sich, richtete sich wieder auf und setzte sich abermals in Trab. Kindan lächelte in sich hinein und erklärte Nuella und Renna: »Gerade entschuldigt sich jemand dafür, dass er so spät kommt. Aber er will sich sputen.«
    »Ein Drachenreiter?«, fragte Renna atemlos.
    Kindan nickte.
    »Und er kommt hierher?«
    Wieder nickte der Junge.
    »Jetzt gleich?«
    »Er ist bereits eingetroffen«, verkündete J'lantir und trat in den Schuppen. Er stutzte, als er merkte, dass außer Nuella sich noch ein anderes Mädchen in dem Stall befand. Doch dann wandte er sich freudig an Nuella. »Wie ich sehe, ist dein Geheimnis gelüftet, und du brauchst dich nicht länger vor den Campbewohnern zu verstecken. Das ist sehr gut so. Und ich hatte schon Angst…«
    »Moment mal, du missverstehst die Situation, J'lantir«, stellte Kindan richtig. »Ihr Geheimnis ist keineswegs gelüftet. Renna hat nur durch einen Zufall herausgefunden, wer Nuella ist.«
    J'lantirs Stirn umwölkte sich. »Hmm, das ist schlecht. Ich wäre schon viel früher gekommen, aber leider ließ es sich nicht einrichten. Und der Grund, weshalb ich jetzt hier bin, ist alles andere als erfreulich. Eine ganze Menge läuft nicht so wie geplant.«
    »Was soll das heißen«, fragte Nuella.
    »Warte einen Augenblick«, bat Kindan, ehe der Drachenreiter zu einer Erklärung ansetzen konnte. Er wandte sich an Renna, die mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund lauschte. »Renna, lauf bitte zu Meister Zist und sag ihm, dass J'lntir eingetroffen ist. Vermutlich wird er dir auftragen, ein paar Erfrischungen mitzunehmen. Sag Meister Zist, ich hätte dich ausdrücklich gebeten, zu uns zurückzukommen. Mehr verrätst du ihm nicht - falls er fragt, antwortest du ihm, wir würden später alles erklären.«
    »Ich bin gespannt, was du uns zu berichten hast, J'lantir«, seufzte Nuella und setzte eine erwartungsvolle Miene auf.

Kapitel 11
    Wachwher, hilf uns in der Not;
Ruf die Drachen, verjag den Tod!
    »… Und Renna war schon bei uns, als J'lantir eintraf«, beendete Kindan seinen Bericht an Meister Zist. Mittlerweile hatte das Gesicht des Harfners wieder einen normalen Farbton angenommen, denn als er Renna in Kisks Schuppen entdeckte, war er vor Zorn puterrot angelaufen.
    Er war wütend auf Kindan gewesen, weil der Renna in das Geheimnis eingeweiht hatte - und auch Nuella musste sich ein paar strenge Ermahnungen gefallen lassen -, doch sowie Kindan sich Gehör verschaffen konnte, erzählte er dem Harfner die ganze Geschichte. Meister Zist stieß einen langgezogenen Seufzer aus. »J'lantir wolle gerade berichten, warum er uns aufgesucht hatte, als ich Renna losschickte, um dich zu holen.«
    »Hm«, brummte Meister Zist. »Mein Lord J'lantir, ich bitte um Vergebung, weil ich dich nicht sofort zu Wort kommen ließ. Bitte erzähl uns, was du auf dem Herzen hast.«
    J'lantir winkte gnädig ab. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Meister Zist.« Dem Harfner mit dem Finger drohend fügte er hinzu: »Waren wir nicht übereingekommen, auf die förmliche Anrede zu verzichten?«
    »Du nennst mich Harfner«, erwiderte Zist. »Also beuge ich mich der Etikette und spreche dich mit dem dir gebührenden Titel an.«
    J'lantir lachte. »Wenn ich zu salopp mit

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