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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Jenella lächelte verstehend, griff nach Nuellas Hand und drückte sie fest.
    Als das Baby geboren wurde, trat Margit zur Seite, damit Meister Zist es in Empfang nehmen konnte. Kindan hatte ganz entschieden den Eindruck, dass sie von nun an dem Harfner die Verantwortung für das Baby übertrug.
    Endlich war es soweit. Meister Zist beugte sich vor, und das Neugeborene glitt in seine großen Hände. Es fing an zu schreien, und Kindan fand, es klänge wie das Miauen eines kleinen Kätzchens.
    »Kindan, das Messer!«, befahl der Harfner. Als der Junge ihm das Messer hinhielt, sah er, dass das winzige Baby noch durch die Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden war.
    »Mach eine Schlinge in die Nabelschnur«, wies Meister Zist ihn an. Nachdem Kindan dies getan hatte, wandte sich der Harfner an Natalon. »Und nun komm du hierher, Natalon, damit du die Nabelschnur durchtrennst und deine kleine Tochter willkommen heißt.«
    Mit einem stolzen Blick auf seine Gemahlin und einem breiten, glücklichen Lächeln schnitt Natalon die Nabelschnur durch. Margit nahm dem Harfner das Kind ab, säubert es mit den sterilen Tüchern und sah sich nach einer Decke um, in die sie das Neugeborene einwickeln konnte.
    Nuella wusste sofort, wonach Margit suchte. »Warte, ich hole eine Decke«, erbot sie sich und lief aus dem Zimmer.
    Margit sah ihr mit einem eigentümlichen Blick hinterher und sagte zu Jenella: »Dein Sohn ist wirklich ein braver Junge, Jenella. Normalerweise kümmern sich die Mädchen um alles, was mit Kindern und einer Geburt zusammenhängt.«
    »Dalor hat sich sehr auf den Familienzuwachs gefreut«, warf Kindan hastig ein. »Obwohl ihm ein Bruder lieber gewesen wäre.«
    »Ich bin mir sicher, dass er auch seine Schwester liebhaben wird«, entgegnete Natalon, der über das ganze Gesicht strahlte.
    Dalor kam zurück, sichtlich aufgeregt, und reichte Margit die Babydecke. Die hüllte das kleine Mädchen darin ein und legte sie in Jenellas Arme.
    »Ein wunderschönes Kind, nicht wahr, Meister Zist«, wandte sich Margit dann zufrieden an den Harfner.
    Überrascht sah Kindan, dass Meister Zist die Tränen über die Wangen liefen.
    Margit biss sich auf die Lippen, als sie die Reaktion des Harfners bemerkte. »Ach, Meister Zist, es tut mir ja so schrecklich Leid. Ich hatte ganz vergessen, dass du auch ein Kind hattest.«
    Meister Zist nickte und wischte sich die Augen. »Ja, ich hatte einmal ein Kind«, erwiderte er, nachdem er sich mehrmals geräuspert hatte. Er schaute Jenella an. »Ein Mädchen, und es sah genauso aus wie deine Tochter.«
    »Verrätst du uns ihren Namen?«, fragte Kindan mit leiser Stimme.
    »Carissa«, antwortete Meister Zist. Er zwang sich zu einem Lächeln und erkundigte sich bei den stolzen Eltern: »Wie soll eure Tochter heißen?«
    Natalon und Jenella tauschten Blicke aus. »Wir haben noch keinen Namen ausgesucht«, gaben sie betreten zu.
    »Lasst euch mit der Auswahl ruhig Zeit«, meinte Margit. »Und nun bitte ich euch alle, das Zimmer zu verlassen, damit ich mich um Jenella und das Baby kümmern kann.« Sie unterstrich ihre Bitte, indem sie mit den Händen scheuchende Bewegungen vollführte. »Milla, du darfst bleiben und mir helfen.«
    Als sich die anderen in der unteren Etage des Hauses versammelten, graute bereits der Morgen. Natalon unterdrückte eine Verwünschung. »Ich komme zu spät zu meiner eigenen Schicht!«
    »Ich glaube, unter diesen Umständen wird jeder Verständnis dafür aufbringen«, erklärte Meister Zist.
    Dalor drängte sich vor. »Ich habe bereits Swanee losgeschickt, um den Kumpeln Bescheid zu geben, Vater.«
    Natalon bedacht ihn mit einem dankbaren Blick und seufzte erleichtert auf.
    ***
    »Es war für uns alle ein langer Tag«, sagte Meister Zist zu Kindan, als sie sich auf den Heimweg machten. »Aber manchmal kommt eben alles zusammen, und man kann nichts daran ändern.«
    Kindan nickte zustimmend und wollte etwas antworten, doch dann musste er gähnen, dass seine Kiefer krachten.
    »Ein Becher Klah wird uns wieder munter machen«, fuhr Meister Zist fort.
    Kindan platzte vor Neuigkeiten, als er den Hügel erklomm und darauf wartete, dass die ersten Wachen eintrafen. Ein eisiger Wind fegte über die Höhen und es war bitterkalt. Deshalb hielt er sich warm, indem er Holz für ein Feuer sammelte. Nachdem die Jungen eingetroffen waren und er alles über die Geburt von Jenellas und Natalons kleiner Tochter erzählt hatte, lief er wieder zurück, um rechtzeitig zur ersten

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