Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Unterrichtsstunde in der Schule zu sein. Um die Mittagszeit, als sich der zäh im Tal verharrende Nebel endlich lichtete, kletterte er abermals auf den Ausguck, weil er Renna, Zenors älteste Schwester, ablösen musste, So kam es, dass er der Erste war, der die heranrückende Handelskarawane entdeckte.

Kapitel 5
    Ein Wiegenlied, ein Kinderlachen,
Uns den Tag zur Freude machen.
    Sowie Kindan die sich nähernde Schlange von Karren und Wagen erspähte, rannte er zu Meister Zist, der gähnend eine Gruppe von lebhaften Schülern unterrichtete. »Natalon ist auf Schicht, unter Tage«, erwiderte der Harfner, nachdem Kindan ihm aufgeregt die Neuigkeit mitgeteilt hatte. »Du musst jemanden zu ihm schicken, der ihm Bescheid sagt.« Er hielt kurz inne und dachte nach. »Weißt du, was zu tun ist, wenn eine Karawane eintrifft?«, fragte er den Jungen. Kindan nickte heftig. »Nun, dann solltest du alle erforderlichen Maßnahmen in die Wege leiten.«
    »Aber ich bin doch erst elf Planetenumläufe alt«, wandte Kindan ein und fragte sich, wie er erwachsenen Männern wie Swanee und Ima Befehle erteilen sollte.
    Meister Zist blickte mit strenger Miene auf ihn herab. »Dann stehst du vor einer echten Herausforderung. Zeige dich deiner Aufgabe gewachsen.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, entgegnete Kindan mit einem Aufflackern von Stolz, weil der Harfner ihn mit einer wichtigen Angelegenheit betraute.
    Als er Ima gegenübertrat, der im Camp als Schlachter fungierte, hatte er sich zurechtgelegt, was er ihm sagen wollte. »Eine Karawane wird in Kürze hier eintreffen. Meister Zist lässt grüßen und bittet dich, Fleisch für zusätzliche zwanzig Personen zu beschaffen.«
    In der gleichen Art und Weise ging er bei Milla und Swanee vor. Und jedesmal klappte es bestens. Als er schließlich alles in die Wege geleitet hatte, um die Händler gebührend zu empfangen, entschied er, dass er selbst wohl die geeignete Person sei, um Steiger Natalon von der Ankunft der Gäste in Kenntnis zu setzen.
    Er hatte Kayleks Grubenzeug verwahrt. Doch als er die Arbeitskleidung anlegen wollte, merkte er, dass ihm die Sachen viel zu groß waren und er sowohl Ärmel als auch Hosenbeine hochkrempeln musste. Der Grubenhelm mit dem verstellbaren Kinnband passte. Vielleicht hatte Kaylek doch Recht gehabt, dachte er mit einer Anwandlung von Wehmut, wenn er behauptete, er, Kindan, sei dickköpfig wie eines dieser Zugtiere, die man vor die schweren Karren spannte. In der traditionellen Bergmannskluft, lediglich ohne die derben Arbeitshandschuhe, marschierte Kindan zum Eingang der Grube.
    Als er den Stollen betrat, entdeckte er zu seiner Freude Zenor. Sein Freund wirkte abgekämpft und schlecht gelaunt. »Natalon lässt mich nur über Tage arbeiten«, beklagte er sich. »Ehrlich, Kindan, ich sah mehr vom Pütt, als du und ich noch die Leuchtkörbe auswechselten.«
    »Natalon lässt dich die Pumpen bedienen?«, fragte Kindan. Als Zenor mürrisch nickte, klopfte Kindan ihm kameradschaftlich auf die Schulter. »Aber das heißt doch, dass er dir vertraut. Das Leben der Kumpel hängt davon ab, dass frische Wetter* in die Grube gepumpt werden. Natalon gibt sein Leben in deine Hände.«
    * Unverbrauchte Luft - Anm. d. Übers.
    Zenors finstere Miene erhellte sich ein wenig. »Findest du?«
    »Natürlich ist das so«, bekräftigte Kindan. »Jemanden, den er für unzuverlässig hielte, würde er nicht an die Pumpen stellen.«
    »Und Schwerstarbeit ist es obendrein«, betonte Zenor. Zur Zeit hatte er eine kurze Ruhepause, und ein anderer Bursche betätigte die Pumpen. Doch er musste sich bereithalten, gegebenenfalls zu den Förderkörben zu laufen. »So hatte ich das noch gar nicht gesehen.«
    »Ich muss zu Natalon und ihm etwas ausrichten«, erklärte Kindan. »Eine Botschaft von Meister Zist. Kannst du mich hinunterlassen?«
    »Was für eine Botschaft?«, fragte Zenor mit leuchtenden Augen. Seine Neugier war geweckt.
    »Eine Händlerkarawane ist im Anmarsch«, erwiderte Kindan vertraulich.
    Zenor bekam vor Staunen große Augen. Rasch blickte er sich zu den anderen fünf jungen Burschen um, die zusammen mit ihm in der Übertage-Anlage arbeiteten. Er wollte feststellen, ob sie sich in Hörweite befanden. »Ich hoffe, es sind Bergbaulehrlinge dabei«, zischte er Kindan zu. »Dann können die sich an den Pumpen zu schaffen machen, und ich darf endlich als Hauer arbeiten.«
    Kindan schmunzelte. »Ich bin mir sicher, dass die Karawane ein paar neue Helfer mitbringt«, entgegnete er

Weitere Kostenlose Bücher