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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mit uns verschwenden.«
    M'tal kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Und wie lautet eure Bitte?«
    »Obersteiger Natalon, der Leiter dieses Camps, bittet um einen Transport. Es geht darum, ihn selbst, mich und Kindan zu Aleesa, der Whermeisterin, zu bringen«, erläuterte Zist.
    »Wieso Kindan? Einen Jungen?«, staunte der Drachenreiter.
    »Die Whermeisterin erhält vom Camp Natalon den Kohlenvorrat für einen Winter, wenn sie uns dafür das Ei eines Wachwhers überlässt. Kindan soll sich um das Tier kümmern.« Als Meister Zist merkte, dass M'tals Interesse geweckt war, fügte er hinzu: »Kindans Vater war in diesem Camp der Wachwher-Führer. Und nun soll der Junge in seine Fußstapfen treten.«
    »Ich verstehe«, entgegnete M'tal. »Und wann soll das Treffen mit Aleesa stattfinden?«
    »Es war bereits für gestern angesetzt«, grollte der Harfner.
    ***
    »Was, gestern schon?«, empörte sich Natalon ein Weilchen später und schlug mit der Faust auf den Tisch. Sie befanden sich im großen Speisesaal des Camps. »Gestern? Ich habe Kohle für einen ganzen Winter aufs Spiel gesetzt, und gestern lief die Frist für diesen Handel ab?«
    M'tal war so klug gewesen, seinen Becher mit Klah anzuheben, ehe Natalon seinen Wutausbruch bekam. Doch Kindan und Meister Zist hatten nicht mit dieser heftigen Reaktion gerechnet. Als der kräftige Steiger mehrmals die Fäuste auf die Tischplatte niedersausen ließ, fingen ihre Becher an zu tanzen, heißes Klah spritzte heraus, beschmutzte ihre Hemden und tropfte auf den Fußboden. Auf einen Wink des Meisters hin holte Kindan einen Lappen und wischte das verschüttete Klah auf.
    »Es gibt da ein paar Harfnerlieder …«, begann Meister Zist, doch er verstummte, als Natalon ihn wutentbrannt anfunkelte.
    »Meine Kumpel verweigern die Arbeit, wenn wir nicht bald einen Wachwher bekommen«, fuhr Natalon fort. »Beinahe hätte es wieder zwei Unfälle in der Grube gegeben. Und Tunnelschlangen haben sich über unsere Nahrungsmittelvorräte hergemacht. Dabei war ich bereit, Aleesa genug Kohle für einen gesamten Winter zu geben. Und das soll alles umsonst gewesen sein?«
    »Keineswegs«, beschied ihn M'tal resolut. »Ihr braucht einen Wachwher, und den sollt ihr kriegen.«
    »Wie das?«, fragte Natalon.
    »Es gibt ein paar alte Harfnerlieder«, setzte Meister Zist von neuem an, »welche die Lösung für unser Problem andeuten.«
    Kindans Augen funkelten erregt, als er sich an das eigenartige Gespräch mit seinem Meister erinnerte. Es ging darum, dass Drachen durch die Zeit zu reisen vermochten.
    »Es ist sicher nicht nötig, den Text dieser Lieder vorzutragen«, wandte sich M'tal mit einem bedeutungsvollen Blick an den Harfner.
    Meister Zist neigte sein Haupt. »Ich kann mich kaum noch an die Verse erinnern, Weyrführer M'tal. Mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das, was es einmal war.«
    »Wie dem auch sei«, fuhr M'tal mit einem Augenzwinkern fort, »um die Mittagsstunde kehre ich zurück. Bis dahin sollte unser junge Bursche hier versuchen, ein bisschen zu schlafen.«
    »Ich bin gar nicht müde, mein Lord«, log Kindan beherzt, obwohl es ihm schwer fiel, die Augen offen zu halten.
    ***
    Kaum hatte Kindan sich ins Bett gelegt, da schlummerte er auch schon ein. Die geschlossenen Fensterläden sorgten dafür, dass er nicht durch das Tageslicht gestört wurde. Er wachte auf, als sich auf dem Gang vor seinem Zimmer zwei Männer mit gedämpften Stimmen unterhielten.
    »Sie sind ganz anders als Drachen, weißt du«, hörte er M'tal flüstern.
    »Das dachte ich mir schon«, antwortete Meister Zist. »Aber sie sind auch nicht wie Feuerdrachen. Bis auf ein paar schlichte Liedchen gibt es kaum überliefertes Wissen, wie sie zu behandeln sind. Wir betreten hier absolutes Neuland, scheint es mir«
    »Vielleicht kann man von Meisterin Aleesa etwas lernen«, sagte M'tal.
    Zist schnaubte wütend durch die Nase. »Ganz bestimmt, wenn Natalon es nur zulassen würde.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dich, einen Harfner, daran hindert, von Aleesas Wissen zu profitieren.«
    »Er wird es mir nicht verbieten, bei ihr in die Lehre zu gehen«, räumte Zist ein. »Aber er dürfte sich sehr wundern, warum ich mich an Meisterin Aleesa wende, wenn ich doch einen Experten auf diesem Gebiet in meinem Haus beherberge.«
    »Du meinst den Jungen?«, staunte M'tal.
    »Sein Vater war der letzte Wachwher-Führer in diesem Camp«, erklärte Zist. »Natalon weiß nicht mehr ein noch aus. Er hat sich in

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