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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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fang noch mal von vorn an!«
    Sowie Kindan seine Stiefel zugeschnürt hatte, hetzte Meister Zist mit ihm aus dem Cottage, und dann ging es im Laufschritt bergan zu der Stelle, wo sich der Ausguck mit dem Signalfeuer befand.
    Draußen war es noch stockfinster, und Kindan schaffte es nur, die steile Böschung ohne Stolpern zu erklimmen, weil er den Pfad sehr gut kannte. Auf seinen Botengängen war er ihn so oft hinauf und hinunter gerannt, dass er jede Unebenheit kannte und ihm mit traumwandlerischer Sicherheit zu folgen vermochte.
    Droben auf der Bergkuppe gewahrte er drei schemenhafte Gestalten. Eine davon kam Kindan geradezu erschreckend groß vor. Er legte den Kopf in den Nacken und erkannte, dass es sich um einen Drachen handelte. Das Tier sah träge auf ihn herab, als sei er lediglich ein lästiger Wanderkäfer, blies den Atem aus den Nüstern, der sich in der frischen Morgenluft zu Dampf verwandelte, und wandte dann gelangweilt den Blick ab.
    »Da sind sie ja endlich«, rief Natalon. »Das ist Meister Zist von der Harfnerhalle, und sein junger Begleiter heißt Kindan. Er ist der Sohn unseres tödlich verunglückten Wachwher-Führers.«
    Der Mann, den Natalon ansprach, gähnte ungeniert. »Und weshalb habt ihr die Flagge gehisst und ein Zeichen gegeben?«
    Kindan merkte, wie sich Meister Zist neben ihm vor Ärger verkrampfte.
    »Wir bitten in aller Höflichkeit um einen Transport«, erklärte Natalon. »Natürlich sind wir bereit, dafür zu zahlen.«
    »Ein Drache sollte nur im äußersten Notfall angefordert werden, Bergmann«, sagte der Drachenreiter vorwurfsvoll. Dann traf er Anstalten, sich auf den Rücken seines Drachen zu schwingen und wieder davonzufliegen.
    »Darf ich nach deinem Namen fragen?«, mischte sich Zist plötzlich ein. »Mit wem haben wir es hier zu tun? Lord …?«
    Der Drachenreiter reagierte sichtlich gereizt, doch er blieb stehen. »Ich bin Lord D'gan, Harfner. Der Weyrführer von Telgar.« Während der Mann sprach, drückte er das Kreuz durch und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    »Wir fühlen uns durch deinen Besuch geehrt, Lord D'gan«, erwiderte Zist und deutete eine Verbeugung an. Hastig folgte Kindan seinem Beispiel, so gut er es vermochte. »Camp Natalon hat bezüglich des Kohlebergbaus beachtliche Erfolge vorzuweisen. Hier wird eine Menge Kohle gefördert, und die Nachfrage nach diesem Rohstoff ist groß …«
    »Nicht bei den Drachenreitern, Harfner«, schnitt D'gan ihm das Wort ab. »Wenn hier Feuerstein abgebaut würde, wäre es etwas anderes. Mich kümmert es, offen gestanden, wenig, ob die Leute im Winter frieren oder es warm haben.«
    »Wir fördern Kohle, die zum Schmieden von Metallen verwendet wird, mein Lord«, warf Natalon ein. »Unsere Kohle ist von einer so hervorragenden Qualität, dass der Schmiedemeister persönlich eine beachtliche Menge bestellt hat.«
    D'gan hob eine Augenbraue und sah ihn spöttisch an. »Das freut mich für den Schmiedemeister.«
    »Mein Lord«, nahm Zist einen neuen Anlauf. Kindan sah ihm an, dass er kurz davor stand, die Geduld zu verlieren. »Mithilfe dieser Kohle wird der Stahl hergestellt, aus dem dein Helm, die Beschläge der Reitausrüstung und deine Gürtelschnalle bestehen.«
    »Das ist ja interessant«, gab D'gan zurück. »Bei uns gibt es viele Beschwerden, weil die Härte des Stahls, den wir über die Schmiedehalle beziehen, sehr zu wünschen übrig lässt. Nun, jetzt kenne ich, so scheint es, den Grund.« Abermals wandte er sich seinem Drachen zu.
    »Mein Lord!«, sagte Meister Zist und hob die Stimme. »Es gab einmal eine Zeit, da halfen die Drachenreiter aus purer Höflichkeit selbst dem geringsten Pachtbauern oder Arbeiter, wenn er um ihre Unterstützung ersuchte.«
    D'gan wirbelte herum, den Hand am Griff seines Dolches, und schien sich auf den Harfner stürzen zu wollen. »Offenbar weiß man in diesem Camp nicht, was sich ziemt. Früher begegnete man den Drachenreitern mit Respekt und fiel ihnen nicht zur Last, indem man sie um Vergnügungstouren bat. Komm du mir nicht mit Höflichkeit!«
    Kindan schnappte hörbar nach Luft und schlug sich dann die Hände vor den Mund, um seinen Schnitzer zu vertuschen.
    Doch Natalon und der Harfner ließen sich nicht so leicht einschüchtern.
    »Du glaubst also, wir würden dich um einen Flug mit deinem Drachen bitten, weil wir uns amüsieren wollen?«, fragte Meister Zist entgeistert.
    »Wir forderten einen Drachen an, weil die Sicherheit aller Kumpel aus diesem Camp auf dem Spiel

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