Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Straußenvogel werden kann. - Anm. d. Übers.
    »Ich finde, Kisk ist sehr hübsch«, warf Cristov schüchtern ein.
    »Die Aufzucht von einem solchen Vieh betrachte ich als glatte Zeitverschwendung. Es lohnt sich nicht, sich mit solchen Kreaturen abzugeben.« Abschätzig fasste er Kindan ins Auge. »Und jemand, der seine Arbeitskraft mit diesem Firlefanz vergeudet, kann auch nicht viel taugen.«
    Kindan richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blitzte Tarik empört an. »Steiger Natalon hält einen Wachwher für so wichtig, dass er Kisk gegen Kohle für einen ganzen Winter eingetauscht hat.«
    Tarik lachte bellend. »Mein Neffe ist ein Trottel. Ich darf gar nicht daran denken, was wir für soviel Kohle hätten einkaufen können. Dinge, die wir wirklich brauchen!«
    »Tarik!«, rief Dara vom Haus her. Sie spähte aus der Tür. »Du hast Cristov gefunden. Gut. Und jetzt kommt beide ins Haus, das Abendessen ist fertig.« Als sie Kindan erkannte, lächelte sie ihm zu. »Ach, Kindan! Schön, dich mal wieder zu sehen. Ist das dein Wachwher?« Kindan merkte, wie sie ihren Ehemann argwöhnisch musterte. »Ein grüner. Hat er schon einen Namen?«
    »Es ist ein weibliches Tier, und es heißt Kisk, Ma'am«, antwortete Kindan höflich.
    Dara nickte. »Der Name gefällt mir. Und jetzt musst du dich von Cristov und Tarik verabschieden, das Essen steht schon auf dem Tisch.«
    »Natürlich, Ma'am. Das verstehe ich«, gab Kindan zurück, wobei er seine besten Harfnermanieren demonstrierte. »Ich hätte ohnehin nicht mehr bleiben können, denn Kisk scheint sich zu langweilen.«
    Er hatte Recht. Der Wachwher zerrte ungeduldig an dem Strick. Aber zu Kindans Verdruss zeigte er keinerlei Neigung, seinen Stall aufzusuchen. Sie wanderten durch die Nacht, bis Kindan sich einbildete, am Horizont zöge bereits die Morgendämmerung herauf. Erst dann fing Kisk an zu gähnen und wollte sich auf dem Boden in eine Schlafposition zusammenrollen. Kindan musste all seine Überzeugungskraft aufbieten, um den Wher in den Schuppen zurückzulocken. Und ehe der Hahn zum ersten Mal krähte, waren Mensch und Tier fest eingeschlafen.

Kapitel 9
    Kleiner Wachwher,
Verlass dein Nest;
Komm her zu mir,
Ich halt dich fest.
    Ich geb's auf!«, erklärte Meister Zist und lehnte sich zurück. »Ich habe alles gelesen, was Tarri mir aus Crom mitbrachte, und wir sind immer noch nicht klüger geworden. Nahezu alles, was wir über Wachwhere wissen, haben wir während der vergangenen drei Monate lediglich durch den Umgang mit unserer stets hungrigen Freundin hier selbst herausgefunden.«
    Kindan, Zenor und Nuella nickten.
    »Ein Wachwher ist intelligenter als eine Feuerechse«, warf Zenor ein. Ein Mitglied von Tarris Handelskarawane besaß eine Feuerechse, und als die Händler das letzte Mal in Camp Natalon Station machten, hatte sich Zenor ausgiebig mit dem Tier befasst.
    »Auf jeden Fall spürt Kisk, ob ich traurig oder glücklich bin«, sagte Kindan. Seine Stimme überschlug sich und endete mit einem Kiekser, was ihm ein Grinsen von Zenor einbrachte. Wütend funkelte Kindan seinen Freund an. Er befand sich im Stimmbruch, und wenn er nicht in einem unsicheren Bass grummelte, dann schraubten sich die Töne unkontrolliert in die Höhe. Doch dann fiel Kindan ein, wie er früher die älteren Jungen gnadenlos gehänselt hatte, wenn deren Stimme brach.
    »Es wäre gut, wenn sie verstünde, wann du müde bist und deinen Schlaf brauchst«, meinte Nuella.
    »Das ist nicht das vordringlichste Problem«, winkte Meister Zist ab. »Kindan ist zwölf Planetenumläufe alt, und wenn er erst erwachsen ist, macht ihm der Schlafmangel nichts mehr aus. Er wird sich Kisks Tag- und Nachtrhythmus anpassen.«
    Zenor, der in den letzten Monaten ordentlich in die Höhe geschossen war, nickte weise. »Wenn man so schnell wächst wie ich, verursacht das mitunter sogar Schmerzen. Aber dann braucht man tatsächlich nicht mehr so viel Schlaf.«
    Zenor hatte Nuella aufgezogen, als er anfing, sie zu überragen, doch auf diese Sticheleien war sie nicht eingegangen. Als Kisk jedoch so groß wurde, dass ihre Köpfe sich auf gleicher Höhe befanden, hatte sich bei dem Mädchen Besorgnis geregt.
    »Ich nenne das ausgleichende Gerechtigkeit«, hatte Zenor mit seiner neuen tiefen Stimme gescherzt. »Eine lange Zeit warst du größer als ich, Nuella, und jetzt habe ich dich nicht nur eingeholt, sondern dich sogar noch übertroffen.«
    Kindan, der immer noch kleiner war als das Mädchen, verhielt sich ganz

Weitere Kostenlose Bücher