Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
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Sie hatte es gerade geschafft, nach der Putzaktion, bei welcher Lance‘ Beitrag darin bestanden hatte, nicht im Weg zu sein, noch ein wenig Gemüse klein zu schneiden und einen Dip aus Sauerrahm und einigen der frischen Kräutern aus ihrem kleinen Garten zu zaubern, bevor es an der Tür klingelte. Rasch trocknete sie sich ihre Hände an einem Geschirrtuch ab, warf den beiden Chaoten einen drohenden Blick zu, nur ja die Pfoten bzw. Klauen von dem Dip zu lassen und beeilte sich, Miri die Tür zu öffnen.
„Hallo Schwesterchen“, wurde sie von Miri mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht begrüsst. Erleichtert, dass die unkomplizierte Stimmung, welche von Anfang an zwischen ihnen geherrscht hatte, offensichtlich anhielt, bat Kaja sie herein. Zorro, der wohl beschlossen hatte, für sein Verhalten von vorhin genug Zeit in seinem Korb verbüsst zu haben, stürzte sich begeistert auf Miri. Nachdem er genug getätschelt worden war, ging er zur Haustür, welche immer noch offenstand und schaute hinaus. Da er nichts entdecken konnte, drehte er sich zu den beiden Frauen um und blickte die beiden erwartungsvoll an. „Nein, Chili konnte heute nicht…“ „Chili kommt heute nicht…“ begannen beide gleichzeitig, unterbrachen sich, schauten einander an und prusteten los.
„Das fängt ja schon vielversprechend an“, schaltete sich Lance ungefragt ein.
„Du sprichst also mit Tieren?“
„Klar“, antwortete Miri. „Aber das weißt du ja bereits, das ist ja bei Kaja auch so.“
„Schon, nur streitet Kaja es ab“, antwortete er.
„Ich streite gar nichts ab, es ist einfach eine Tatsache.“
„Äh, und wie würdest du das von vorhin denn nennen?“
„Ach das, ich wusste einfach, was er denkt?“
„Aha.“ Miri öffnete schon den Mund und wollte noch etwas hinzufügen, beschloss aber, nicht auf dem Offensichtlichen herumzureiten. Schließlich war sie nicht gekommen, um sich mit ihrer unverhofft gefundenen Schwester zu streiten. Obwohl, dazu waren Schwestern ja da, überlegte sie sich plötzlich, beschloss aber, diese Erkenntnis zu einem späteren Zeitpunkt zu überprüfen. „Ich habe frischgepressten Apfelsaft mitgebracht, ich hoffe du magst den.“
Kaja wollte schon mit dem üblichen „das wär doch nicht nötig gewesen“ antworten, überlegte es sich dann aber anders und sagte: „Toll, genau das Richtige für heute Abend“, was Miri offensichtlich freute.
Kaja setzte die kleine Schale mit dem Dip, den Teller mit den kleingeschnittenen Gurken- und Karottenstückchen zusammen mit zwei Gläsern und dem Apfelsaft auf ein Tablett. „Lass uns nach draußen gehen.“
„Du hast einen Garten?“, fragte Miri begeistert.
Kaja schnitt eine Grimasse. „Na ja, Garten ist eine ein wenig übertriebene Bezeichnung. Eher ein großer Balkon mit ein wenig Grasbewuchs“, meinte sie und zwinkerte Miri zu.
„Besser als keinen Balkon und kein Grünzeug“, antwortete diese, als sie sich mit einem Seufzer auf einer der Liegen niederließ. Unaufgefordert gesellte sich Lance zu ihnen mit einem weiteren Glas in der Hand, Zorro im Schlepptau. „Darf ich?“, fragte er mit einem Blick auf Miri und hielt erwartungsvoll sein Glas Kaja hin, die am Einschenken war.
„Klar“, beeilte sich Miri zu sagen. „Schließlich haben wir es ja sozusagen dir zu verdanken, dass wir uns kennengelernt haben.“
Sichtlich zufrieden mit dieser Aussage machte er es sich gegenüber den beiden Frauen auf dem Rand des Rasens bequem. Erwartungsvoll schauten sie ihn an und warteten, bis Lance schließlich verwirrt fragte: „Wartet ihr auf etwas?“
„Na, hast du uns denn nicht zu sagen?“
„Ich? Nein. Ich würde mich doch nie in euer Treffen einmischen wollen. Tut einfach so, als wäre ich gar nicht da.“
Kaja ließ bedeutungsvoll ihre Augen über seinen glänzenden Drachenkörper wandern, der im Moment in seiner vollen Grösse da saß. „Klar, schließlich bist du ja auch einfach zu übersehen, um nicht zu sagen unsichtbar“, witzelte sie. Sie wandte sich Miri zu um sie zu fragen, wie sie die letzten Tage verbracht hatte, als Lance sie auch schon unterbrach.
„Was ich doch noch wissen wollte – wer ist denn dein Drache?“
„Wusste ich’s doch“, meinte Kaja und verdrehte die Augen.
„Wer war mein Drache, muss es korrekterweise heißen“, antwortete Miri wehmütig.
Irritiert hakte Lance nach: „War?“, was ihm einen bösen Blick von Kaja einbrachte.
„Merkst du denn nicht, dass sie das traurig macht?
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