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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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aufzubauen.“
    „Ist er wieder
gekommen?“
    „Das war das erstaunlichste an allem. Trotz diesem Erlebnis ist er
wieder aufgetaucht. Nur dass wir diesmal besser vorbereitet waren.“
    „Wie denn?“
    „Wir haben einen Elektrozaun um unser Lager gemacht. In Bärengebieten
ist das Standardverhalten. Nur gibt es dort nicht so viele Bären, deshalb
hatten wir anfangs darauf verzichtet. Das hielt Paul, so haben wir ihn schließlich
getauft, nicht davon ab, immer wieder in unsere Nähe zu kommen. Er hat, kurz
bevor ich beim ersten Mal dazu gekommen bin, von unserem Porridge genascht. Hat
ihm offensichtlich geschmeckt. À propos schmecken, ich glaube die Nudeln sind
al dente.“
    Er fischte einige Spaghetti aus dem Wasser und brachte sie zu Kaja,
dass sie sie probieren konnte.
    „Mmh, gut, wird auch Zeit. Von dem Duft der Tomatensauce läuft mir
nämlich schon das Wasser im Munde zusammen.“
    Während des Essens erzählte Kaja Tim von Simons Vorschlag, für ihn
freiberuflich zu arbeiten.
    „Und? Machst du es?“
    Kaja spielte mit ihrer Gabel. „Ich weiß es noch nicht“, gab sie zu.
„Bei mir ist im Moment alles so im Umbruch, so dass ich gar nicht weiß, wo mir
der Kopf steht. Ich möchte einfach nicht vorschnell entscheiden und mir so
andere Möglichkeiten verbauen.“ Das Essen ist übrigens sehr lecker“, fügte sie
mit vollem Mund hinzu.
    „Danke, ich bin froh, dass es dir schmeckt.“ Zufrieden sah er ihr zu,
wie sie sein Essen vertilgte. „Ich verstehe Deine Bedenken bezüglich des
Jobangebots. Andererseits, wäre in dieser Situation der Vorschlag von Simon nicht
ideal? Nachdem er dich als Freelancer beschäftigen würde, könntest du jederzeit
Aufträge auch ablehnen. Oder ganz aussteigen.“
    „Na ja, aber er fragt mich ja nicht an, damit ich ihm dann dauernd ab sage.
Offensichtlich braucht er jemanden.“
    „Oh, er braucht ganz sicher jemanden, sonst hätte er dich nicht
gefragt. Aber du weißt ja gar nicht, ob du dann nicht doch Zeit und Lust
hättest, einige Projekte für ihn durchzuziehen. Falls nicht, ist das sein
Problem. Wenn er dieses Risiko nicht eingehen möchte, muss er halt jemanden
fest anstellen.“
    „Hm, so gesehen
hast du Recht.“
    „Logisch habe ich recht, und wenn ich möchte, dass du mal mit mir
mitkommst, wenn ich auf Fototour gehe, müssen Simons Projekte eben warten“,
meinte Tim frech und schob seinen leeren Teller zur Seite.
    Belustigt blickte
Kaja zu Tim hinüber. „Was macht dich denn so sicher, dass ich mitkomme?“
    Tim beugte sich ein wenig über den Tisch und blickte ihr intensiv in
die Augen. „Sicher bin ich mir nicht. Aber ich werde nichts unversucht lassen,
um dich zu überzeugen. Und ich kann sehr überzeugend sein.“
    Kaja glaubte ihm aufs Wort. Sie konnte sich kaum von seinem Blick
lösen. Seine Augen wirkten in dem gedämpften Licht des Wohnzimmers fast
schwarz. Wie aus dem Nichts hatte sich eine elektrisierende Spannung zwischen
ihnen aufgebaut. Kaja wurde plötzlich unsicher und wollte wegsehen, als Tim
über den Tisch griff und seine Hand an ihren Hinterkopf legte.
    „Wir waren vorhin noch nicht fertig“, murmelte er an ihrem Mund und
küsste sie stürmisch.
    Das Blut jagte durch Kajas Adern. Erst als eine Gabel polternd vom
Tisch fiel, ließen sie voneinander ab. Beide atmeten heftig. Kaja versuchte
einen klaren Kopf zu bekommen. Irgendwie war alles verschwommen.
    Tim stand auf und reichte ihr die Hand. „Komm“, sagte er nur und führte
sie in sein Schlafzimmer.
    Irgendwann später, Sekunden, Minuten, Lichtjahre – Kaja hätte es nicht
sagen können, selbst wenn ihr Leben davon abgehangen hätte, kuschelte sie sich
unter seine Decke, während Tim sich um den Dessert kümmerte. Sie war so
entspannt, dass sie aufpassen musste, in der Zwischenzeit nicht einzuschlafen.
Wie ein Film lief in ihrem Kopf nochmals das gerade Erlebte ab. Sie streckte
sich gerade wohlig wie eine zufriedene Katze, als Tim aus der Küche zurück kam.
Bekleidet einzig mit seinen Boxershorts und in der Hand einen weißen Teller mit
einem kleinen Schokoladenkuchen.
    „Ihr seht beide zum anbeissen aus. Ich kann mich gerade nicht
entscheiden, auf was ich mich zuerst stürzen soll“, meinte sie gespielt
verzweifelt.
    „Ich würde den Kuchen nehmen. Der ist schön warm und voller
Überraschungen. Zugegebenermaßen nicht das einzige überraschend Schöne hier“,
gab er zu, als Kaja sich im Bett aufrichtete.
    Plötzlich wieder verlegen zog sie die Decke ein wenig höher

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