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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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als Kaja keine Anstalten machte, sie nach ihrem spannenden Leben
zu befragen.
    „Nein, Maman, habe ich nicht. Im Gegenteil, ich habe beschlossen, mich
selbständig zu machen und mir ein Haus zu kaufen.“
    „Was hast du dir nur dabei gedacht“, fragte ihre Mutter entsetzt. „Und
als was, bitte schön, machst du dich selbständig? In der Informatik?“
    „Zum Teil. Aber vor allem soll es eine Schweizer Zweigstelle zu Mémés
Betrieb in Frankreich werden.“ Mist, so viel hatte sie eigentlich gar nicht
verraten wollen.
    „Das hat doch keine Zukunft. Das ist ja nicht viel besser als ein
gewöhnlicher Marktfahrer zu sein. Da kannst du dich ja gleich als Bäuerin
betätigen.“
    „Weißt du was, Maman, ich hatte wirklich gehofft, dass du dich einmal
dafür interessierst, was ich, deine Tochter, mir wünsche von meinem Leben und
dass du dich für mich freust. Aber das ist wohl zu viel verlangt.“
    „Du lässt es so klingen, als würdest du dir einen Lebenstraum
erfüllen, obwohl wir beide wissen, dass es nur eines deiner Fantasiegespinste
ist. Ich hoffe, du wirst bald zur Vernunft kommen.“
    Kaja gab auf. Immerhin klang es so, als wäre das Telefonat hiermit
beendet, was für heute definitiv als Pluspunkt zu bewerten war. Sie behielt Recht.
Mit knappen Worten verabschiedete sich ihre Mutter.
    Kaja lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Puh, das hatte mir gerade
noch gefehlt.“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Prompt fing das Radio, das in
der Küche lief, an herumzukrächzen. Sie biss sich auf die Lippen, um sich ein
Lachen zu verkneifen. Eigentlich war es ja auch zum Lachen. Ihre Mutter
verbrachte ihr Leben in einem Meer von künstlich erschaffenen Prioritäten und
Regeln und kam einfach nicht damit zurecht, wenn sich jemand außerhalb dieses
gesellschaftlichen Rahmens bewegte. Und das ist alleine ihr Problem, erkannte
Kaja. Wenn auch unser beider Verlust. Langsam stand sie auf und ging zu Zorro,
der in seinem Korb lag. Sie ging in die Knie und kraulte ihn hinter den Ohren.
„Da geht’s uns ja richtig gut. Weißt du eigentlich schon, wie gut es dir bald
gehen wird? Du kriegst massenhaft Auslauf und einen eigenen Garten mit Mäusen…“
Sie saß noch eine Weile bei ihrem treuen Begleiter und erzählte ihm von ihrem
neuen Leben.
    Lance saß währenddessen mucksmäuschenstill am Küchentisch, um die
beiden nicht zu stören. Er war stolz auf seinen Schützling. „Weißt du Josephine,
deine Enkelin wird langsam erwachsen“, flüsterte er etwas wehmütig.
    „Ich weiß“, kam
die Antwort prompt zurück.

Kapitel 31
    Als sie am
nächsten Tag nachmittags vom Einkaufen nach Hause kam, wartete zu ihrer
Überraschung Simon auf sie. In ihrer Wohnung. Kaja überlegte, ob sie sich
darüber ärgern oder lieber beeindruckt sein sollte, mit welcher Leichtigkeit
sich Simon Zugang verschafft hatte. Lance erging es nicht besser, weil jemand
in seine Drachenfestung eingedrungen war. Aber Simon kam ohne Umschweife zur
Sache. „Es ist mir gestern Nacht gelungen, Max Aufenthaltsort einzugrenzen. Er
befindet sich in einem Radius von 40 km in nordöstlicher Richtung von Zürich.“
    Kaja runzelte die Stirn. „Zürich, Schaffhausen, Thurgau, vielleicht
St. Gallen“, zählte sie die in Frage kommenden Kantone auf. „Genauer konntest du
es nicht rauskriegen?“ Fragend blickte sie ihn an.
    „Leider nicht. Ich hatte gehofft, dir würde zu diesem Gebiet eventuell
etwas einfallen, was mit der Firma zusammen hängt.“
    Kaja überlegte fieberhaft. „So auf Anhieb fällt mit nichts ein. Ihr seid
doch in Max‘ Wohnung gewesen. Hat das gar nichts gebracht?“
    „Nein. Unterlagen haben wir keine gefunden und seinen Laptop hat er
offensichtlich mitgenommen.“
    „Mist. Also stehen
wir nicht besser da als vorher.“
    „So würde ich das nicht ausdrücken“, antwortete er. „Immerhin haben
wir das Gebiet der Schweiz auf etwa ein Fünftel eingegrenzt.“
    „Na ja, auf mich wirkt es immer noch wie die Suche nach einer Nadel im
Heuhaufen. Ich versuche jetzt gleich nochmals, ihn anzurufen.“ Entschlossen
griff sie nach ihrem Handy und wartete das Wählzeichen ab. Innerlich betete sie
inständig zu allen ihr bekannten Göttern, dass es nicht wieder heißen würde
„dieser Teilnehmer ist momentan nicht erreichbar“.
    „Das ist ja eine
ganz schöne Auswahl, die du da um Hilfe bittest“, meinte Lance lautlos.
    „Ich bin im Moment gerade nicht in der Lage wählerisch zu sein“,
vermittelte sie ihm telepathisch. „Ich habe einen

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