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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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geäussert hätte als zum Rest. Aber ihren
Tonfall, als sie von ihrer Familie gesprochen hat, habe ich als sehr liebevoll
empfunden. Und das ist ja schon mal etwas, was wir beide nur bedingt schaffen.“
    Miri nickte zustimmend. „Okay, also jetzt nochmals im Detail. Mietfrei
klingt ja toll. Nur, das Renovieren ist ja auch nicht umsonst, oder?“
    „So wie ich das verstanden habe, soll es folgendermaßen funktionieren:
Es wird ein theoretischer Mietpreis festgesetzt, den ich aber nicht bezahlen
muss, sondern ich habe dann quasi diesen Betrag monatlich zu Verfügung, um das
Haus zu renovieren. Sprich, wenn ich von einem Mietpreis von monatlich
dreitausend Franken ausgehe und anfangs dreißigtausend investiere, sind wir
quitt, wenn ich nach zehn Monaten wieder ausziehen würde. Wenn ich vorher
ausziehen würde, bekäme ich die Differenz ausbezahlt.“
    „Und wenn du
danach noch da wohnen bleibst?“
    „Ab dann bezahle ich normal Miete, außer ich investiere weiteres Geld
in die Renovierung, dann gilt wieder die Abmachung, dass ich das von der Miete
abziehen kann. Auch zu einem späteren Zeitpunkt.“
    „Und denkst du, dass das Ganze realistisch ist? So wie es klingt, hat
das Ganze ja den traumhaften Charme eines Märchenschlosses – nur, ist es
genauso zugig…“
    „Ich denke, es könnte einen Versuch wert sein. Erstens muss ich es
nicht kaufen und kann es trotzdem so nutzen wie ich es brauche, und das alleine
besitzt schon Seltenheitswert. Zweitens muss zwar das Wohnhaus dringend auf
Vordermann gebracht werden, dafür kann ich praktisch morgen anfangen, meine
Kerzen herzustellen, dank diesem fertig isolierten, geheizten Lagerraum mit
integriertem Atelier. Ich bin eigentlich von der umgekehrten Situation
ausgegangen, aber so ist es viel besser. Ich kann schließlich gut eine Zeit
lang in einer hässlichen Küche kochen. Wenn ich dafür sofort anfangen kann
meine Ideen umzusetzen…“
    „Was meint denn
Lance dazu?“
    „Der ist von dem Moment an, als er den Kachelofen entdeckt hat, als
objektiver Betrachter ausgeschieden“, grinste Kaja.
    „Gar nicht wahr“, empörte sich der Drache, der sich aus dem Nichts zu
ihnen dazu gesellt hatte. „Auf jeden Fall sagt mir mein siebter Drachensinn,
dass dieses Haus wie für euch gemacht ist.“
    „Für euch?“,
fragte Miri irritiert nach. „Das soll doch schließlich Kajas Haus werden.“
    „Schon, aber du kommst mich doch hoffentlich oft besuchen, oder?“,
fragte Kaja besorgt, der die merkwürdige Formulierung von Lance‘ Aussage gar
nicht aufgefallen war.
    Abgelenkt richtete Miri ihre Aufmerksamkeit wieder auf Kaja. „Das heißt
wohl, ich muss mein armes altes Auto wieder einmal auf seine Fahrtüchtigkeit
testen.“
    „Stimmt, du fährst ja vor allem Fahrrad.“
    Miri zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Ich habe ein Auto und
fahre auch gerne. Ich brauche es nur fast nie in der Stadt.“
    „Dann ist ja gut“, sagte Kaja erleichtert. „Das würde mir nämlich gar
nicht gefallen, wenn ich da mitten im Nirgendwo sitze und mich kein Mensch
besuchen kommt. Und ich kann ja auch jederzeit zu dir kommen.“ Sie stand auf,
um neues Teewasser aufzusetzen. „Möchtest du auch noch einen Tee“, fragte sie
über die Schulter.
    „Gerne.“
    Überrascht drehte sich Kaja um. „Tatsächlich? Du musst gar nicht mehr
weg?“, fragte sie mit einem Blick auf die Küchenuhr nach. Schließlich war es
schon fast zehn Uhr abends.
    Verlegen schaute Miri aus dem Fenster. „Mir war heute mehr danach, den
Abend in deiner Gesellschaft zu verbringen.“
    Kaja lächelte. „Das freut mich natürlich. Ich will nur nicht Schuld
sein, wenn du wegen mir zum Stubenhocker mutierst.“
    „Da besteht keine Gefahr. Schließlich gehen wir am Samstag gemeinsam
zu Sierras Fest. Und in zwei Wochen bin ich zu einer verfrühten Halloween-Party
eingeladen. Hast du Lust mitzukommen?“
    „Äh, lieber nicht,
Kostümpartys sind nicht so mein Ding. Maskierte Menschen machen mir Angst.“ „Als
was gehst du denn?“ wollte sie dann doch wissen.
    „Das hättest du wohl gerne“, zog Miri sie auf. „Selber nicht mitkommen
und trotzdem in alle Geheimnisse eingeweiht werden wollen, ts ts.“
    „Genau. Das geht natürlich gar nicht“, mischte sich der Drache ein.
    „Ich glaube, dich stellen wir jetzt mal ruhig, frecher Drache“, meinte
Kaja liebenswürdig und überreichte ihm ein Glas Holunderschnaps. „Was für ein
Glück für dich, dass wir Mémé besucht haben. Sonst würdest du jetzt auf

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