Die drei ??? - 100 - Toteninsel
flogen zurück Richtung ›Explorer‹. Der Zweite Detektiv atmete auf. »Das war knapp. Nur noch ein Stückchen weiter und...«
»Ist ja noch mal gut gegangen.«
In der Ferne kreisten die Hubschrauber über dem Strand.
Einer ging runter und verschwand hinter einem Felsen. Eine Minute später stieg er wieder auf.
»Sie haben wahrscheinlich ein paar Soldaten abgesetzt, um die ›Explorer‹ zu bewachen«, sagte Al. »Genau wie Mr Olin gesagt hat. Jetzt fliegen sie rauf zum Krater.« Doch Al irrte sich.
Anstatt sich direkt zum Gipfel des Vulkanberges zu bewegen, flogen die Hubschrauber langsam den Hang hinauf und leuchteten den Dschungel ab.
»Die suchen etwas«, wunderte sich Peter. »Nur was?« Die Maschinen blieben in der Luft stehen. Erneut sank eine herab, verschwand hinter den Bäumen und tauchte eine halbe Minute später wieder auf. Dann setzten sie ihren Weg nach oben fort und verschwanden kurz darauf im Krater.
»Seltsam«, murmelte Al. »Sah aus, als hätten sie da noch jemanden abgesetzt, oder? Mitten im Urwald?«
Peter runzelte die Stirn. Das war wirklich seltsam. Es sei denn... »Oh, nein!«
»Was ist?«
Der Zweite Detektiv überlegte fieberhaft. Konnte das stimmen? Hier war die ›Montana‹, dort die ›Explorer‹, da hinten führte die Steintreppe zum Krater. Und die Stelle, an der der Hubschrauber gelandet war... »Das ist eine Katastrophe!«
»Was denn?«
»Sie sind nicht mitten im Urwald gelandet!«
»Sondern?«
»Am Ende des Knochenganges.«
»Ich glaube, ich höre etwas!«
Justus hielt inne und horchte. Sekundenlang wagten Dr. Svenson und er nicht zu atmen. Doch alles, was er hörte, war das Brummen des Generators und sein eigener Herzschlag.
»Diese verfluchte Maschine!«, knurrte Dr. Svenson. »Über uns könnte eine Armada von Militärhubschraubern landen, wir würden es nicht hören.«
»Wir können den Generator nicht abschalten, sonst funktioniert unser Plan nicht«, sagte Justus.
»Das weiß ich auch, Schlauberger! Wie lange brauchst du noch?«
»Bin gleich fertig.« Justus löste die letzte Schraube. Dann hatte er die Festplatte des Computers in der Hand. »Beweisstück A. Selbst wenn die geheimen Daten gelöscht wurden: Ich bin sicher, dass ein Computerexperte genug rekonstruieren kann, um anhand dieses Stücks Technik einwandfrei zu belegen, dass es das ›Project Dragon‹ wirklich gegeben hat.«
»In Ordnung. Dann verschwinden wir mal, bevor unsere Freunde hier auftauchen.«
Justus ließ den aufgeschraubten Rechner so liegen, wie er war. Es hatte keinen Sinn, Spuren zu verwischen. Die Soldaten wussten sowieso, dass sie hier waren. Dann konnten sie auch erfahren, was sie getan hatten. Zusammen mit Dr. Svenson räumte er den Tisch beiseite, der noch immer die Panzertür geöffnet hielt. Dann machten sie sich auf den Weg nach unten.
»Hoffentlich kommen die Soldaten nicht ebenfalls auf die Idee, einen Tisch als Blockade in den Durchgang zu stellen«, überlegte Maria Svenson. »Dann ist dein genialer Platz nämlich nichts mehr wert.«
»Das werden sie nicht«, antwortete Justus zuversichtlich.
»Weil sie nicht damit rechnen, dass wir einen Plan haben. Sie werden landen, sich umsehen und feststellen, dass sich niemand auf dem Schiff und niemand im Krater aufhält. Sie werden schlussfolgern, dass wir alle irgendwo hier unten sind. Sie werden die Geheimtür öffnen, die Kommandozentrale und die Quartiere nach uns absuchen und schließlich darauf kommen, dass wir irgendwo hier unten stecken. Das Wichtigste ist aber: Sie haben nicht die geringste Ahnung, dass wir von ihrem Besuch wissen. Daher schöpfen sie auch keinen Verdacht.« Sie stiegen die dunkle Wendeltreppe hinab, durchquerten den roten Gang und gelangten schließlich in den Monitorraum. Die Bombe lag noch immer da, der Zünder blinkte 0:00. Die Bildschirme zeigten leere Gänge. Justus setze sich an den Computer. Was Olin geschafft hatte, würde er auch hinkriegen ein Kinderspiel! Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis er den Zugang zu der Panzertür gefunden hatte. Jetzt hieß es warten.
Ihre Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt. Dr. Svenson, die die ganze Zeit gebannt auf die Monitore gestarrt hatte, zuckte plötzlich zusammen. »Da sind sie!« Der Bildschirm zeigte die Panzertür. Sechs Soldaten bezogen Stellung, richteten ihre Gewehre in den Gang, sicherten jeden Winkel ab und betraten dann den Tunnel. Alle bis auf zwei. Sie blieben an der Tür stehen.
»Verflixt!«, fluchte Justus.
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