Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Stück ins Wasser, sprang hinein und Albert gab Gas.
Sie hielten sich dicht am Ufer. Peter leuchtete mit einer Taschenlampe die Felsen ab, während Al das Boot steuerte.
Schon nach kurzer Zeit tauchte die Bucht vor ihnen auf: eine schmale Durchfahrt zwischen zwei großen Felsen, die abweisend in den Nachthimmel ragten.
Ein dumpfer Laut ließ Peter zusammenschrecken. »Was war das?«
Al grinste. »Das wirst du schon noch sehen. Keine Angst, nichts Gefährliches.«
Das Pochen wiederholte sich. Es klang, als würde jemand verhalten auf einen gigantischen Amboss schlagen. »Hier habt ihr die ›Montana‹ durchmanövriert?«, staunte Peter, als sie die Passage durchquerten. »Alle Achtung!«
»Die ›Montana‹ ist ein bisschen kleiner als die ›Explorer‹«, erklärte Anne. »Aber es war trotzdem Millimeterarbeit.«
»Wenn wir also verschwinden, wird es garantiert kein Blitzstart«, fügte Al hinzu. »Darauf müssen wir uns von vornherein einstellen.«
»Wir könnten das Schiff schon soweit in Position bringen, dass wir nur noch Gas geben müssen, wenn es drauf ankommt«, schlug Peter vor.
»Aber dann kann niemand mehr an Bord klettern«, antwortete Al. »Nein, wir müssen warten, bis alle hier sind, bevor wir die Motoren starten.«
Das Motorboot tuckerte in Minimalgeschwindigkeit um die Kurve. Peter leuchtete in die Dunkelheit. Eine schwarze Wand ragte vor ihnen aus dem Wasser. Sie war glatt und gerade: der Rumpf der ›Hadden Montana‹. Das Schiff war viel größer, als Peter gedacht hatte. Es wirkte sogar größer als die ›Explorer‹.
Doch das lag vermutlich daran, dass es förmlich zwischen die Felsen gequetscht worden war. Wie ein riesiges, schwarzes, schlafendes Monster in einem zu engen Käfig. Es wartete darauf, von ihnen geweckt zu werden und aus seinem Gefängnis auszubrechen.
Da, wieder der dumpfe Schlag! Jetzt begriff Peter, was das Geräusch verursachte: Es war der Schiffsrumpf, der durch den leichten Wellengang immer wieder die Felsen rammte. Nicht stark genug, um Schaden zu nehmen, aber das Geräusch war trotzdem unheimlich. Der Stahlrumpf der ›Montana ‹ war ein riesiger Klangkörper, der wie eine Glocke in Schwingungen versetzt wurde.
Al manövrierte das Motorboot so nahe wie möglich an das Schiff heran, ohne von seinen Schaukelbewegungen zerquetscht zu werden, und band das Haltetau an eine Felsspitze. Von hier aus konnten sie relativ einfach über die Felsen hinaufklettern, bis sie auf der Höhe des Decks waren.
Hierzu musste Peter Mr Olin die Fesseln abnehmen. »Machen Sie keinen Ärger«, riet er ihm und versuchte so viel Entschlossenheit und Härte wie möglich in seine Stimme zu legen.»Sie haben keine Waffe mehr und wir sind zu dritt.«
Anstatt zu antworten, lächelte Olin nur vieldeutig, rieb sich die Handgelenke und begann mit dem Aufstieg. Albert und Anne waren vor, Peter hinter ihm. Der Zweite Detektiv rechnete jeden Augenblick mit einem Fluchtversuch, aber Olin blieb ruhig.
In einer Spalte im Gestein war eine Holzplanke versteckt. Al zog sie hervor und legte sie als Brücke zwischen den Felsen und die Reling. Als sie an Bord waren, brachten sie Olin unter Deck.
Peter fesselte ihn an einen Stuhl.
»Ich werde mich hinlegen«, sagte Anne. »Ich bin zu Tode erschöpft.«
»In Ordnung. Und wir werden warten. Mehr können wir jetzt sowieso nicht -« Peter unterbrach sich und lauschte.
Hubschrauber! »Da sind Sie! Komm Al, nach oben!« Sie liefen die Treppe hinauf an Deck. Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie zwei Helikopter die Scheinwerfer anwarfen und den Urwald absuchten. Sie flogen in gerader Linie den Hang des Vulkans hinunter zum Wasser. Doch anstatt zum Strand und zur ›Explorer‹ hinüberzuschwenken, drehten sie sich in die andere Richtung, blieben einen Mome nt in der Luft stehen und flogen dann parallel zur Küste weiter - direkt auf sie zu! Sie waren schnell. Sehr schnell. Nur wenige Sekunden und die Hubschrauber waren nahe genug heran, um die ›Montana‹ mit den Scheinwerfern zu erfassen. Ohrenbetäubend laut schwebten sie über dem Schiff, die nach unten gepresste Luft kräuselte das Wasser. Peter und Al drückten sich in den Schatten des Treppenaufbaus, als die Lichtkegel langsam das Deck abtasteten und näher kamen. Immer näher...
»Sie entdecken uns!«, flüsterte Peter. Es war zu spät, unter Deck zu flüchten. Eine Bewegung und die Scheinwerfer würden sie sofort erfassen!
Buchstäblich in letzter Sekunde drehten die Helikopter ab und
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