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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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geil!«
    Justus blickte immer wieder auf die Karte und den Kompass, die beiden einzigen Orientierungshilfen, die sie hatten, um Makatao zu finden. Zu gerne hätte er sich von Bobs Begeisterung mitreißen lassen, doch dann wären sie innerhalb weniger Minuten in dem Gewirr aus kleinen Inseln verloren gewesen. »Siehst du den flachen Felsen an Steuerbord?«
    »Äh... ist das links oder rechts?«
    »Rechts. Du musst rechts daran vorbei. Wenn dann dahinter noch eine Insel auftaucht, sind wir richtig.« Sie waren richtig.
    Und eine Viertelstunde später hatten sie das Labyrinth aus Inseln, Felsen und Bojen endlich passiert. Bob drehte sich um.
    Ponape lag hinter ihnen. Ein grünes Paradies, an dessen höchsten Bergen die regenschweren Wolken klebten. Aber über ihnen strahlte blauer Himmel. Bob zog seine Sonnenbrille von der Stirn herunter und blickte nach vorn: der endlose Ozean.
    »Kurs Ostnordost. Noch mehr als hundert Meilen, dann dürfte Makatao langsam in Sicht kommen. Und jetzt lass mich endlich mal ans Steuer!« Justus drängelte nach vorn und schob Bob beiseite. »
    He! Ich bin der Käpt'n!«
    »Nichts da, jetzt will ich auch meinen Spaß! Hier, du kannst ja so lange auf die Karte gucken.«
    »Meuterei!«, rief Bob. »Meuterei auf der... wie heißt dieses Boot eigentlich?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was für ein blöder Name. Meuterei auf der ›Keine Ahnung‹!
    Meuterei auf hoher See!«
    »Pass auf, dass der Meuterer dich nicht gleich über Bord wirft! So, und jetzt wollen wir mal ein bisschen Tempo machen.
    Deine Schleicherei macht mich ganz krank.« Justus drückte den Beschleunigungs hebel leicht nach vorn. Aus den vierzig Meilen wurden fünfundvierzig, dann fünfzig. Der Bug hob sich bedenklich weit aus dem Wasser heraus. »Wow. Aber das kann noch nicht alles sein, oder?« Er gab noch mehr Gas. Bob geriet ins Stolpern und fiel in einen der festgeschraubten Stühle an Deck, während Justus sich halb wahnsinnig vor Angst und Euphorie am Steuerrad festkrallte. »Waaaaaaaaaaaaaa!«
    »Hey, Justus!«, rief Bob lachend über das Dröhnen des Motors hinweg. »Du musst cool bleiben, das ist das Wichtigste bei so einem Speedboatrennen! Also kein Geschrei, klar?« Das Boot schoss über einen Wellenberg wie über eine Rampe und flog ein Stück durch die Luft.
    »Waaaaaaaaaaa!« Als Justus sich umdrehte, flogen ihm die Haare ins Gesicht, aber das war egal. Er musste nichts sehen.
    Vor ihm lag der offene Pazifik. Nichts und niemand würde ihnen in die Quere kommen. Sie konnten einfach immer weiter übers Wasser jagen. »Wir haben unsere Reisegeschwindigkeit von siebzig Meilen pro Stunde erreicht! Sie können nun die Anschnallgurte lösen und sich für den Rest der Fahrt entspannen! Waaaaaaaaaaa!«
     
    Eine Tür. Peter starrte auf eine Tür. Aber es war keine mit mikronesischen Symbolen verzierte Steinplatte. Kein Geflecht aus Holz oder Lianen. Es war eine weiße Stahltür. Ohne Rost, ohne den kleinsten Kratzer.
    Mr Schwartz war der Erste, der die Sprache wieder fand:
    »Was... was ist das? Haben Sie die eingesetzt, Professor?«
    »Nein, Mr Schwartz. Sie war bereits hier. Und wir waren ebenso sprachlos wie Sie. Eine moderne Tür aus Stahl ist nicht gerade das, was man in einer mikronesischen Grabanlage erwartet. Sie war verschlossen. Wir haben einen ganzen Tag gebraucht, um das komplizierte Schloss zu knacken. Dann wurde uns klar, dass diese Tür erst der Anfang war.« Professor Phoenix trat darauf zu und drückte die Klinke herunter. Die Tür schwang nach außen auf. Dahinter lag Dunkelheit. »Kommen Sie!«
    Peter hatte einen weiteren Tunnel erwartet, doch es war nur ein kurzer Durchgang. Und plötzlich berührten seine Füße keinen Steinboden mehr, sondern ein metallenes Gitter. Er konnte fast nichts sehen, da Phoenix seine Taschenlampe auf den Boden gerichtet hatte. Aber er stand anscheinend auf einer Art Plattform, die von einem Stahlgeländer umgeben war. Und dem Hall ihrer Schritte und flüsternden Stimmen nach zu urteilen, ging es hinter diesem Geländer noch weiter. Viel weiter. Er konnte die Größe des Raumes förmlich spüren.
    Ein Licht flackerte auf. Phoenix hielt ein Streichholz an eine Fackel, die an der Wand befestigt war. Sekunden später loderte eine helle Flamme auf. Ein Raunen ging durch die kleine Menge.
    Es war tatsächlich eine Plattform. Und sie befand sich etwa vier Meter über dem Boden. Eine freischwebende Treppe aus Stahl führte hinunter in einen riesigen Saal. Er war vielleicht zwanzig bis

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