Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
gut eingeprägt und führte ihre Freundinnen am Stall und am Reiterstübchen vorbei. Die Tür zum Stübchen war geschlossen, und dahinter war alles dunkel. Nur vom gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude drang ein gelber Lichtschein herüber.
Schnell huschten die Detektivinnen weiter. Als sie die Gebäude hinter sich ließen, atmeten sie alle drei auf. Gleich fühlten sie sich viel wohler und sicherer. Allerdings wurde es auch immer dunkler, je näher sie zur Weide kamen.
»Autsch!«, rief Marie, die über eine Wurzel gestolpert war.
Kim packte sie im letzten Moment, bevor sie stürzte. »Alles okay?«
Marie verzog gequält das Gesicht. »Geht schon.« Sie rieb sich kurz den schmerzenden Knöchel und lief weiter.
Dann waren sie am Ziel. Hinter dem Weidezaun erkannten sie erst nur schwache Schemen. Als sich ihre Augen an das Mondlicht gewöhnt hatten, konnten sie einzelne Körper von Pferden und Ponys auseinanderhalten, die ruhig in Grüppchen zusammenstanden und dösten. Trotzdem war es praktisch unmöglich, einen Rappen zu erkennen, und noch unmöglicher, Tinka zu finden.
»Ich muss näher ran«, flüsterte Franzi, und bevor Marie und Kim protestieren konnten, war sie auch schon über den Zaun geklettert und landete auf der anderen Seite sicher auf dem weichen Boden. Jetzt hoben ein paar Ponys die Köpfe und sahen leicht beunruhigt zu ihr herüber.
»Sch!«, machte Franzi. »Ganz ruhig!«
»Pass bloß auf«, flüsterte Kim ängstlich. Sie hatte riesigen Respekt vor Pferden und hätte sich das nie getraut.
Franzi hörte kaum hin. Sie hatte nur noch offene Augen und Ohren für die Ponys und Pferde. Vorsichtig, Schritt für Schritt, ging sie auf die Tiere zu. Zwei, drei Ponys scharrten nervös mit den Hufen, und ein Pferd wieherte leise. Aber dann beruhigten sie sich rasch wieder. Franzi war jetzt so nah bei ihnen, dass sie die Fellfarben unterscheiden konnte. Da waren die Schecken, da die Braunen und Schimmel, und da drüben die drei Rappen, die sie schon im Stall gesehen hatte, als sie David und Peter belauscht hatte. Franzi kniff die Augen zusammen und strengte sich an, sie suchte und suchte. Aber Tinka war nicht dabei. Selbst wenn sie eine andere Farbe gehabt hätte, hätte Franzi sie trotzdem sofort erkannt.
»Ihr habt nicht zufällig mein Pony gesehen?«, fragte sie.
Die Pferde und Ponys schnaubten nur und sahen sie mit ihren großen schönen Augen an.
Franzi seufzte. Manchmal wünschte sie wirklich, dass Pferde sprechen könnten. Enttäuscht kehrte sie wieder zu Kim und Marie zurück und schwang sich elegant über den Zaun.
»Und?«, fragten die beiden wie aus einem Mund.
Franzi schüttelte den Kopf. »Nichts. Also weiter mit Plan B.«
»Welcher Plan B?«, fragte plötzlich ein Mädchen, das wie ein Geist aus der Dunkelheit aufgetaucht war.
Die drei !!! schraken zusammen. Sie hatten weder Schritte im weichen Gras gehört, noch jemanden kommen hören. Das Mädchen musste sich regelrecht angeschlichen haben.
Kim knipste ihre LED-Taschenlampe an und leuchtete dem Mädchen ins Gesicht.
»He, lass das!«, rief das Mädchen. Dann entdeckte sie Franzi und rief entrüstet: »Was machst du denn hier?«
»Dasselbe könnten wir dich fragen, Momo!«, gab Franzi zurück.
Momo vergrub ihre Hände in den weiten Taschen ihrer schwarzen Jacke und kam prompt ins Stottern. »Ich … äh … b…bin öfter hier.«
»Auch nachts?«, hakte Kim nach.
»Was soll das?«, rief Momo. »Wird das hier ein Verhör, oder was? Wer seid ihr eigentlich? Wollt ihr zusammen mit Franzi Ponys stehlen?«
Die drei !!! tauschten rasch einen Blick. Das war ja eine interessante Reaktion!
»Nein«, antwortete Marie und musterte Momo kühl. »Aber du vielleicht?«
Momo schnappte nach Luft. »Unverschämtheit! Mit euch rede ich nicht länger. Macht doch, was ihr wollt!« Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und rauschte davon.
»Sollen wir ihr nachlaufen?«, fragte Kim.
»Klar«, sagte Marie, »aber mach das Licht aus, Kim. Das ist viel zu auffällig.«
Kim gehorchte, und sofort wurde es wieder finster. Die Detektivinnen versuchten Momo zu folgen, aber schon nach einigen Metern verlor sich ihre Spur in der Dunkelheit.
»Mist!«, rief Franzi. »Das war’s! Nachts haben wir keine Chance. Was machen wir denn jetzt?«
Kim zögerte. »Im Zweifelsfall ganz normal mit Plan B weiter …« Mitten im Satz stockte sie und zeigte auf den Rasen, auf dem sie gerade standen. Dann knipste sie die Taschenlampe wieder an. »Seht mal! Das
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