Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
fragte Franzi verwundert. »Die ist ganz frisch.«
Coco schien wirklich keinen Appetit zu haben.
»Was hat sie denn?«, fragte Franzi. »Sie ist heute so anders.«
»Ach, nichts«, sagte Fiona. »An manchen Tagen ist sie eben ein bisschen müde. Heute war ein anstrengender Tag für sie. Ich bin auch ziemlich fertig, weil ich meinen Eltern beim Ausmisten geholfen habe.«
Franzi kraulte Cocos Mähne, die wieder ziemlich zerzaust aussah. »Verstehe!«, sagte sie. »Na dann, ruh dich schön aus. Ich komme ein andermal wieder, einverstanden?«
Coco schnaubte. Franzi interpretierte es als ein Ja und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Die Viertelstunde war ohnehin bereits vorbei. »Ich muss auch leider gleich wieder los«, sagte sie.
Fiona lächelte. »Super ... Äh … Ich meine, schade!« Sie biss sich auf die Lippen. »Schade, dass du nicht länger bleiben kannst. Entschuldige, ich bin total k.o.«
»Kein Problem«, sagte Franzi. »Das kenn ich. Geh am besten gleich in die Falle.«
Fiona nickte. »Ja, mach ich.«
»Also dann bis morgen in der Schule!«, sagte Franzi und lief los, damit Stefan nicht doch noch seine Drohung wahr machte und sie in der Kälte stehen ließ.
Doch kaum hatte sie ein paar Schritte gemacht, klingelte ihr Handy. Bennis Name leuchtete auf dem Display auf. Sofort packte Franzi wieder das schlechte Gewissen. Gestern hatte sie versprochen, sich bei ihm zu melden, es aber dann wieder total vergessen.
Auch auf die Gefahr hin, dass Stefan ihr gleich den Hals umdrehte, ging sie ran. »Hallo, Benni!« Sie holte tief Luft, um sich bei Benni zu entschuldigen, da kam aus dem Hörer ein lauter Stoßseufzer.
»Bin ich froh, dich zu hören!«, rief Benni. »Ich dachte schon, dir sei was passiert, weil du dich nicht gemeldet hast.«
»Nein«, sagte Franzi. »Mir geht es gut … so weit. Ich wollte dich anrufen, aber es war so viel los. Wir suchen immer noch nach Tinka.«
»Habt ihr schon eine Spur?«, erkundigte sich Benni.
Franzi tigerte nervös vor der Stalltür auf und ab. »Du … das kann ich dir nicht sagen, am Handy schon gar nicht!«
Der Satz war heftiger rübergekommen, als sie beabsichtigt hatte, aber im Augenblick lagen ihre Nerven einfach blank. Benni schwieg. Franzi konnte trotzdem spüren, dass er verletzt war. Stress in der Liebe hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt!
»Benni, es ist gerade ganz schlecht«, versuchte sie zu erklären. »Stefan wartet draußen im Auto auf mich.«
Benni ging nicht darauf ein und schwieg weiter. Dann sagte er leise: »Magst du mich nicht mehr?«
»Doch, natürlich!«, rief Franzi. »Was redest du da?«
Benni räusperte sich. »Ich meine ja nur … ich dachte, wenn man zusammen ist, teilt man alles, auch wenn es einem mal schlecht geht.«
»Ja, klar«, sagte Franzi. Benni hatte vollkommen recht, und sie hatte ihm unrecht getan. Sie hatte ihn wirklich total vernachlässigt. Je länger sie mit ihm sprach, umso mieser kam sie sich vor.
Da seufzte Benni: »Ich vermisse dich!«
Der Satz traf Franzi mitten ins Herz. Sie konnte es nicht ertragen, dass Benni so traurig war. »Gut«, sagte sie schnell. »Wir könnten uns morgen treffen. Hast du Lust, frühstücken zu gehen?«
Sofort klang Bennis Stimme wieder froh. »Was für eine Frage? Ja!!«
Das Frühstück im Café Wassermann war toll. Franzi hatte sich für den Käseteller entschieden, der fast so groß wie ein Wagenrad und liebevoll mit Erdbeeren dekoriert war. Dazu gab es leckere Croissants, frische Brötchen und eine große Schale mit duftendem Milchkaffee. Alles war perfekt – eigentlich …
»Schmeckt es dir nicht?«, fragte Benni, der bereits zwei Würstchen und eine große Portion Rühreier von seinem amerikanischen Frühstück verputzt hatte.
»Doch«, sagte Franzi. »Ich hab bloß keinen Hunger.«
Benni nickte verständnisvoll. »Es ist wegen Tinka, oder?«
»Ja«, sagte Franzi leise.
Benni legte seine Hand auf ihren Arm. »Ich würde mich niemals in eure Ermittlungen einmischen, das weißt du. Trotzdem würde ich dir so gern helfen, wenn ich könnte!«
»Das tust du doch gerade«, sagte Franzi. »Du bist da für mich und hörst mir zu, das ist wirklich lieb von dir.« Sie nahm einen Schluck Milchkaffee, aber er war noch viel zu heiß.
Benni schielte inzwischen auf den Emmentaler auf ihrem Teller. »Kann ich was davon abhaben?«
»Ja, klar«, sagte Franzi.
Während er sich ein großes Stück von dem Käse auf seinen Teller lud und genüsslich verspeiste, beobachtete Franzi
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