Die drei !!!, 14, Spuk am See
Krimineller. Er ist Privatdetektiv und sucht im Auftrag eines Kunden nach dem Schmuck.«
Kim starrte den Mann überrascht an, der ihr jetzt freundlich lächelnd die Hand reichte. »Hallo. Freut mich, dass wir uns endlich auch mal persönlich kennenlernen. Tut mir leid, wenn ich dich vorhin erschreckt habe. Ich wollte dir nichts tun, sondern nur mit dir reden. Aber du warst so schnell weg, dass keine Zeit für Erklärungen blieb …«
Kim schluckte. Diese Neuigkeit musste sie erst einmal verdauen. Dann stellte sie die erste Frage, die ihr in den Sinn kam. »Aber … was wollten Sie denn bei Antonias Grab?«
Der Privatdetektiv lächelte verlegen. »Ich weiß auch nicht genau. Vielleicht habe ich gehofft, dort irgendeinen Hinweis zu finden. Oder eine Idee, wie es weitergehen könnte. Ich stecke gerade mit meinen Ermittlungen in einer Sackgasse …«
»Wahnsinn! Das ist ja echt gruselig hier!«, ertönte Franzis Stimme aus der Gruft. »Hey – ein alter Sarkophag. Kommt her, das müsst ihr euch ansehen!«
Hugo Schaffer und Marie folgten Franzi in die Gruft. Kim zögerte. Eigentlich hatte sie sich geschworen, diesen Ort nie wieder zu betreten. Aber alleine auf dem Friedhof herumstehen wollte sie auch nicht. Also gab sie sich einen Ruck und ging durch die Tür.
Der Privatdetektiv beleuchtete mit seiner Taschenlampe den Sarkophag und die Grabplatten.
»Ganz schön düster hier.« Marie schauderte. »Und so kalt!« » An einem düsteren Ort, wo kalt der Hauch des Todes weht «, murmelte Kim vor sich hin. Die Verse waren ihr gerade in den Sinn gekommen. Sie schienen irgendwie zur Gruft zu passen.
Marie horchte auf. »Was hast du gesagt?«
» An einem düsteren Ort, wo kalt der Hauch des Todes weht, bewacht der holde Engel tapfer den wertvollen Hort. Auf ewig der Hüter des Schatzes «, zitierte Kim, die das Gedicht inzwischen auswendig kannte. »Das hat der alte Graf auf die letzte Seite der Familienchronik geschrieben.«
»Stimmt!« Hugo Schaffer nickte. »Ich hab die Verse auch gelesen. Aber ich habe ihnen keine große Bedeutung beigemessen …«
»Damit könnte er glatt die Gruft gemeint haben«, stellte Franzi fest. »Hier ist es auch düster. Und den Hauch des Todes kann man fast spüren.«
»Vielleicht ist der Schmuck ja irgendwo hier versteckt!«, rief Marie.
Kim merkte, wie ihr Herz schneller schlug. Darauf war sie noch gar nicht gekommen! Sie spürte, dass sie der Lösung des Rätsels sehr nahe waren. »Der holde Engel ist der Hüter des Schatzes«, murmelte sie. »Er bewacht den wertvollen Hort – also den Schmuck.«
»Dort sind Engel!« Franzi zeigte auf den Sarkophag, auf dem mehrere kleine Engel abgebildet waren, die sich mit ausgebreiteten Flügeln an den Händen hielten. »Vielleicht hat der alte Graf den Schmuck ja mit ins Grab genommen …«
Kim bekam eine Gänsehaut. Mussten sie etwa den Sarkophag öffnen, um an den Schmuck heranzukommen?
Marie schien der Gedanke auch nicht geheuer zu sein. »Ohne mich!«, sagte sie kategorisch. »Ich wühle bestimmt nicht in den vermoderten Knochen des Grafen. Dann lasse ich den Schmuck lieber, wo er ist.«
»Es gibt noch einen anderen Engel«, sagte Kim langsam. Sie zeigte auf den Engel aus Stein, der über dem Sarkophag milde lächelnd auf seinem Sockel thronte. Er war ungefähr fünfzigZentimeter groß – genau die richtige Größe, um etwas darin zu verstecken.
»Wir müssen ihn herunterholen – am besten sofort«, stellte Marie fest. Sie machte eine Räuberleiter, und Franzi kletterte behände auf den Sarkophag. Von da aus konnte sie den Engel ohne große Mühe erreichen.
Hugo Schaffer leuchtete Franzi mit seiner Taschenlampe. »Pass auf, dass du nicht herunterfällst!«
»Mann, ist das Ding schwer«, stöhnte Franzi, als sie die steinerne Statue vom Sockel nahm.
»Warte, ich helfe dir.« Kim hob die Arme und nahm Franzi den Engel ab. Er war innen hohl. Vorsichtig steckte Kim die Hand hinein.
»Und?«, fragte Marie gespannt.
»Da ist tatsächlich was drin!« Kims Finger ertasteten etwas Hartes. Schnell zog sie es heraus. Es war ein Bündel aus rauem Stoff.
Plötzlich entdeckte Kim eine dicke, schwarze Spinne, die in einer Falte des Päckchens hockte. »Igitt!«, rief sie laut und ließ vor lauter Schreck das Paket beinahe fallen. Die Spinne machte sich eilig aus dem Staub. Marie schüttelte sich vor Ekel, während Franzi genervt die Augen verdrehte. »Stellt euch nicht so an. Das arme Tier muss doch viel mehr Angst vor euch haben, als ihr vor
Weitere Kostenlose Bücher