Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
Drehkreuz. Heute war der ideale Tag für einen Zoobesuch: Die Sonne schien noch wärmer als gestern, und der Himmel war blitzblau. Franzi pfiff fröhlich vor sich hin und schulterte ihren Rucksack. Sie hatte die Inliner dabei und noch einen Grund, sich zu freuen. Nachher würde sie sich nämlich noch mit Benni zum Skaten treffen. Davon hatte sie Marie und Kim allerdings nichts erzählt. Alles mussten ihre Freundinnen schließlich auch nicht wissen!
Kim hatte sich bei der Kasse einen Lageplan mitgenommen und faltete ihn auf. »Dann wollen wir mal sehen, wie wir am schnellsten zu den Reptilien kommen.« Konzentriert fuhr sie mit dem Zeigefinger auf der Karte entlang. »Okay, alles klar. Das ist der kürzeste Weg. Folgt mir einfach!«
Franzi wollte schon protestieren, weil sie keine Lust hatte, durch den schönen Zoo zu hetzen. Am liebsten wäre sie zwischendurch bei ein paar Gehegen stehen geblieben, bei den Elefanten, den Przewalski-Pferden und den Flamingos zum Beispiel, aber dann dachte sie wieder an das Date mit Benni und verkniff sich den Protest. Marie dagegen war ganz auf Kims Seite. Sie hatte zwar nichts gegen Tiere, mochte sie aber wesentlich lieber als Aufdruck auf T-Shirts oder Pullis.
Also liefen die drei !!! zügig an den Gehegen vorbei und schlängelten sich zwischen den Pärchen und Familien mit Kindern durch. Der kürzeste Weg, den Kim ausgesucht hatte, führte durch den europäischen Teil, am Streichelzoo und dem Selbstbedienungs-Restaurant vorbei zu einem zeltartigen Gebäude, in dem das Aquarium und dasReptilium untergebracht waren. Als sie die Tür öffneten, schlug ihnen feuchte, warme Luft entgegen. Sie öffneten ihre Anoraks und nahmen die Treppe zum ersten Stock. Und da waren sie auch schon, die Terrarien. Franzi, der wieder die schäbigen Plastikwannen im Wohnzimmer von Herrn Haverland einfielen, pfiff durch die Zähne. So mussten Terrarien aussehen: hell, großzügig, mit vielen Grünpflanzen und vor allem sauber!
Die drei !!! schlenderten an den Glasfronten vorbei und bestaunten die Geckos, Chamäleons, Krokodile und Kaimane. Die meisten räkelten sich faul auf den Steinen und streckten ihre Körper den Wärmelampen entgegen. Andere schwammen gemächlich im Wasser herum. Von den neugierig glotzenden Besuchern schienen sie keinerlei Notiz zu nehmen.
»Da ist ja ein Brauen-Glattstirnkaiman!«, rief Franzi. Aufgeregt lotste sie Kim und Marie zu einem Terrarium am Ende des Gangs.
»Und da ist noch einer und ein dritter!«, sagte Kim. Auf den ersten Blick waren die Tiere mit den Baumwurzeln verschmolzen und hatten sich gut getarnt.
Marie presste ihre Nase an die Scheibe. »Ach, sind die klein! Und die sollen wirklich so gefährlich sein?«
»Allerdings«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Die Detektivinnen drehten sich überrascht um. Vor ihnen stand ein sympathischer junger Mann in einem grünen Overall und lächelte. »Brauen-Glattstirnkaimane können spielend leicht eine Menschenhand abtrennen. Deshalb dürfen sie auch nur …«
»… von erfahrenen Pflegern betreut werden«, beendete Franzi den Satz.
Der Pfleger stutzte. »Genau! Du kennst dich aber gut aus.«
»Ein bisschen«, sagte Franzi bescheiden. »Ich liebe Tiere – und Reptilien ganz besonders.« Das war zwar eine kleine Notlüge, aber sie wollte damit das Vertrauen des Pflegers gewinnen.
»Freut mich«, sagte der junge Mann. »Manche finden Reptilien nämlich hässlich, dabei sind sie wunderschön, wenn man sie erst mal näher betrachtet. Ihr seid Freundinnen?«
»Ja«, sagte Franzi. »Das sind Marie und Kim, und ich heiße Franzi.«
Der Pfleger streckte ihnen lächelnd die Hand hin. »Ich bin Moritz und kümmere mich um die Reptilien. Ich bin schon seit drei Jahren hier, aber ich hab immer noch großen Respekt vor meinen Schützlingen.«
»Das ist bestimmt ein wahnsinnig spannender Beruf«, sagte Marie. Ihr Interesse wirkte vollkommen echt, obwohl ihre persönlichen Traumberufe ganz andere waren: Schauspielerin, Sängerin oder Modedesignerin.
»Ist es auch«, sagte Moritz. »Besonders jetzt, wo wir bald ein neues, noch größeres Reptilium bekommen werden.«
Kim wurde hellhörig und hakte sofort nach: »Wann denn?«
»Bald. In einem Monat soll die Eröffnung sein«, antwortete Moritz. »Bis dahin gibt es natürlich jede Menge zu tun: Umbauten, die Verlegung der Tiere in vorübergehende Behausungen und so weiter …«
»Das glaube ich«, sagte Franzi. »Bekommen Sie dann auch mehr und vor allem neue
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