Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
großen, vollen Schreibtisch war angeschaltet, und daneben stand eine Tasse mit dampfendem Kaffee. Das bedeutete, dass die Sekretärin vermutlich nur kurz rausgegangen war und jeden Moment zurückkommen konnte.
»Dann wollen wir hier mal ein bisschen rumstöbern«, flüsterte Marie.
Franzi nickte, aber Kim musste sich erst einen Ruck geben. Eigentlich hasste sie es, in fremden Sachen herumzuwühlen, aber manchmal musste man als Detektivin die Höflichkeitsregeln über Bord werfen.
Die drei !!! teilten sich die Suche auf: Marie durchsuchte den Aktenschrank, Kim übernahm den Schreibtisch und Franzi kümmerte sich um die Ablagekörbe auf dem Fensterbrett. So leise wie möglich machten sie sich an die Arbeit.
Außer Papierrascheln war nichts zu hören, bis Kim plötzlich zischte: »Seht mal her! Ich hab was gefunden.«
Sofort waren Marie und Franzi bei ihr. Kim zeigte triumphierend auf den querformatigen Terminkalender der Sekretärin. In der aktuellen Woche waren zahlreiche Termine eingetragen. Einer davon war blau unterstrichen: Freitag, 19.30 Uhr, Elefantenhaus, Zeno und Alex.
Franzi pfiff leise durch die Zähne. »Na, wer sagt’s denn? Heute bekommen wir wirklich alle Infos auf dem Präsentierteller.« Die Detektivinnen grinsten sich siegessicher an.
Da ging plötzlich die Zwischentür auf, und eine ältere, zierliche Frau im dunkelgrünen Kostüm kam herein. Sie starrte die drei !!! entgeistert an. Dann rief sie empört: »Was macht ihr denn hier?«
»Äh … wir … wir wollten zum Zoodirektor«, stammelte Kim.
Marie nickte eifrig. »Ja, wir wollten ihn unbedingt persönlich kennenlernen und ihn interviewen, für unsere Schülerzeitung.«
Die Sekretärin schüttelte den Kopf. »Das geht leider überhaupt nicht! Der Herr Direktor hat keine Zeit für so was, und ihr müsst jetzt gehen, und zwar sofort!« Die zierliche Sekretärin entwickelte erstaunliche Kräfte, als sie die Detektivinnen aus dem Zimmer hinausbugsierte.
Bevor Kim, Marie und Franzi wussten, wie ihnen geschah, standen sie wieder draußen auf dem Flur, und die Sekretärin knallte ihnen die Tür vor der Nase zu.
»Die war aber unfreundlich!«, beschwerte sich Kim.
»Allerdings«, sagte Marie. »Ich wette, sie hat auch einen Grund dafür. So wie die ihren Chef abschirmt, hat der garantiert was zu verbergen!«
Kim und Franzi nickten. Langsam gingen sie zu dritt zurück zum Ausgang. Als sie hinaus ins Freie traten, blieb Franzi stehen und zuckte mit den Schultern. »Das kann uns eigentlich egal sein. Wir haben ja, wonach wir gesucht haben. Jetzt brauchen wir uns nur noch morgen Abend im Zoo zu verstecken und einsperren zu lassen …«
»Stopp, warte mal!«, unterbrach Kim sie abrupt. »Was hast du da gerade vorgeschlagen? Das können wir nicht machen. Erstens ist es illegal und zweitens viel zu gefährlich.«
»Du hörst dich schon genauso an wie Kommissar Peters«, sagte Marie spöttisch. »Ich hatte übrigens dieselbe Idee wie Franzi. Was hast du denn auf einmal? Kalte Füße, Panik?«
Kim stöhnte. »Das hat nichts mit kalten Füßen zu tun!« Manchmal bekam sie zwar tatsächlich Panik bei den Ermittlungen, besonders wenn sie in engen, dunklen Räumen eingeschlossen war, aber bisher hatte sie ihre Angst im entscheidenden Moment immer überwunden. »Ihr stellt euch das so einfach vor, oder? Wir lassen uns einsperren, belauschen das Gespräch des Direktors mit Zeno und Alex, und danach bitten wir den Direktor freundlich, uns aufzusperren und wieder rauszulassen. Tolle Idee!«
Franzi biss sich auf die Unterlippe. »Du hast recht. An den Rückweg hab ich noch gar nicht gedacht ...«
»Irgendeine Lösung finden wir dann schon!«, sagte Marie. Sie war zwar auch ein bisschen unsicher geworden, wollte es sich aber nicht anmerken lassen.
»Klar!« Kim tippte sich an die Stirn. »Du glaubst noch an Wunder. Ich leider nicht. Ich finde, wir sollten Kommissar Peters einschalten.«
»Bloß nicht!«, protestierte Franzi. »Wenn wir das machen,verbietet er uns sofort die Aktion und übernimmt selbst die Ermittlungen.«
»Darauf kannst du wetten«, stimmte Marie zu. »Er wird den Fall an sich reißen.«
Kim zögerte. Da hatten ihre Freundinnen auch wieder recht. So nett und hilfsbereit der Kommissar zu ihnen war, er neigte leider auch dazu, extrem übervorsichtig zu sein. »Trotzdem ist mir nicht wohl bei der Sache«, sagte Kim. »Das scheint ja ein riesiger Schmugglerring zu sein, den wir da aufgedeckt haben. Da geht es um richtig viel
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