Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
Geld.«
Franzi nickte. »Ja, das glaube ich auch. Deshalb reizt mich der Fall ja so. Komm, spring über deinen Schatten! Wir sind schon so weit gekommen, wir können doch jetzt nicht einfach aufhören.«
»Bitte, bitte, liebe Kim!« Marie sah ihre Freundin flehend an. »Wir sind natürlich vorsichtig und passen gegenseitig auf uns auf.«
Da musste Kim lachen. »Na schön! Ich mache mit. Aber nur, wenn wir alles ganz genau planen und mehrere Szenarien und Fluchtwege durchspielen.«
»Ist doch klar«, sagte Franzi.
Marie und Franzi nahmen Kim in die Mitte, beide bestens gelaunt, weil sie es doch noch geschafft hatten, Kim zu überreden. Gemeinsam gingen sie in Richtung Ausgang.
Kim hingegen machte gute Miene zum bösen Spiel, aber in ihrem Kopf rotierte es weiter. Konnte sie diese Aktion wirklich verantworten? Sollte sie nicht doch lieber den Kommissar informieren, ihm wenigstens eine SMS schicken, damit er Bescheid wusste, wo sie waren, und sie notfalls retten konnte? Als Kim kurz darauf durch das Drehkreuz ging, hatte sie einen Entschluss gefasst: ZuHause würde sie eine SMS an Kommissar Peters aufsetzen und heimlich abschicken. Zum ersten Mal hatte sie keine Skrupel, etwas hinter Maries und Franzis Rücken zu tun und die beiden nicht einzuweihen. Ungeschriebene Detektivclub-Gesetze hin oder her, hier ging es vielleicht um Leben oder Tod, und Kim hatte keine Lust, bereits mit dreizehn Jahren zu sterben.
Benni stand schon da und wartete auf sie. Franzi rannte das letzte Stück bis zur Skateranlage. Obwohl es nur ein paar Meter waren, raste ihr Puls, und ihr Herz klopfte so schnell wie nach einem Marathon.
»Hi!«, sagte sie keuchend. »Entschuldige, dass ich zu spät bin! Ich war noch mit Kim und Marie unterwegs. Wir haben einen neuen Fall, weißt du, und ...«
»Schon gut«, unterbrach Benni sie. Er strich sich eine blonde Locke aus der Stirn, die sich unter seinem Skaterhelm hervorkringelte, und strahlte Franzi mit seinen wunderschönen blauen Augen an. »Jetzt bist du ja da. Schön, dich zu sehen! Ich hab mich schon den ganzen Tag auf unser Treffen gefreut.«
»Ich mich auch«, rutschte es Franzi heraus, obwohl sie das gar nicht hatte sagen wollen.
Benni strahlte sie noch mehr an. Franzi musste wegsehen, bevor ihr schwindelig wurde. Schnell nahm sie ihren Rucksack ab und packte die Inliner aus.
Benni, der bereits die komplette Skaterausrüstung anzogen hatte, samt Helm, Knie- und Ellbogenschützer, wartete geduldig auf sie. Obwohl Franzi angestrengt auf ihre Füße starrte, spürte sie die ganze Zeit seine Blicke. Wie tausend Schmetterlinge flatterten sie über ihren Rücken. Entsprechend lange brauchte Franzi zum Anziehen. Endlich war sie fertig und stand auf. »Also dann!«, rief sie betont munter. »Bist du so weit?«
»Klar!«, rief Benni.
Franzi düste los. Sobald sie die Inliner an ihren Füßen spürte, fühlte sie sich wieder viel sicherer. »Wer zuerst bei der Halfpipe ist!«, rief sie und lachte Benni an.
Nächtliches Abenteuer
Die Dunkelheit legte sich wie ein dichter, undurchdringlicher Mantel über den Zoo. Das Plappern und Lachen der Kinder war verstummt, die ermahnenden Rufe der Eltern im kühlen Windhauch des Abends verweht. Für einen kurzen Augenblick kehrte völlige Ruhe ein, als ob die Tiere nach all dem Trubel des Tages aufatmeten. Dann, nach und nach, begannen sie mit ihrem nächtlichen Konzert: einem unheimlichen Klangteppich aus heiserem Krächzen, Schnauben, Grunzen und Wiehern, das regelmäßig durch helle, spitze Schreie unterbrochen wurde. Kim zuckte bei jedem Schrei zusammen und tastete nach Franzis Hand.
»Was ist das?«, flüsterte Marie.
»Das sind nur die Affen«, beruhigte Franzi ihre Freundinnen, doch ihre Stimme zitterte dabei. Nachts war es ganz schön gruselig hier. Plötzlich schossen Franzi die unmöglichsten Gedanken durch den Kopf: Was, wenn plötzlich ein Raubtier aus seinem Gehege ausbrach? Oder ein Affenrudel verrückt spielte? Hundertprozentig sicher konnte leider auch der beste Zoo nicht sein ...
Franzi war kein Angsthase, aber wenn sie hätte tauschen können, wäre sie jetzt tausendmal lieber zu Hause in ihrem gemütlichen Wohnzimmer oder bei Polly gewesen als hier im Zoo. Vielleicht hätten sie doch auf Kims Warnung hören sollen? Franzi versuchte, die beunruhigenden Gedanken zu verdängen, und sah sich um. Von ihrem Versteck hinter dem Pflanzkübel einer großen Palme hatten die drei !!! einen guten Überblick über das Elefantenhaus.
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