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Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen

Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen

Titel: Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Lauscher oder sogar den Dieb von gestern verpasst hatte!

Der Spezialauftrag
    Marie starrte betrübt in ihre Tasse. Unansehnliche Kakaoklümpchen schwammen auf der Oberfläche einer viel zu heiß aufgekochten Milch. »Wir sollten dem Filmstadt-Café unauffällig unser Rezept vom Kakao Spezial zuschieben. Dieses Getränk hier schmeckt nicht.«
    Franzi lachte. »Ich würde sogar behaupten, es ist ungenießbar. Aber wir sind ja auch zum Arbeiten hier und nicht zum Vergnügen.«
    »Richtig«, stimmte Kim zu. Sie legte ihre Papierserviette auf den Frühstücksteller und holte ihr Detektivtagebuch aus dem Rucksack. »Franzi und ich haben schon mal ein paar Fragen an die Kulissenhelfer aufgeschrieben. Sie sind so geschickt formuliert, dass die Männer gar nicht merken werden, dass wir sie einem kleinen Verhör unterziehen.«
    Kims Diplomatie war legendär. Mit ihrer höflichen, netten Art hatte sie schon oft verdächtige Personen in Sicherheit gewiegt, die dann, ohne es zu wollen, die tollsten Geheimnisse ausplauderten.
    Marie zog Kims Heft zu sich her, um sich die Fragen durchzulesen. Plötzlich fiel ein Schatten auf die Seite. Marie hob den Kopf und blickte in Sybilles Gesicht.
    Die Kostümbildnerin hatte ein Maßband um den Hals geschlungen und nestelte nervös daran herum. »Adrian hat mir verraten, dass ihr hier seid. Hättest du zufällig ein Stündchen Zeit für mich, Marie? Ich bräuchte deine Hilfe.«
    Marie zögerte. Es gab ein ungeschriebenes Gesetz bei dendrei !!!. Die Ermittlungen hatten immer Vorrang, egal wie verlockend andere Angebote auch sein mochten.
    »Geh ruhig«, sagte Kim zu Maries Verblüffung. »Wir kommen schon zu zweit zurecht. Du lernst bestimmt spannende neue Dinge kennen.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Marie hatte den Wink verstanden. Sie sollte Augen und Ohren offen halten. Schließlich war der Raum mit den Kostümen in der Nähe von Adrians Garderobe. Schnell stand sie auf und verabschiedete sich von Kim und Franzi.
    Sybille eilte mit großen Schritten voraus. »Das ist echt supernett von dir. Heute wollen alle Leute gleichzeitig was von mir. Ich muss drei dringende Änderungen machen und komme nicht zu meiner eigentlichen Arbeit.«
    Die eigentliche Arbeit entpuppte sich als Stylingaufgabe, die Marie mit links lösen konnte. Sie durfte zu einem schicken Anzug, den Adrian alias Raffael im Restaurant tragen würde, die passende Sonnenbrille aussuchen. Unter zwölf Modellen hatte sie rasch das richtige Modell gewählt: eine Brille mit einem kantigen Gestell, die Raffaels männlichen Charme betonte.
    »Perfekt«, lobte Sybille. »Ach, und wärst du so lieb und holst mir einen Ballen weißen Tüll aus der Requisite? Ich brauche noch Stoff für den Schleier von Kirstens Hochzeitskleid.«
    »Natürlich.« Marie ließ sich den Weg zur Requisitenkammer beschreiben.
    Auf dem Weg spürte sie plötzlich wieder den fiesen Vampir in ihrer Brust. Kirsten und Raffael heirateten also am Ende des Kinofilms. Hoffentlich kam Adrian dadurch nicht aufdie verrückte Idee, Sandra auch im echten Leben einen Heiratsantrag zu machen! Sollte sie ihn vielleicht doch vor ihr warnen? Marie hatte große Lust dazu.
    Missmutig lief sie durch die Halle. Als sie um die Ecke bog, sah sie am anderen Ende des Gangs einen Jungen, der scheinbar ziellos herumschlenderte. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und schien nach etwas zu suchen. Marie kniff die Augen zusammen. Den kannte sie doch … Auf der Schulter des Jungen bewegte sich etwas. Ein dunkler, struppiger Schatten.
    »Die Ratte!«, entfuhr es Marie.
    Cinderella, die wie alle Ratten über ein sehr gutes Gehör verfügte, fiepte ängstlich. Abrupt drehte der Junge sich um, starrte zu Marie hinüber und beschleunigte seine Schritte.
    »Warte, ich muss mit dir reden!«, rief Marie.
    Doch der Junge wollte nicht reden. Er haute einfach ab. Marie spurtete hinterher. Sie hastete den Gang entlang und holte auf. Doch dann verzweigten sich die Gänge. Und sie hatte nicht gesehen, welche Abzweigung der Junge genommen hatte.
    »Mist!«, fluchte sie vor sich hin. Das war ja hier das reinste Labyrinth in Halle 4! Auf gut Glück lief sie in einen Gang hinein, musste aber bald frustriert feststellen, dass der Junge sie abgehängt hatte. Womöglich war er der Dieb! Sie musste unbedingt herausfinden, was er auf dem Gelände der Filmstadt überhaupt zu suchen hatte.
    Marie kehrte um, da hörte sie plötzlich aus der Ferne ein leises Knacken. Was war das denn für ein seltsames Geräusch?

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