Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen
erzählen. Die wartet bestimmt schon auf uns.«
Kim und Franzi hasteten zum Treffpunkt, aber im Kostümraum war nur Sybille und bügelte gerade eine zerknitterte Bluse.
»Wo ist Marie?«, fragte Kim atemlos.
Sybille stellte das Bügeleisen ab. »Keine Ahnung. Ich musste kurz weg, und als ich zurückkam, war Marie plötzlich verschwunden. Sie hat ihre Arbeit einfach liegen lassen.«
»Das sieht ihr gar nicht ähnlich«, wunderte sich Franzi.
Kim zeigte aufgeregt auf einen Stuhl. »Sie hat ihre Handtasche vergessen. Die nimmt sie sonst immer mit.«
Franzi bekam ein komisches Gefühl im Magen. Marie besaß mehrere Handtaschen, die sie meist von ihrem Vater geschenkt bekam, und hütete sie wie Goldschätze. »Eine Nachricht hat sie auch nicht hinterlassen oder eine SMS?«
»Nein.« Sybille versuchte die Detektivinnen zu beruhigen. »Vielleicht wollte sie sich das Happy End nicht entgehen lassen. Drüben wird bald die Hochzeitsszene gedreht.«
»Danke für den Tipp.« Franzi wählte im Rausgehen Maries Handynummer. »Los, melde dich!« Nach drei Freizeichen startete eine automatische Ansage: »Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar.« Franzi ließ ihr Smartphone sinken. »Ich erreiche sie nicht, das Handy scheint nicht zu funktionieren.«
Kim wurde blass. »Hoffentlich ist ihr nichts passiert.« Sie lehnte sich gegen die Wand neben dem Kostümraum. Plötzlich sah sie aus den Augenwinkeln etwas: eine rote Spur an der Wand. »Ist das … B…Blut?«, stammelte sie.
Franzi überwand sich und berührte mit dem Finger den schmalen, roten Streifen. Er war feucht. »Die Spur ist frisch!« Auf einmal hatte sie einen schrecklichen Verdacht. »Marie wurde verletzt. Jemand muss sie gewaltsam aus dem Kostümraum geschleift haben.«
»Tristan«, sagte Kim tonlos. »Meinst du, er hat das allein geschafft, oder hat Sandra ihm geholfen? Womöglich stecken die beiden unter einer Decke.«
»Jetzt sind sie dran!« Franzis Augen blitzten wild entschlossen. »Zuerst knöpfen wir uns Sandra vor.«
Sie fanden die Schauspielerin in der Maske. Die Stylistin legte gerade letzte Hand an das Braut-Make-up.
»Wo ist Marie?«, platzte Franzi heraus.
Sandra fächelte mit ihren frisch manikürten Händen in der Luft, um den Trockenvorgang zu beschleunigen. »Meine Güte, woher soll ich denn das wissen? Ich sitze hier schon seit einer halben Stunde.«
Kim sah die Schauspielerin prüfend an. »Und wo warst du davor?«
»Bei Sybille. Sie hat mir beim Anziehen meines Brautkleids geholfen.« Sandra unterbrach ihr Fächeln. »Was soll das hier eigentlich werden? Ein Verhör oder so was Ähnliches?«
»Ganz genau«, bestätigte Franzi. Sandra hatte also ein Alibi. Sie konnte Marie nicht entführt haben. »Wir sprechen uns noch«, sagte Franzi grimmig, bevor sie mit Kim weiterrannte. Sie mussten Tristan finden, bevor es zu spät war.
Ein Bote auf vier Pfoten
Tristan riss Marie das schwarze Tuch herunter. Das grelle Licht der Deckenlampe traf sie mit voller Wucht. Sie blinzelte, bis sie sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatte.
Wo war sie? Der Raum hatte maximal zehn Quadratmeter. An den Wänden standen verstaubte Holzregale mit Farbkübeln und eingetrockneten Pinseln. Es roch muffig. Tristan hatte sie in eine Abstellkammer gebracht, die offensichtlich kaum benutzt wurde.
Marie richtete sich mühsam auf. Ihre Knie taten höllisch weh. Sie musste sie sich beim Sturz aufgeschürft haben. Auch die rechte Hand schmerzte, aber das war ihr völlig egal.
»Mich einzusperren, hat überhaupt keinen Sinn!«, legte Marie los. »Ich weiß alles über Sie. Ich hab den Mantel gesehen und die vielen Scheine darin. Das ist Falschgeld, stimmt’s?« Sie sagte ihm ihre Vermutung auf den Kopf zu.
Tristan grinste anerkennend. »Clever kombiniert, kleine Detektivin! Ein raffinierter Trick, nicht wahr? Keiner vom Filmteam hat gemerkt, dass ich auf Mykonos die Blüten in den Mantel eingenäht habe. Beim Zoll am Flughafen wurden wir auch nicht kontrolliert. Der Schmuggel hat reibungslos geklappt. Weißt du, was ich jetzt machen werde?«
»Nein.« Marie rieb verstohlen ihre Handgelenke gegeneinander, um sich von der Fessel zu befreien, doch der Strick bohrte sich nur noch fester ins Fleisch. Stöhnend gab sie es auf und starrte den Täter verächtlich an. »Aber Sie werden es mir sicher verraten.«
»Ich werde das Falschgeld gleich gegen sehr viel echtes Geld eintauschen. Zu schade, dass du nicht dabei sein kannst. Ein ausgesprochen
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