Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
Gefühl, dass er immer wieder hin- und hergerissen ist: Sein Erwachsenendenken sagt ihm, dass er Verantwortung für uns hat und wir uns zu sehr in Gefahr bringen, wenn wir ermitteln, und sein Detektivdenken sagt, dass die drei !!! richtig gut sind, einen Fall immer voranbringen und er gerne mit uns zusammenarbeitet. Der Kommissar hat es echt nicht leicht. Wie auch immer. Er hat gestern Nacht mit seinem Ermittlungsteam Timo Bach und seine Freundin Sabine in dessen Wohnung festgenommen. Das war in letzter Sekunde. Die beiden saßen schon auf ihren gepackten Koffern und haben auf das Taxi zum Flughafen gewartet. Timo Bach hat die Maske der Königin Xana gleich letzten Freitag an einen reichen Sammler verkauft, der sie unbedingt haben wollte – auch illegal. Den Namen des Käufers wollte der Museumsangestellte nicht verraten, aber Kommissar Peters meinte, dass das nur eine Sache von ein paar Tagen wäre. (Ich stelle ihn mir gerade in so einem engen, abgedunkelten Büro vor, wie er mit der Schreibtischlampe Timo ins Gesicht leuchtet und sagt: » Ich habe Zeit. Ich kann jederzeit hier rein- und rausgehen und mir zu essen und zu trinken holen – Sie nicht.« Aber ich glaube nicht, dass der Kommissar so etwas machen würde, das kommt nur in Filmen vor. Hoffe ich.) Timo Bach hat sehr, sehr viel Geld für die Maske bekommen. Er wollte davon ein neues Leben mit seiner Freundin auf einer Insel vor Indonesien anfangen. Da wird jetzt wohl nichts mehr draus.
Sein Kollege, Thomas Schneider, muss auch ins Gefängnis. Er wird zusätzlich zum Diebstahl wegen Freiheitsberaubung und Erpressung angeklagt werden. Das ist ein Detail, das in der ganzen Aufregung gestern völlig untergegangen war. Herr Schneider hat tatsächlich die Freundin von seinem Kollegen entführt! Er war so verzweifelt darüber, dass Timo Bach ihn betrogen hat, und als er auch noch die Flugtickets entdeckt hat, ist ihm nichts Besseres eingefallen, als die Frau zu entführen, um zu verhindern, dass die beiden sich absetzen. Außerdem dachte er, dass Timo Bach die Maske zurückgibt, wenn er ihn mit seiner Freundin unter Druck setzt. Er hat diese Sabine am Sonntag, als sie auf dem Weg zu ihrer Arbeit im Museumscafé war, abge passt und unter einem Vorwand in den Keller gelockt. Dort hat er sie dann ins alte Archiv eingeschlossen und Timo Bach informiert, dass er seine Freundin erst wiedersieht, wenn die Totenmaske wieder da ist. Die war aber schon längst bei dem Sammler und Timo wusste nicht, was er machen sollte. Er hat versucht mit Thomas Schneider zu reden. Dieses Streitgespräch haben wir am Montag zufällig im Café mitbekommen.
Wie gut, dass Franzi dem Aufseher gefolgt ist und so die Entführung aufgeflogen ist! Das hat selbst Kommissar Peters zugegeben. Trotzdem hat er uns für nächste Woche zu sich aufs Revier bestellt, um mal wieder ›ein ernstes Wörtchen‹ mit uns zu reden. Das wird bestimmt wieder etwas unangenehm. Aber ich hoffe, dass ich dann noch ein weiteres Detail in Erfahrung bringen kann, das wir bislang völlig außer Acht gelassen haben, das ich aber sehr interessant finde.
Für immer
Felipe betrachtete grinsend das neue gerahmte Foto, das auf der Anrichte in der winklerschen Küche stand. »Wie alt warst du denn da?«
»So zwei oder drei Jahre vielleicht.« Franzi machte den Kühlschrank zu und legte ein Päckchen Butter auf den Tisch. Sie lächelte. »Für das Alter sitze ich ziemlich gut im Sattel, was?«
»Äh, ja.« Felipe kratzte sich am Kopf.
»Bitte etwas mehr Begeisterung! Da war ich zum ersten Mal mit Oma, Stefan und Chrissie auf den Reiterhof.« Franzi nahm das Bild in die Hand und strich darüber. Es zeigte eine rüstige, gut gelaunte Oma Lotti in Reithosen und Stiefeln, die ein dickes geschecktes Pony mit einer riesigen Wuschelmähne am Zügel führte. Neben ihr lief ein kleiner Junge und hielt stolz einen einzelnen Steigbügel in die Kamera, während ein sommersprossiges kleines Mädchen mit roten Locken verzweifelt das Pony abzuwehren versuchte, das ihr gerade über das Gesicht schleckte. Auf dem Foto war ein weiteres, winzig kleines Kind zu sehen. Sein rötliches Haar war mit zwei großen Schleifen zu Zöpfchen gebunden. Das Kind saß hocherhobenen Hauptes verkehrt herum auf dem Pony.
»Oma hat mir erzählt, dass ich unbedingt andersrum drauf sitzen wollte, weil ich sonst nichts gesehen habe. Die Mähne von dem Pony hat mir die Sicht geraubt.«
Felipe verdrehte die Augen. »Du hast schon immer deinen eigenen Kopf
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