Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco
ihm für das wuuuuuuuunderschöne Geschenk bedankt habe.
I ch will unbedingt etwas Schönes für Michi finden, das ich ihm aus Cuenca mitbringen kann.
Aber jetzt muss ich dringend ins Bett. Sonst stehe ich die nächsten Tage nicht durch. Die werden nämlich anstrengend. Morgen früh beginnt unser Spanischkurs und gleich danach heißt es: Ermitteln, ermitteln, ermitteln!!!
L ive!
Der Frühstückssaal war von fröhlichem Stimmengewirr, Tellerklappern und Besteckklirren erfüllt. Die drei !!! fanden einen freien Vierertisch und setzten sich.
»Habt ihr Monika Sales schon gesehen?«, flüsterte Marie. Sie blickte sich unauffällig um.
»Es sitzen mindestens fünfzig Mädchen mit langen, dunklen Haaren im Saal«, sagte Kim leise. »Von hinten könnte jede als 20-jährige Studentin durchgehen. Ich fürchte, wir müssen Inma fragen, in welchem Kurs sie ist, damit wir sie abpassen können.«
»Mist«, rief Marie. »Du hast recht. Warum haben wir da vorhin nicht schon dran gedacht!«
»Vielleicht, weil sie uns überrascht hat und wir nicht ausgeschlafen waren«, antwortete Franzi mürrisch.
Inma hatte die drei !!! am Morgen vom Zimmer abgeholt und ihnen den Weg zum Frühstückssaal gezeigt. Wahrscheinlich wollte sie sie ein bisschen bemuttern. Jedenfalls hatte sie ihnen mit ein paar Brocken Englisch zu verstehen gegeben, dass sie jederzeit zu ihr kommen konnten, wenn es Probleme geben sollte oder sie sich einsam fühlten. Sie seien ja schließlich ganz alleine, also ohne Schulklasse und Lehrer da. Marie hatte glücklicherweise sofort geschaltet: Sie hatte sich sehr herzlich bedankt – aber versichert, dass alles ganz wunderbar war und sie absolut hervorragend alleine zurechtkamen. Inma hatte daraufhin erleichtert gelächelt und ihnen einen schönen Tag gewünscht. Dann war sie wieder in ihrBüro geeilt. Franzi war darüber sehr froh. Auch wenn sie es nett gefunden hatte, dass Inma sich so um sie kümmerte. Aber sie wollte unbedingt alleine mit ihren beiden Freundinnen sein. Denn sie musste dringend etwas mit ihnen besprechen. Sie musste endlich die brennenden Fragen aussprechen, die sie die halbe Nacht wach gehalten hatten!
Franzi biss ein winziges Stück von ihrem Toast ab und kaute gedankenverloren. Sie schluckte. Schließlich sagte sie: »Ich frage mich, warum mir Felipe früher nie von Go…, von Mercedes-Maxima erzählt hat.« Sie legte das angebissene Toastbrot zurück auf den Teller. »Er hat die ganze Zeit Kontakt mit ihr, sie mailen, sie simsen, sie telefonieren. Warum hat er mir das nie gesagt? Ich meine, wenn sie ein wichtiger Mensch für ihn ist, weil sie und ihre Familie ihm in der Vergangenheit geholfen haben, dann kann man darüber doch reden, oder? Es sei denn …« Franzi ließ den Satz unvollendet. Sie starrte in ihren Teebecher.
Kim und Marie seufzten gleichzeitig. »Mann!«, rief Kim. »Es gibt kein ›Es sei denn‹. Felipe ist nicht heimlich in Gordi verliebt! Er liebt nur dich. Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock. Glaub mir!«
Franzi reagierte nicht. Marie fasste sie am Arm und schüttelte sie leicht. »Du steigerst dich in etwas hinein, das völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Was ist denn mit dir los? So kenne ich dich ja gar nicht.«
»Ja, ich weiß. Ich kenne mich ja selbst nicht mehr«, gab Franzi zu. »Aber was soll ich denn machen?«
»Aufhören, dauernd zu grübeln! Aufhören, Felipe alle zwei Stunden eine SMS zu schicken und nervös zu werden, wenner nach zwei Minuten noch nicht geantwortet hat!« Marie strich energisch Frischkäse auf ihren Toast. »Dass er dir überhaupt noch antwortet, zeigt doch, wie sehr er dich liebt.« Sie nahm das Brot auf, vergaß aber vor lauter Eifer, hineinzubeißen. »Hör auf damit. Lass dich ablenken. Es gibt so viel zu tun: unsere Ermittlungen, der Spanischkurs, Sport machen! Joggen hier in dieser Gegend …«, sie machte eine ausholende Bewegung in Richtung der großen Fenster, »wird fantastisch sein! – Ups!« Erschrocken sah Marie zur Seite. Ihr Arm war an einen rothaarigen, vielleicht fünfzehnjährigen Jungen gestoßen. Der stand jetzt da und sah mit verdutztem Gesichtsausdruck an sich herunter: Maries Toastbrot klebte in Brusthöhe auf seinem T-Shirt!
Kim prustete los. Auch Franzi fing nun an, schallend zu lachen. Marie stieg eine zarte Röte ins Gesicht.
»Treffer«, sagte der Junge. Dann grinste er. »Zugegeben, das Shirt ist be…scheiden. Aber so krass hat noch niemand drauf reagiert.« Er pflückte die Brotscheibe vom
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