Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco
rief: »Drei!«
Schließlich streckten sie die Arme in die Höhe und riefen: »Power!!!«
Alle drei Mädchen spürten sofort die warme Energie, die ihren Körper nach dem Powerspruch durchströmte. Das Gefühl war so stark, dass Franzi noch nicht einmal bemerkte, dass das Handy in ihrer Hosentasche vibrierte.
Kim sprang auf und sah in ihrer Reisetasche nach. Verärgert stellte sie fest, dass sie den kleinen Detektivkoffer nicht eingepackt hatte. Aber wenigstens hatten alle drei Mädchen ihre starken LED-Taschenlampen und die Markierungskreiden dabei.
Michis UV-Farbe fiel Kim beim Wühlen in die Hände und sie warf die kleine Flasche zusammen mit ihrem Taschenmesser und einem Stück Seil in den Rucksack. »Alle fertig?«, fragte sie atemlos.
Marie und Franzi nickten ungeduldig. Sie standen bereits abmarschbereit in der Tür. Marie steckte noch schnell den Computer ein.
»Wir sollten Inma kurz Bescheid sagen«, fiel Kim plötzlich ein. »Zur Sicherheit, damit jemand weiß, wo wir sind.«
Franzi sah sie entsetzt an. »Willst du etwa zu ihr gehen und sagen: ›Wir machen mal eine kleine Tour durch die unterirdischen Gänge hier in dieser schnuckeligen Stadt und hoffen, dass wir uns nicht verlaufen‹?!«
»So ähnlich«, war Kims knappe Antwort.
Franzi und Marie folgten ihr kopfschüttelnd.
Kim winkte Inma im Vorbeigehen zu. Als sie freundlich zurückwinkte, rief Kim: »We will be back in four hours!«
Die Sekretärin nickte, sichtlich zufrieden darüber, dass sie informiert wurde. »Have fun!« , rief sie den drei !!! hinterher.
»Meinst du wirklich, dass wir erst in vier Stunden zurück sind?«, fragte Marie skeptisch. Sie betrachtete den Plan auf dem iPad. »Wenn ich es richtig sehe, befindet sich das eine Kreuz nicht weit von der Plaza Mayor entfernt. Und die beiden andern sind in unmittelbarer Nähe. Da sind wir doch in einer Stunde durch.«
»Man kann nie wissen«, antwortete Kim.
Marie schlug ihr auf die Schulter. »Immer optimistisch bleiben!«
Tatsächlich fanden sie den Einstig zum ersten Tunnel spielend. Er lag hinter einem alten Brunnen unter einer Treppe neben Jovi’s Place . Sie warteten einen Moment, bis niemand auf sie achtete. Als die Luft rein war, verschwanden die drei Detektivinnen blitzschnell in dem schmalen Spalt zwischen Brunnen und Hausmauer. Regungslos und schweigend verharrten sie einige Sekunden. Nichts war zu hören oder zu sehen. Sie liefen vorsichtig weiter. Es war ihnen klar, dass diese Aktion gefährlich war. Nicht nur, weil sie nicht wussten, in welchem Zustand die geheimen Gänge waren und auf welche Hindernisse sie womöglich stießen. Sondern auch, weil sie befürchten mussten, Monika oder einer anderen Person zu begegnen – die sicherlich nicht begeistert davon sein würde, die drei !!! hier vorzufinden. Aber sie hatten keineandere Chance. Sie mussten das Risiko eingehen, um endlich das Rätsel um Monika zu lösen!
Die ersten Meter konnten sie ohne Taschenlampenlicht bewältigen. Dann mussten sie laut Plan jedoch in einen Schacht einbiegen, der in völliger Finsternis lag. Kim brachte seitlich einen Kreidepfeil an. Sie knipsten die Stablampen an und begaben sich in den schmalen Tunnel. Es ging leicht bergab.
»Jetzt muss es gleich links abgehen«, flüsterte Marie nach einigen Minuten.
»In welchen Schacht?«, fragte Kim und blieb stehen.
»Linksrum, sagte ich doch.«
Kim schnaufte verärgert. »Es gibt zwei nebeneinanderliegende Schächte, die nach links abgehen. Du musst schon sagen, ob in den ersten oder den zweiten.«
Irritiert leuchtete Marie die Wand an. »Tatsächlich.« Dann sah sie auf den Plan. »Hier ist nur einer eingezeichnet.«
»Mist!«, schimpfte Kim leise. »Monika hat geschlampt.«
Sie entschieden sich für den ersten Tunnel. Kim brachte einen Kreidepfeil an.
»Sackgasse!«, sagte sie, nachdem sie drei Meter hineingelaufen waren und die Lichtkegel ihrer Lampen über eine massive Felswand zitterten. »Wir müssen zurück.«
Beim Herausgehen strich Kim den Kreidepfeil an der Wand durch und markierte den zweiten Schachteingang. »Nächster Versuch«, murmelte sie.
Sie hatten Glück, der Gang verlief zehn Meter geradeaus und knickte dann im rechten Winkel ab – genau so, wie es auf dem Plan verzeichnet war. Leise schlichen sie weiter.
»Und links rein«, flüsterte Marie. »Wir haben es gleich geschafft. Am Ende von diesem Gang ist die Kammer.«
Kim leuchtete die Wand an. Es gab drei Eingänge – und wieder war nur einer auf dem Plan
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