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Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco

Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco

Titel: Die drei Ausrufezeichen 41 - Im Bann des Flamenco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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kaputt!« Sie schob vorsichtig den aufgelegten Deckel beiseite. Holzwolle raschelte. »Es ist aber tatsächlich Kunst drin!«, sagte Franzi über die Kiste gebeugt.
    Kim und Marie liefen zu ihr. Mit großen Augen betrachteten die drei !!! eine goldfarbene abstrakte Skulptur, die zwischen der Holzwolle lag.
    »Vielleicht ist es hier sonst ganz trocken«, gab Kim zu bedenken, »und die Diebe wurden von dem ungewöhnlich nassen Frühjahr überrascht.« Sie machte ein Foto von der Skulptur, den Kisten und der Sackkarre.
    In den beiden anderen Kisten fanden sie je drei Bilder in aufwendig gestalteten Rahmen. Auch von ihnen machte Kim Fotos. »Und jetzt, nichts wie weg!«
    »Sollen wir gleich zur Polizei gehen? Oder knöpfen wir uns erst Monika vor?«, fragte Franzi, während sie den Deckel wieder zurückschob.
    Bevor Kim antworten konnte, raschelte etwas im hinteren Teil des Raums. Die drei !!! erstarrten. Das Rascheln verstärkte sich und ein dumpfes Poltern folgte. Schließlich drang ein ersticktes Wimmern zu den Mädchen.
    Kim und Marie standen vor Schreck wie im Boden festgewachsen da.
    Franzi fasste all ihren Mut zusammen und ging auf die dunkle Ecke zu, aus der die Geräusche drangen. Ihre Hand zitterte. Der Lichtstrahl erfasste einen Stapel mit Holzlatten. Seitlich davon lag ein dunkles Bündel auf einem Haufen Holzwolle. Franzi riss die Augen auf. Ihr fiel beinahe dieLampe aus der Hand. Das Bündel bewegte sich. Es war ein Mensch. Er war von Kopf bis Fuß gefesselt! Über den Mund war ein schmutziger Stoffstreifen gebunden. Eine Brille hing schief über den Augen, die panisch im völlig verdreckten Gesicht leuchteten.
    Kim und Marie kamen nun ebenfalls herbeigelaufen. Gemeinsam schafften sie es, den Knebel zu entfernen.
    Und mit einem Schlag erkannten die drei !!!, wen sie vor sich hatten.
    »Monika?!«, japste Franzi.
    Es kam ein schwaches, heiseres »Ja«.
    Monika sah Franzi fassungslos an. Dann stammelte sie: »Tausend Dank, dass ihr mich gerettet habt.«

P erfekte Tarnung
    Monika rückte ihre Brille zurecht. Sie hatte ein ängstliches Flackern in den Augen. »Sie werden wiederkommen!«, sagte sie hastig. »Schnell, könnt ihr mich von den Fesseln befreien? Wir müssen hier raus!«
    Die drei !!! tauschten einen kurzen Blick. Ohne viele Worte verstanden sie sich: Jetzt war keine Zeit für Fragen. Die würden sie später stellen.
    Kim durchtrennte mit ihrem Taschenmesser geschickt die breiten Klebebänder, die als Fesseln gedient hatten. Monika massierte sich die Hände, Beine und Füße. Dann befühlte sie ihren Hinterkopf und zuckte kurz zusammen. »Autsch, da habe ich wohl eine dicke Beule.«
    Monika konnte aufstehen. Franzi und Marie stützten sie. »Geht es?«, wollte Marie wissen.
    »Ja, mit eurer Hilfe schaffe ich es. Und jetzt: Weg von hier!«
    Sie steuerten, so schnell es Monika möglich war, auf den Ausgang zu und begaben sich in den Tunnel.
    »Kim, wo bleibst du«, zischte Franzi nach einigen Metern. Sie sah sich nach ihrer Freundin um.
    Kim lief einige Meter hinter ihnen. Sie schloss keuchend auf. »Ich bin ja da!«
    Franzi atmete auf. Sie liefen noch etwas schneller. Dank Kims Markierungen fanden sie den Rückweg auf Anhieb, und nach einer halben Stunde sahen sie ein helles Viereck ganz am Ende eines Tunnels: der Ausstieg. Sie hatten es geschafft!
    Selbst die schwache Frühabendsonne blendete sie nach dem langen Aufenthalt in der Finsternis so sehr, dass sie die Augen zukneifen mussten. Glücklicherweise herrschte geschäftiges Treiben rund um die Plaza Mayor , sodass niemand auf die vier verdreckten Mädchen achtete, die mit halb geschlossenen Augen auf einer Bank saßen und sich von den soeben erlebten Strapazen erholten.
    Nach einer Weile stupste Franzi Kim an. »Sieh mal, da laufen aber eigenartige Leute herum.« Sie deutete unauffällig auf zwei Gestalten. Sie trugen lange weiße Kutten und hohe lilafarbene Spitzhauben, die bis über das Gesicht reichten und nur zwei Löcher für die Augen hatten. »Das sieht ja gruselig aus. Gibt es heute ein Rollenspieler-Treffen in Cuenca, oder was?«
    Monika winkte ab. »Nein. Das sind Mitglieder der katholischen Bruderschaften, die sich zu den Semana Santa -Prozessionen treffen. Das sind ganz besondere Umzüge, die in der Karwoche vor Ostern veranstaltet werden. Heute Abend findet eine sehr berühmte Nacht-Prozession statt. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Cuenca, um dieses Schauspiel zu sehen.«
    In der Tat drängten sich immer mehr Menschen in

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