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Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Titel: Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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Taucheruhr am Handgelenk. »Wo bleibt Franzi denn? Ich müsste so langsam mal wohin …«
    Kim setzte sich sofort alarmiert auf. »Hoffentlich ist nichts passiert!«
    Auf Blakes Stirn erschien eine steile Falte.

E in neuer Fall?
    »Da kommt sie«, rief Marie plötzlich.
    Franzi rollte zu ihnen an den Tisch. Sie wirkte gehetzt und ihre Wangen waren gerötet. Aber der Rollstuhl war ganz.
    Blake war sichtlich erleichtert. »Und, wie war’s?«, fragte er, während er sich wieder in seinen Rolli setzte.
    »Das war mal eine neue Erfahrung«, sagte Franzi. Sie schüttelte ihre Arme aus. »Es ist ganz schön anstrengend. Und es ist wirklich merkwürdig, wie manche Leute gucken. Mit so einer Mischung aus Mitleid und Neugier. Das nervt echt.«
    Blake nickte. »Das kannst du laut sagen. Aber jetzt muss ich mich mal kurz entschuldigen. Ich bin in fünf Minuten wieder da.« Er fuhr in Richtung der Toiletten davon.
    Franzi beugte sich vor. »Leute, ihr werdet nicht glauben, was eben passiert ist!«, flüsterte sie aufgeregt.
    Sofort spürte Marie das bekannte Kribbeln in der Magengegend. Hatte Franzi etwa einen neuen Fall an Land gezogen? Es war erst knapp zwei Monate her, dass sie das letzte Mal ermittelt hatten. Dabei hatten sie einen sehr charmanten, aber leider eben doch kriminellen Täter erwischt. Dass alles seinen Ausgang in der alten Villa genommen hatte, in der Marie wohnte, hatte ihr einmal mehr gezeigt, dass Verbrechen eben überall und jederzeit passieren konnte.
    Warum sollte Franzi also nicht hier und heute etwas gesehen haben, dem sie nachgehen mussten!?
    Kim schien ähnlich zu denken. »Erzähl!«, zischte sie aufgeregt und rückte näher. »Was war los?«
    Franzi rieb sich die Handgelenke. »Es ist schon verrückt: Mit einem Rollstuhl kann man einerseits ziemlich auffallen – andererseits ist er das perfekte Fahrzeug, um sich für andere unsichtbar zu machen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Marie ungeduldig.
    »Man kann sich schnell und lautlos in einer niedrigen Sitzposition bewegen«, erklärte Franzi. »Wenn du das hinter einer hüfthohen Hecke machst, vermutet dich kein Mensch dahinter. Als ich vorhin an den Umkleiden vorbeigefahren bin, sind mir zwei Männer aufgefallen. Sie standen bei den Schließfächern und haben sich irgendwie seltsam benommen: Sie haben sich ständig umgedreht und wirkten, als wollten sie nicht gesehen werden. Das kam mir komisch vor. Deshalb habe ich mich in Blakes Rollstuhl unauffällig bis an die Büsche heranrollen lassen, die dort gepflanzt sind, und mich dahinter versteckt. Ich konnte ganz bequem im Sitzen beobachten und lauschen. Also: Einer der Männer …«
    »… hat die Schlösser aufgebrochen?«, fragte Kim aufgeregt dazwischen.
    Franzi winkte ab. »Nein. Jetzt lass mich doch mal fertig erzählen. Also: Einer der Männer schließt plötzlich ein Schließfach auf und legt etwas hinein …«
    »Was ist denn daran so merkwürdig?«, unterbrach Marie ungeduldig. »Dafür sind Schließfächer doch da.«
    Franzi zupfte verärgert an einem ihrer kurzen Zöpfe. »Wenn ihr mich nicht ausreden lasst, werdet ihr die Geschichte nie erfahren.«
    Marie und Kim hoben entschuldigend die Hände.
    »Also, der Mann schließt das Fach auf und legt etwas hinein,das er aus seinem Rucksack gezogen hat. Dann geht er zu einem anderen Fach und schließt es mit dem selben Schlüssel auf! Wieder legt er etwas hinein. Das haben sie bei insgesamt fünf Spinden so gemacht.«
    Marie wickelte sich eine Haarsträhne um ihren Finger. »Bist du sicher, dass es ein Schlüssel war – und kein Dietrich?«
    »So genau konnte ich das auf die Entfernung natürlich nicht sehen. Aber das Öffnen ging jedes Mal sehr schnell. Ich glaube nicht, dass man mit einem Dietrich ein Schloss innerhalb von zwei Sekunden knacken kann.«
    »Stimmt. Man muss erst den richtigen Druckpunkt ertasten. Das dauert eine Weile«, murmelte Marie. Sie war die Fachfrau im Detektivclub für das Knacken von Schlössern und hatte ihr Wissen und Können schon oft eingesetzt, wenn es die Ermittlungsarbeit erforderte.
    »Das wirklich Merkwürdige ist aber doch, dass die Männer etwas in die Schließfächer hineingelegt haben«, gab Kim zu bedenken. »Vielleicht handelt es sich um ein Versteck für Diebesbeute, für Drogen oder Schmuggelware?«
    »Das habe ich auch überlegt«, antwortete Franzi. »Ich bin den beiden Gestalten natürlich sofort gefolgt, als sie sich von den Schließfächern entfernt haben.« Sie zuckte mit den Schultern.

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