Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
»Leider habe ich ihre Spur im hinteren Gelände verloren, weil mir eine Gruppe von ungefähr zwanzig hochschwangeren Frauen entgegenkam, die lauter Taschen, Körbe und gerollte Matten bei sich hatten. Da kam ich nur langsam vorbei, und als ich durch war, waren die zwei Typen weg. Ich soll euch übrigens einen lieben Gruß von Tessa sagen.«
Marie grinste. »Du bist der Schwangerschafts-Yoga-Gruppe begegnet. Sie treffen sich immer montags im Schwimmbad, um an der frischen Luft ihre Übungen zu machen.« Sie lachte. »Wenn die alle so einen dicken Bauch hatten wie Tessa, glaube ich dir, dass du kaum dran vorbei gekommen bist.«
Franzi verdrehte die Augen. »So war es. Zu blöd, dass ich die beiden Männer aus den Augen verloren habe.«
»Das war eben Pech.« Kim trank ihre Cola aus und räumte die leeren Pommes-Schälchen zusammen. »Wir sollten dem Bademeister Bescheid geben, dass sich da jemand an den Schließfächern zu schaffen gemacht hat. Und am besten sehen wir sie uns selbst noch mal an.«
Marie stand auf und sah auf ihre Armbanduhr. »Dann aber schnell! Das Training fängt gleich an.«
»Das hätte ich beinahe vergessen«, rief Franzi. Sie sprang auf.
In diesem Moment kam Blake zurückgerollt. »Ihr müsst schon los? Ich übrigens auch. Ich mache bei der Show mit und das Training dafür beginnt um sechs.« Er zeigte auf ein Plakat neben dem Eingang, auf dem in großen Lettern die große Beach-Party und die Show ›Nixensommer‹ angekündigt wurde.
»Echt?«, rief Marie überrascht. »Das ist ja klasse, da sind wir auch dabei. Dann sehen wir uns gleich, wir müssen nur noch kurz was erledigen!«
»Super, alles klar!« Blake winkte und rollte davon.
Die drei !!! liefen zu ihrem Liegeplatz und packten ihre Sachen. Marie schloss alles schnell in ihrem Spind ein, während Kim und Franzi die Wand mit den Schließfächern abliefen und mit geübtem Detektivblick überprüften.
»Mir fällt nichts Besonderes auf«, sagte Kim leise. »Aber wir sollten uns das später noch mal genauer ansehen.«
»Unbedingt«, flüsterte Franzi.
Nachdem Marie wieder zu ihnen gestoßen war, steuerten sie gemeinsam auf einen Bademeister zu, der am Kassenhäuschen lehnte. Er unterhielt sich angeregt mit der jungen Frau, die die Eintrittskarten verkaufte.
Franzi sprach ihn an: »Entschuldigen Sie bitte!«
Der Mann war jedoch so in das Gespräch vertieft, dass er nicht reagierte. Erst beim dritten Versuch gelang es, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Unwillig wandte er sich den drei !!! zu. »Was gibt es, Kinder?«, fragte er unwirsch.
Franzi schilderte in knappen Worten ihre Beobachtung.
»Du hast also jemanden beobachtet, wie er mit einem einzigen Schlüssel mehrere Schließfächer aufgeschlossen und etwas hineingelegt hat?« Dem Bademeister war deutlich anzusehen, dass er die Geschichte nicht wirklich glaubte. Er kniff die Augen zusammen und schien nachzudenken, wie er die Mädchen schnellstmöglich wieder loswurde, um seinen Flirt fortsetzen zu können. »Danke, dass ihr das gemeldet habt«, sagte er schließlich hastig. »Ich, äh … werde eine Notiz bei den Schließfächern anbringen. Die Leute sollen sich melden, wenn ihnen etwas Merkwürdiges aufgefallen ist. Okay?« Er kehrte Franzi den Rücken zu, beugte sich wieder zu dem Tresen am Kassenhäuschen und sagte etwas. Die junge Frau hinter dem Guckloch kicherte.
Die drei !!! sahen sich sprachlos an.
»Dann wollen wir mal nicht weiter stören«, murmelte Marie kopfschüttelnd. »Wir haben es sowieso eilig.«
»Stimmt, Mist, es ist schon zehn nach sechs«, rief Franzi nach einem Blick auf ihre Armbanduhr.
Sie rannten los.
Als sie beim großen Becken ankamen, sahen sie, dass die Wasserfläche mit einem roten Seil genau in der Mitte markiert war. Auf der einen Seite zogen einige Schwimmer ihre verkürzten Bahnen, die andere Seite war leer. Am Beckenrand saßen sieben Mädchen, Blake und ein weiterer Junge und nestelten an Monoflossen und glänzenden Textilschläuchen herum. Blake winkte kurz. Eine braun gebrannte, schlanke junge Frau in Bademeistershorts und blauem Polohemd lief von einem zum anderen und half.
Die drei !!! entschuldigten sich für ihr Zuspätkommen.
Die Frau lächelte. »Halb so schlimm. Hauptsache, ihr seid jetzt da. Aber in Zukunft bitte pünktlich sein.« Sie nahm eine Mappe vom Boden auf blätterte zu einer Liste. »Ich bin übrigens Marion Lengert. Ich studiere Sport und arbeite nebenher als Bademeisterin hier im Waldschwimmbad. Wir werden in
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