Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
den nächsten zwei Wochen zusammen die große ›Nixenshow‹ einstudieren.« Sie sah auf die Liste. »Ihr seid also Marie Grevenbroich, Kim Jülich und Franziska Winkler. Wer ist denn wer?«
Die drei !!! stellten sich vor und Marion hakte ihre Namen ab.
»Die allgemeine Vorstellungsrunde habt ihr leider verpasst. Aber ihr werdet euer Team sicher auch so schnell kennenlernen.« Marion lief zu einer großen Box und nahm zwei Nixenschwänze und eine Haifischflosse heraus. »Habt ihr schon Erfahrung mit Monoflossen?«, fragte sie.
Die drei !!! schüttelten die Köpfe.
»Kein Problem. Wir testen heute sowieso erst einmal die Bewegung im Wasser. Die Choreo mit Musik folgt in den kommenden Tagen.« Die Bademeisterin hielt die Kostüme hoch. »Es gibt insgesamt neun Meerjungfrauen und drei Haie. Wir haben hier noch zwei ›Mermaid-‹ und ein ›Sharky-‹Kostüm. Die Flosse vom Hai-Kostüm ist etwas größer. Damit ist das Schwimmen ein bisschen anstrengender – dafür aber wesentlich schneller. Wer will?«
Marie sagte grinsend: »Der Hai gehört, glaube ich, Franzi.«
Ihre Freundin nickte heftig. »Ja, oder wollt ihr?«
Kim hob die Hände. »Bloß nicht. Ich will das Ganze nicht noch anstrengender haben, als es ohnehin schon ist.«
»Und ich möchte lieber eine schöne Nixe sein«, stellte Marie unumwunden fest.
Nachdem das geklärt war, zeigt Marion den drei !!!, wie sie die Monoflossen in die Textilschläuche einfügen und das Kostüm über die Beine ziehen mussten.
Zehn Minuten später waren Kim, Franzi und Marie mit den anderen Teilnehmern im Wasser. Marion erklärte die Grundzüge der Fortbewegung und ließ die Gruppe einfach probieren.
Marie genoss die fließenden Bewegungen, die mit dem Flossenkostüm im Wasser möglich waren. Sie schloss die Augen und tauchte unter. Als sie nach einer Rückwärtsrolle wieder an die Oberfläche kam, streifte ihr Arm einen anderen Arm.
»Pass doch auf!«, rief eine wütende Mädchenstimme.
Marie wischte sich erschrocken das Wasser aus dem Gesicht. Als sie die Augen öffnete, erblickte sie ein sorgfältig, offensichtlich wasserfest geschminktes Gesicht mit langen schwarzen Wimpern und einem himbeerroten Mund: Fleur van der Teuben! Augenblicklich durchflutete Marie eine heiße Wutwelle. Sie zog eine Augenbraue hoch. »Pass doch selbst auf«, zischte sie. »Als ich untergetaucht bin, war noch niemand neben mir. Du bist mir in den Weg geschwommen!«
»Da habe ich dich wohl glatt übersehen.« Fleur verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln.
»Gibt es hier ein Problem?« Franzi war wie ein Phantom neben den beiden aufgetaucht. Sie plätscherte mit ihrer großen Haifischflosse im Wasser.
»Nein«, sagten Marie und Fleur wie aus einem Munde. Sie sahen sich kurz irritiert an.
»Dann ist ja gut«, stellte Franzi fest. Sie tauchte elegant ab. Nur das Ende des Sharky-Schwanzes schlug noch einmal auf die Wasseroberfläche. Eine Welle schwappte Fleur mitten ins Gesicht. Sie schrie empört auf.
»Man sieht sich«, sagte Marie knapp und tauchte ebenfalls unter.
Das Gefühl, frei im Wasser zu schweben und sich mit einem einzigen, leichten Flossenschlag fortzubewegen, tat gut. Marie beschloss, diese Fleur einfach zu ignorieren und sich den Spaß am Training nicht verderben zu lassen.
Marion zeigte ihnen ein paar Tricks, mit denen sie ihre Beweglichkeit steigern konnten. Sie machten Partnerübungen, tauchten dabei durch große Plastikringe und machten Atemübungen, um länger unter Wasser bleiben zu können.
Dann waren die zwei Stunden Training auch schon wie im Fluge vergangen.
Die drei !!! machten sich auf den Weg zu den Schließfächern.
»Dass ausgerechnet Fleur mit ihren zwei Pilotfischen dabei sein muss!«, schnaufte Marie verärgert.
»Diese Fleur ist wirklich ziemlich zickig. Aber ihre beiden Freundinnen, Meli und Zuzana, finde ich eigentlich ganz nett«, sagte Kim. »Zumindest war Meli bei der Partnerübung total geduldig, obwohl ich mich nicht sehr geschickt angestellt habe.«
Im nächsten Moment hatte Marie Fleur jedoch schon vergessen. Ihr Blick fiel auf die Wand mit den Spinden. Die meisten Schränke standen offen und die Schlüssel steckten. Das Schwimmbad hatte bereits geschlossen und die Badegäste hatten das Gelände verlassen. »Natürlich hat der Bademeister kein Schild aufgehängt«, stellte sie fest.
Blake hatte bereits seine Sachen aus einem Schließfach weiter hinten geholt. Er rollte an den drei !!! vorbei und winkte. »Bis Mittwoch
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