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Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer

Titel: Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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nicht zu erklären, dass beides wichtige Detektivutensilien waren: In dem Nagellackfläschchen befand sich Grafitpulver und aus der Lippenstifthülse konnte man einen kleinen Pinsel herausdrehen. So konnte Marie sofort Fingerabdruckspuren sichern, wenn sie an einem Tatort war.
    Als Stefan ihr den Schlüssel gab, war ihre Freude und Erleichterung so groß, dass sie ihm spontan um den Hals fiel. »Tausend Dank, das werde ich dir nie vergessen!«
    Stefan grinste. »Schon gut. Aber denkt in Zukunft dran, eure Sachen ordentlicher zu verstauen. Ich fahre nicht jeden Tag durch die Gegend!« Er stieg wieder in seinen alten Opel ein und brauste davon.
    Marie winkte hinterher. Dann drehte sie sich um und sprang, beschwingt und voller Vorfreude auf eine entspannende Wellness-Dusche, die Stufen zum Eingang hoch.
    Der dunkelhaarige Junge, der sich gerade wieder auf sein Mountainbike schwang, fiel Marie überhaupt nicht auf.
    Er zog sich mit einem Ruck das blaue Basecap tiefer in die Stirn und preschte davon.
    Marie durchquerte die Eingangshalle mit der hohen, stuckverzierten Decke. Sie ließ ihre Strandtasche auf die kleine Bank neben der Garderobe fallen und beeilte sich, in den ersten Stock in ihr Zimmer zu kommen.
    Der Umzug in die Villa hatte Marie nicht nur ein größeres Zimmer, sondern ein direkt daran anschließendes Badezimmers beschert, das sie ganz alleine nutzen durfte.
    Zufrieden betrachtete sie den weißen Marmorboden und die türkisen Mosaikkacheln an der Wand. Maries Vater hatte diesen Traum aus Glas und Stein spendiert, nachdem es vor nicht allzu langer Zeit einen Rohrbruch gegeben hatte und alles erneuert werden musste. Außerdem hatte er die Dusche umrüsten und mit Massagedüsen versehen lassen.
    Marie war sehr stolz auf ihr persönliches Badezimmer, das siemit kleinen bunten Holzfischen, Vanille-Duftstäbchen und schönen Muscheln in eine gemütliche Wellness-Oase verwandelt hatte. Mehrmals in der Woche zog sie sich hierher für einige Stunden zurück. Dieser Luxus tröstete sie immer wieder darüber hinweg, dass sie mit Lina unter einem Dach wohnen musste.
    Marie atmete auf. Glücklicherweise übernachtete ihre Stiefschwester heute bei ihrer Freundin Carla. Und Tessa und Helmut waren in der Stadt unterwegs, um einen Kinderwagen zu kaufen. Anschließend wollten sie essen gehen. Sie würden vor zehn Uhr nicht zurück sein.
    Marie hatte endlich einmal einen ganzen Abend für sich alleine! Sie kickte die Flip-Flops von den Füßen und drehte an ihrer Anlage den neuesten Song ihrer Lieblingsband Boyzzzz so laut auf, dass sie ihn garantiert auch unter der Dusche hören konnte. Jetzt war erst einmal ein ausgiebiges Beauty-Programm angesagt. Und danach würde sie Holger anrufen.
    Maries Herz begann augenblicklich wild zu pochen.
    Heute Abend, das spürte sie ganz genau, war der richtige Moment, um ihn zu einem neuen Date einzuladen.
    Marie betrat die gläserne Duschkabine und wählte das Massageprogramm. Es schickte kräftige heiße Wasserstrahlen auf ihren Rücken. Wenige Minuten später erfüllte der frische Duft von Maries Sandelholz-Duschgel das Badezimmer.
    Als sie zu den Klängen von › Emotions‹ die Haarkur auftrug, war jede Muskelfaser ihres Körpers bereits komplett entspannt, und als Marie ihre Haare fünf Minuten später im Regenschauer-Modus ausspülte, fühlte sie sich wie ein neuer Mensch.
    Es war, als hätte das Wasser alle belastenden Dinge von ihr abgewaschen und gleichzeitig neue Ideen in ihren Kopf gespült. Jetzt gleich würde sie Holger anrufen!
    Sie legte die Handflächen in Höhe ihres Herzens gegeneinander und beugte den Kopf. »Du und ich sind eins!«, flüsterte sie. Diesen rituellen Gruß hatte Tessa ihr gezeigt. Sie hatte ihn in ihrer Yogagruppe gelernt. Es war eigentlich irgendein fremdländisch klingendes Wort, das man sagen musste, aber das fiel Marie jetzt gerade nicht ein. Sie hatte sich jedoch die Bedeutung gemerkt, weil sie ihr gefallen hatte.
    Marie musste kurz grinsen. Irgendwie benahm sie sich gerade schon etwas seltsam.
    Sie stieg aus der Duschkabine, hüllte sich in eines der großen flauschigen Handtücher, die sie farblich sortiert in einem schmalen Regal aufbewahrte, und schlang ein weiteres Tuch als Turban um ihr nasses Haar. Dann wählte sie eine Flasche mit Aloe-Bodylotion aus ihrer reichhaltigen Sammlung von duftenden Körpercremes und lief in ihr Zimmer. Nachdem sie die Musik etwas leiser gedreht hatte, machte sie es sich auf den Sitzkissen im Erker gemütlich.
    Sie

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