Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
Öffnung und sah hinein. »Perfekt. Man kann alles genau erkennen. Bei Bedarf kann man das Rohr etwas drehen, um die verdächtige Person weiter im Blick zu haben.«
Franzi stellte sich neben Kim. »Darf ich mal?«
»Klar. Willst du anfangen? Wir müssen uns sowieso abwechseln. Auf Dauer bekommt man nämlich einen Tunnelblick.«
»Hmm«, machte Franzi, die schon Position bezogen hatte und neugierig durch das Periskop sah.
Kim und Marie richteten es sich, so gut es ging, gemütlich auf dem Boden ein. Kim zog eine Tüte Gummibärchen aus ihrem Rucksack.
Franzi presste den Zeigefinger auf den Mund und hob warnend die Augenbrauen. »Der Bademeister kommt«, wisperte sie. »Er läuft an den Umkleiden vorbei. Jetzt kommt er zu den Schließfächern.«
Die drei !!! hielten den Atem an.
Nach fünf Sekunden gab Franzi Entwarnung: »Er geht wieder. Er hat das Periskop nicht gesehen.«
Kim nickte zufrieden. »So hatte ich mir das vorgestellt. Jetzt heißt es abwarten und Geduld haben.«
Als Marie sich ein Gummibärchen nahm, fiel ihr das Experiment vom Vortag wieder ein. »Was ist eigentlich aus dem Versuchsbären geworden?«, fragte sie flüsternd.
Franzi antwortete, während sie weiter durch das Periskop sah: »Es hat wirklich funktioniert! Heute Morgen war ein Riesenbärchen im Becher. Bestimmt viermal so groß wie vorher. Meine Mutter dachte zuerst, ich hätte einen toten Frosch angeschleppt.«
Marie musste grinsen.
»Ich glaube, da kommt Holger mit seinen Parkouring-Jungs«, sagte Franzi. »Sie stopfen alle ihre Sachen in einen Spind, was für ein Chaos.«
Augenblicklich gefror Maries Lächeln zu Eis.
»Wann triffst du ihn denn nun endlich?«, wollte Kim wissen.
Marie ballte die Hände zu Fäusten. »Kein gutes Thema.«
Kim sah erschrocken drein. »Oje, was ist passiert?«
Marie schossen die Tränen in die Augen. Sie klappte die Sonnenbrille runter. »Ich will jetzt nicht darüber sprechen«, murmelte sie.
Auch Franzi sah sie jetzt erschrocken an.
»Du musst den Tatort beobachten«, mahnte Marie.
Franzi blinzelte verstört. »Ja, aber …«
»Es ist schon okay!«, beharrte Marie.
Franzi wandte sich wieder dem Periskop zu. Es war ihr jedoch anzumerken, dass sie sehr unkonzentriert war.
Kim legte den Arm um Marie. »Wann immer dir danach ist, über Holger zu sprechen, sagst du Bescheid, ja?«
Marie nickte. »Danke. Aber ich will momentan einfach nicht daran erinnert werden. Ich will jetzt einfach nur in diesem Fall vorankommen.« Sie tupfte sich mit einem Papiertaschentuch die Nase ab. »Sind die Jungs weg?«
Franzi nickte.
»Soll ich dich ablösen«, fragte Marie zwei Sekunden später.
Franzi rückte zur Seite. »Ja, gerne.« Sie rieb sich die Augen. »Das ist ganz schön anstrengend.«
»Und dabei haben wir zu den zwei Spiegeln noch Umlenkprismen und Linsen eingebaut, die das Bild vergrößern«, sagte Kim, »sonst wäre es noch viel anstrengender.«
»Ihr habt wirklich ganze Arbeit geleistet«, murmelte Marie, »das Bild ist gestochen scharf.«
Leider nutzte das deutliche Bild nichts. Die Verdächtigen, die Franzi damals beobachtet hatte, tauchten nicht auf.
Nach über drei Stunden Aufenthalt in ihrem engen Versteck beschlossen die drei !!! die Beobachtung abzubrechen.
Kim baute das Periskop ab und sie verließen leise ihren Posten.
Die drei Detektivinnen trotteten langsam den schmalen Weg entlang, der zum Bistro führte. »Vielleicht war alles nur ein Missverständnis,« sagte Marie enttäuscht. »Und die zwei Männer, die du gesehen hast, Franzi, haben für sich und für einen Freund etwas in die Schließfächer zurückgelegt. Vielleicht ihre Handys oder Geldbörsen?«
»Ich weiß es nicht.« Franzi kickte einen Kieselstein zur Seite. »Die beiden haben sich dennoch sehr auffällig unauffällig verhalten.«
»Und vergiss nicht: Du hast beobachtet, wie sie alle Spinde mit ein und demselben Schlüssel aufgeschlossen haben. Das ist doch mehr als merkwürdig«, fügte Kim hinzu.
»Vielleicht habe ich mich trotzdem getäuscht«, gab Franzi zu bedenken. Sie sah ihre Freundinnen unglücklich an. »Ich wittere mittlerweile hinter jedem außergewöhnlichen Verhalten sofort eine kriminelle Tat. Das kann auch mal völlig falsch sein.«
»Sag so etwas nicht«, widersprach Kim. »Du weißt selbst, in wie vielen Fällen unser Verdacht zugetroffen hat! Aber jetzt trinken wir erst mal was im Bistro. Ich verdurste nämlich gleich.«
Kim stieß die Glastür auf – und zögerte.
Marie lief beinahe in
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