Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
Ewigkeit später schlenderten Marie und Holger Hand in Hand in Richtung Pavillon. Sie hatten nur Augen füreinander, sodass Marie erschrocken aufquiekte, als plötzlich Franzi vor ihr stand. Ihre Freundin strahlte sie an, aber brachte zunächst kein Wort heraus.
Dafür sagte Kim, die neben ihr stand: »Herzlichen Glückwunsch! Das wurde ja auch endlich mal Zeit!«
Marie boxte Franzi leicht gegen die Schulter. »Danke!«
Franzi fiel Marie um den Hals. »Ich freue mich so!«
Connie und Blake beobachteten die Szene gerührt.
Michi und Felipe, die gerade mit einer großen Flasche Cola und einem Stapel Plastikbechern angekommen waren, fingen sofort an zu lächeln, als sie Marie und Holger zusammen sahen.
»Es hat zwar lange gedauert«, stellte Michi fest, »aber auf das Ergebnis kommt es an. Ich freu mich für euch!«
»Guckt mal, wir haben zufällig genau acht Becher mitgebracht«, rief Felipe. »Wenn das kein Wink des Schicksals ist!« Er schenkte ein und sie stießen lachend an.
A uf die Liebe, auf die Freundschaft, auf den Sommer!
»Sehr schön, sehr gut, weiter so!«, rief der Fotograf. »Und jetzt probieren wir ein bisschen Action: Liefert euch eine kleine, neckische Wasserschlacht!«
Holger grinste und warf sich Marie über die Schulter. Ihr Nixenschwanz schillerte und glänzte im Licht der großen Scheinwerfer, die um den Pool herum aufgebaut waren.
»Ich habe den Regenbogenfisch gefangen und klaue seine Glitzerschuppe!«, johlte Holger und watete mit großen Schritten durch das Kinderbecken.
»Du Schuft!«, rief Marie kichernd und wand sich geschickt aus seinem Griff. Mit einem großen Platsch landete sie im Wasser. Kurz dachte sie an den kleinen Jungen, den sie dabei beobachtet hatten, wie er ins Becken pinkelte. Aber den Gedanken verdrängte sie gleich wieder. Die Bademeister hatte bestimmt aufgepasst, dass so etwas nicht mehr passierte …
Marie zog Holger mit einem Schwung ihrer Flosse die Beine weg, sodass er wie ein Stein ins Wasser plumpste.
Prustend und paddelnd tauchte er neben ihr wieder auf.
»He, Moby Dick, du verdrängst das ganze Wasser!«, rief Marie und wollte sich mit einem eleganten Flossenschlag in Sicherheit bringen.
Aber Holger hielt sie an ihrem Nixenschwanz fest. »Warte, du Flipper, aus dir mach ich Fischstäbchen.«
Marie kicherte. Sie sah, wie der Fotograf den Kopf schüttelte. Heute Nachmittag, als sie vorgeschlagen hatte, dass Holger beim Shooting mitwirken sollte, war er sofort begeistert gewesen. Jetzt allerdings schien der Mann seine Entscheidung leicht zu bereuen, wie Marie amüsiert feststellte.
»Halt! Nicht so!«, rief er ungeduldig. »Ihr seid doch keine Steinzeitmenschen auf der Mammutjagd, etwas mehr Sensibilität bitte! Kommt schon, auf geht’s: Ich will Marie auf Holgers Armen sehen. Und schaut euch mal verliebt an, das kann euch ja nicht so schwerfallen, oder?«
Holger und Marie sahen sich an. Nein, das war nicht schwer. Aber das Herumalbern machte eben auch Spaß!
»Wir sollten uns jetzt anstrengen«, raunte Marie in Holgers Ohr. »Sonst wird der Fotograf noch echt sauer.«
»Anstrengen? Um dich verliebt anzusehen, muss ich mich nicht anstrengen«, wisperte Holger.
Er rappelte sich auf, und als er stand, zog er Marie zu sich hoch. Zärtlich blickte er sie an, während er sie auf seinen Armen hielt.
Sie schlossen die Augen und gaben sich einen Kuss.
Der Fotograf schoss eine Serie. »Ja, so passt das«, sagte er zufrieden. Er sah sich die Bilder im Display an und nickte. »Wir haben es im Kasten, danke. Ihr wart großartig! Ich denke, nächste Woche habe ich erste Probedrucke, ich schicke euch was zu.«
Marie schlüpfte aus dem Nixenkostüm und stieg Hand in Hand mit Holger aus dem Becken. Sie bedankten sich beim Fotografen und gaben ihm ihre Adressen.
Plötzlich wurden laute Knutschgeräusche imitiert. »Bravo! Großartig!«, grölten zwei Kinderstimmen. »Marie ist Holgers Braut, die ihn immer haut! Hahaha!«
Ein Busch neben den Duschen wackelte und zwei rote Schöpfe tauchten auf. Paul und Maike krochen hervor. Sie kringelten sich vor Lachen, während sie weitere Knutschgeräusche produzierten.
»Wartet, wenn ich euch erwische«, drohte ihnen Holger scherzhaft. »Wieso seid ihr überhaupt schon hier, die Grillparty fängt erst in einer halben Stunde an!«
»Mama musste was herbringen und sie hat sich nicht getraut, uns allein zu Hause zu lassen«, krähte Maike.
Paul nickte eifrig. »Die Torte ist ganz toll geworden, sie hat lauter hmpf
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