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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
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nuschelte Kim verlegen, denn sie verpetzte nur ungern jemanden. Aber der kaputte Maschendrahtzaun gleich hinter dem Stall war ihr sofort aufgefallen, als sie um den Stall herumgegangen war. »Oh«, sagte Frau Klein, als Kim ihr die beschädigte Stelle im Zaun zeigte, die mit Sicherheit für keinen Marder der Welt zu übersehen war.
    »Tim!«, schrie sie und fuchtelte wie wild mit den Armen. »Tim! Nun sieh dir das mal an! Kannst du nicht einmal etwas richtig machen?«
    Das Gezeter wollten Kim, Franzi und Marie nicht weiter mitverfolgen. Nichts wie weg! Die Abenddämmerung hatte eingesetzt, und wenn sie noch bei Tageslicht weiterermitteln wollten, müssten sie sich ohnehin beeilen.
    Doch ganz so schnell ließ Frau Klein sie nicht gehen.
    »Geht doch mal rüber zu der alten Nelly, vielleicht waren bei ihr ja wirklich Vampire am Werk. Die ist nämlich immer noch völlig durch den Wind, seit diese ominöse Gestalt mit dem flatternden Umhang um ihr Haus geschlichen ist. Unsere Hühner hat wahrscheinlich wirklich ein Marder gerissen. Tim, nun mach schon!«, rief sie jetzt so laut, dass Kim erschrocken zusammenfuhr.
    »Wow. Die kann aber keifen, was?«, stöhnte Kim auf, als sie außer Hörweite waren.
    Der alten Nelly hingegen war gar nicht nach Keifen. Ihr war noch nicht einmal nach Reden zumute. Sie sah die Mädchen nur erstaunt an, als sie bei ihr vor der Tür standen und sie um Mithilfe bei der Aufklärung der seltsamen Vorkommnisse in der Stadt baten. Das Wort Vampir vermieden Franzi, Kim und Marie. Sie wollten nicht, dass die alte Nelly noch bleicher wurde, als sie ohnehin schon war. Die alte Dame wirkte tatsächlich etwas neben der Spur. Ihre Augen flackerten und wanderten unruhig zwischen den Mädchen hin und her. Immer wieder zog sie die Nase hoch, und statt mit einem Taschentuch wischte sie sich die Nase einfach mit dem Kittel ab, der von ihren mageren Schultern rutschte. Als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte, fragte sie: »Wer seid ihr? Was wollt ihr?«
    »Wie sind Detektivinnen«, sagte Kim.
    »Detek... was? Detektoren? Hab ich nicht! Und ich kaufe auch keine. Und an der Haustür schon gar nicht.«
    »Nein, nein, wir sind De-tek-ti-vin-nen. Wir lösen jeden Fall ... oder so ähnlich«, murmelte Franzi als sie merkte, dass die alte Nelly ihr nicht folgen konnte. Franzi kramte in ihrer Hosentasche, holte eine Visitenkarte hervor und hielt sie der alten Nelly hin.

    Blitzschnell zischte ihre knochige Hand aus der Kitteltasche und schnappte die Karte, nur um sie gleich darauf in der Kitteltasche verschwinden zu lassen. »Ich kann das ohne Brille sowieso nicht lesen«, sagte sie, ohne auch nur einen Blick auf die Karte geworfen zu haben. »Was steht da? Nein, nein, der Schornsteinfeger ist für heute nicht angemeldet. Und Hühneraugen habe ich auch keine, seit letztem Sommer nicht mehr. Apropos Hühner, wie geht es den Hühnern von Frau ... ähm ... Winzig?«
    Marie verdrehte die Augen. »Das wird nichts, hier kommen wir keinen Schritt weiter«, zischte sie Kim und Franzi zu. »Mädels, ich bin sicher, die alte Nelly hat garantiert einen echten Vampir gesehen! Und ein fliegender Elefant kommt hier bestimmt auch jeden Morgen vorbei und bringt Brötchen. Vergesst es!« In dem Moment flatterte etwas um Franzis Beine, was sie so erschreckte, dass sie es nun war, die leichenblass wurde. Panisch schrie sie auf: »Ihhhh!«

Unerklärliche Bisswunden
    Kim und Marie kicherten immer noch, als sie bei warmem Apfelkuchen mit zart zerlaufender Sahne im kuschelig aufgewärmten Hauptquartier saßen. »Ach, Franzi, dass du mal vor einem harmlosen Herrenhemd so viel Angst haben würdest, hätte ich im Leben nicht gedacht!«, stichelte Marie und hielt die Ausbeute des Besuches bei der alten Nelly wie eine Trophäe in die Luft.
    »Ich konnte ja nicht wissen, dass es bloß ein Hemd ist. Hättet ihr geahnt, dass es nur eine vom Wind umgepustete Vogelscheuche war, die die alte Nelly so in Angst und Schrecken versetzt hat?«
    »Nee, jedenfalls nicht bis zu dem Moment, wo dich ein Teil der Vogelscheuche in Panik ausbrechen ließ.« Kim musste wieder kichern. »Stell dir mal vor, der Wind hätte den Strohkopf der Vogelscheuche um deine Beine kugeln lassen. In der Dämmerung hätte keine von uns gleich erkannt, dass es nicht der rollende Kopf des Opfers eines Vampirangriffes gewesen ist.« Kim warf den Strohkopf, den sie aus dem Gemüsebeet der alten Nelly gefischt hatte, ein paarmal hoch und grinste. »Hätte die alte Nelly der

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