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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
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über sich ergehen lassen. Frau Klotz hatte ein mitleidiges Lächeln angeknipst und löcherte Kim mit zu vielen Fragen. »Wie geht es deiner Mutter?« war noch die harmloseste.
    »Sie wurde operiert, hat alles gut überstanden und ist fast schon wieder gesund. Ich besuche sie nachher zusammen mit meinen Freundinnen«, antwortete Kim und kam auch gleich zu dem, was ihr eigentlich unter den Nägeln brannte, als sie nach der Biostunde ans Pult von Frau Klotz gegangen war.
    »Bitte sehen Sie sich mal diese Fotos an!« Kim schaltete die Digitalkamera an und scrollte zu den Bildern, die sie gestern aufgenommen hatten.
    »Hm«, murmelte Frau Klotz und zoomte das Foto heran. »Du möchtest wissen, welches Tier solche Wunden verursachen könnte?«
    Kim nickte.
    »Das kann ich dir leider nicht sagen, die Wunden sind schon zu alt. Zu verschorft.«
    Mist! Kim überlegte einen Moment. »Kann es ein Vampirbiss sein?«, fragte sie dann und kam sich selbst ziemlich albern vor. »Klar, ja doch, das ist denkbar!«, antwortet Frau Klotz und lachte. »Ach, Kim, du darfst nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht.«
    Das war Kim selbst klar. »Trotzdem, kann das ein Vampir gewesen sein?«, fragte sie erneut und fügte hinzu: »Nur um das mal auszuschließen.«, »Wenn man die harmlosen kleinen Fledermäuse, die sich jetzt allerdings längst in ihr Winterquartier in den alten Stollen am Stadtrand zurückgezogen haben, als Vampire bezeichnen möchte, dann lautet meine Antwort: Ja, es könnten Vampire gewesen sein!«, sagte Frau Klotz verschmitzt und gab Kim die Digitalkamera zurück. Auf ihrer Stirn bildete sich eine steile Falte. »Auf welchen Tieren hast du die Bisswunden noch gleich gefunden?«
    »Auf einer Kuh.«
    »Hm? Die einzigen Vampire, die ich für diese Bisswunden verantwortlich machen würde, wären die Weißflügelvampire. Aber die fallen auch gleich wieder weg, die mögen nämlich kein Rinderblut, sondern nur Ziegen-, Hühner- und Meerschweinchenblut. Außerdem sind die nur in Mittel- und Südamerika von Mexico bis Argentinien verbreitet. Und unsere heimischen Fledermäuse ziehen Insekten dem Blut vor.« Frau Klotz packte ihre Bücher zusammen und war im Begriff, das Klassenzimmer zu verlassen.
    Kim kombinierte blitzschnell: Vampire, Fledermäuse, Blut ... Vielleicht hatten die Reporter ja nur einen Hauch an der Wahrheit vorbeigeschrieben. Eventuell gab es eine andere Fledermausart, die zugebissen hatte, weil ihr Rinderblut eben ganz besonders gut schmeckte. Was hatte sie neulich in der Biostunde gelesen, als sie im Biobuch blätterte – irgendetwas war da doch ... Kim kam nicht sofort drauf, aber dann.
    »Vielleicht war es der Gemeine Vampir!«, rief sie Frau Klotz hinterher. »Dem schmeckt Rinderblut ganz ausgezeichnet, oder?« »Nee, nee, Kim, der lebt auch nur in Teilen von Amerika. Und jetzt will ich nichts mehr von Vampiren hören. Die Biostunde ist beendet. Habt ihr jetzt nicht gleich Sport?«
    Kim nickte. Sport war das Letzte, wofür sie sich jetzt interessierte. Ihre Gedanken kreisten noch immer um den Fall.
    Auf dem Weg zur Turnhalle schrieb sie eine SMS an Marie und Franzi:
    Es gibt tatsächlich Vampire! Und eines von den hungrigen Viechern hat das Rind gebissen! Und wir werden das beweisen!!!
    Marie musste lachen, als sie die SMS gleich nach Schulschluss las. Soso, wenn Kim meint, dann sollten wir uns vielleicht doch noch mal so einen ekelhaften Vampire Defence im Lomo reinziehen, dachte sie. Allein die Erinnerung an das ekelhafte Buttermilch-Zeug brachte sie zum Würgen. Aber es brachte sie auch auf eine andere Idee: Buttermilch-Honig-Gesichtsmaske! Ja, genau das Richtige bei diesem trüben Novemberwetter, dachte Marie und sah auf ihre Armbanduhr. Sie hatte noch zwei Stunden Zeit, bis sie sich mit Franzi und Kim vor dem Krankenhaus treffen würde. Voller Vorfreude auf eine gemütliche Wellnessstunde in einer Traumwolke aus Sandelholzöl und Rosenduft trat sie kräftig in die Pedale.
    Doch kaum hatte sie das Sandelholzöl ins heiße Badewasser geträufelt und die Gesichtsmaske aufgelegt, verflog die Freude blitzschnell wie billiges Parfüm.
    »Prinzessin, wo steckst du? Wir haben Besuch«, flötete Maries Vater, kaum dass er zu Hause war.
    Nicht schon wieder Tessa, dachte Marie genervt und wusste im ersten Moment nicht, ob sie sich die Buttermilchmaske gleich wieder aus dem Gesicht wischen oder stur an ihrem Plan festhalten sollte. Als Tessas Stimme durch die Wohnung klirrte, bestärkte das Marie nur in

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