Die drei !!! Bd. 25 - Herzklopfen!
Grundregel des Camps.«
»Ich bin aber nicht irgendwer!«, rief Sabrina erbost. »Du kannst nicht ernsthaft erwarten, dass ich in einer Holzhütte wohne und mich von fettiger Erbsensuppe ernähre. Ich möchte ab sofort in einem vernünftigen Hotel untergebracht werden. Mindestens vier Sterne, versteht sich, und ein Wellness-Bereich wäre auch nicht schlecht …«
Bob Marten lachte. »Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich glaube kaum, dass du dir solche Forderungen leisten kannst, meine Liebe. Darf ich dich daran erinnern, dass du mich um diese Stelle förmlich angefleht hast, nachdem deine letzte CD nicht so gut gelaufen ist wie erwartet?«
»Das ist eine Unverschämtheit!«, schrie Sabrina. »Ich hab den Job aus reiner Nettigkeit angenommen. Das Camp kann froh sein, sich mit meinem Namen schmücken zu können. Und dafür erwarte ich eine angemessene Behandlung.«
»Vergiss es«, sagte Bob Marten kalt. »Und jetzt verlass bitte mein Büro, ich muss arbeiten.«
»Na warte«, zischte die Sängerin. »Du wirst schon sehen, was du davon hast!«
Sie stürmte aus der Hütte und knallte die Tür hinter sich zu. Die drei !!! konnten sich gerade noch rechtzeitig hinter ein dichtes Gebüsch zurückziehen. Aber Sabrina war so wütend, dass sie sie wahrscheinlich sowieso nicht bemerkt hätte. Genauso wenig wie sie Ute Toben bemerkte, die plötzlich hinter der anderen Seite der Hütte auftauchte und sich an Sabrinas Fersen heftete.
»Entschuldigen Sie bitte!«, rief sie der Sängerin nach. »Ich habe gerade zufällig Ihren kleinen Wortwechsel mitbekommen. Wie wär’s mit einem kurzen Interview? Mich würden die Hintergründe des Streits interessieren. Hat Bob Marten Sie tatsächlich in einer dieser primitiven Hütten einquartiert?«
Sabrina drehte sich um. »Eine echte Zumutung, finden Sie nicht auch?«
Die Journalistin nickte. »Allerdings! Erzählen Sie mir am besten alles von Anfang an. Behandelt Bob Marten seine Workshop-Leiter immer so von oben herab?«
Die beiden Frauen entfernten sich und die drei !!! kamen aus ihrem Versteck.
»Ute Toben war bestimmt nicht zufällig hier«, vermutete Marie.
»Nie im Leben«, stimmte Franzi zu. »Die hat einen Riecher für gute Storys. Gestern die Kakerlaken und heute der Streit zwischen Sabrina und dem Campleiter. Keine schlechte Bilanz für zwei Tage.«
»Die Kakerlaken-Geschichte hat sie an die Presse verkauft«, berichtete Kim. »Ich hab den Artikel heute früh in der Tageszeitung entdeckt, die in der Kantine ausliegt. Sie hat alles schrecklich aufgebauscht und dramatisiert.«
»Eine merkwürdige Person.« Marie runzelte die Stirn. »Es kann bestimmt nicht schaden, sie ein bisschen im Auge zu behalten …«
M orgenstund hat Gold im Mund
Am nächsten Morgen verließ Franzi in Joggingklamotten und Turnschuhen um kurz nach sechs die Hütte. Kim und Marie schliefen noch, genauso wie die anderen Campteilnehmer. Über dem Gelände lag morgendliche Stille. Franzi sog genießerisch die frische, kühle Luft ein und zog den Reißverschluss ihrer Trainingsjacke zu. Sie machte ein paar Dehnübungen, dann trabte sie auf den Wald zu, der direkt hinter der Hütte begann.
Franzi folgte einem schmalen Pfad zwischen hohen Bäumen hindurch. Der Boden war weich und federte Franzis Schritte ab, das Laufen ging fast wie von selbst. Allmählich steigerte sie das Tempo. Die Morgensonne brach durch die Zweige und malte bunte Kringel auf das Moos, das zwischen den Bäumen wuchs. Ein paar Vögel zwitscherten, sonst herrschte andächtige Ruhe. Franzi genoss die Bewegung an der frischen Luft und das Gefühl, dass ihre Muskeln immer lockerer wurden. Wenn sie es schaffte, jeden Morgen eine Runde durch den Wald zu joggen, würde sie beim Tanztraining bald nicht mehr so schnell aus der Puste kommen.
Nach zwanzig Minuten hatte Franzi den See erreicht. Er wurde von Kiefern gesäumt, die größtenteils bis zum Wasser reichten. Franzi blieb stehen und betrachtete das schwarze Wasser. Weiter vorne gab es einen schmalen Sandstreifen, der sich bestimmt hervorragend zum Sonnen und Baden eignete. Franzi spürte den salzigen Schweiß auf ihrer Haut und überlegte, ob sie schnell in den See springen sollte, um sich abzukühlen. Ein morgendliches Bad wäre bestimmt herrlich erfrischend …
Ehe sie zu einem Entschluss kommen konnte, hörte sie leises Plätschern und entdeckte eine Bewegung im ansonsten völlig ruhigen Wasser. Franzi kniff die Augen zusammen. Was war das? Ein Fisch? Nein, dort schwamm jemand!
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