Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
tat so, als würde sie darin lesen. In Wirklichkeit spähte sie über den Rand des Heftes hinweg und beobachtete genau, wer den Raum verließ. Auch Franzi und Kim waren aufmerksam bei der Sache. »Pst!«, zischte Kim plötzlich und deutete mit dem Kopf auf einen großen Jungen in Lederjacke, der lässig an ihnen vorbeischlenderte. Marie erkannte Marc an seinem weichen Gesichtsausdruck und an der Baseballkappe, die er auch schon auf dem Pressefoto getragen hatte, und ergriff die Initiative. »Hey, Vinc ... äh, hey Marc!«, rief sie. Marc drehte sich um. Als er die drei Teenager sah, veränderte sich sein zunächst freundliches Gesicht schlagartig. Er musterte Franzi, Kim und Marie von oben herab und sagte dann: »Immer diese Fans ... Selbst an der Uni hab ich keine Ruhe vor euch! Gönnt mir auch ein Privatleben, ja?« Dann ging er weiter. Franzi, Kim und Marie folgten ihm.
»Wir sind keine lästigen Fans«, stellte Kim klar. Marc tat so, als würde er sie nicht hören.
»Wir wollen dich nur etwas fragen. Nun warte doch mal!«, rief Marie und hatte ihn schon fast eingeholt. Marc legte einen Schritt zu und verließ die Hochschule, bevor die drei Detektivinnen ihn zur Rede stellen konnten. Vor dem Gebäude wartete schon ein Auto auf Marc. Er sprang hinein, schlug den drei !!! die Tür direkt vor der Nase zu und schon brauste der Wagen davon.
»Oh nein! Er ist uns entwischt«, sagte Marie frustriert. Kim und Franzi ließen ebenfalls die Schultern hängen.
Achtung, Verleumdungsklage in Sicht!
»Der wird sich noch wundern«, zischte Marie. »Habt ihr damit gerechnet, dass Mister Superstar von einem Chauffeur abgeholt und durch die Gegend kutschiert wird? Ich nicht!« Der Aufkleber auf der Heckscheibe des Wagens, in dem Marc die Flucht vor den vermeintlichen Fans angetreten hatte, war nicht nur Marie aufgefallen. Das grün schimmernde Ginkgoblatt, über dem in silberner Schrift TDJ-Aspiration stand, konnte eigentlich niemand übersehen, an dem der Firmenwagen vorbeifuhr.
»Und unser Privatchauffeur ist weg«, fügte Marie noch hinzu, nachdem sie mit den Augen den angrenzenden Parkplatz der Musikhochschule abgescannt hatte. »Und nun? Wir müssen Marc unbedingt folgen.«
»Hat sich eine von euch gemerkt, wo das Label sitzt?«, fragte Franzi. »Mit etwas Glück fahren sie dorthin. Wenn wir Pech haben zu einer Autogrammstunde oder so.« »Marie, hol doch mal bitte dein Handy heraus und such im Internet, wie wir zum Büro von TDJ-Aspiration kommen«, bat Kim.
Auf die Idee war Marie auch schon gekommen. Ihre Finger sausten bereits über das Display, als Kim ihr die Adresse durchgab. »Oberbaumbrücke 1 sagtest du? Toll, dass du dir das gemerkt hast! Das ist unten am Hafen. Wir müssen nur ein paar Stationen mit dem Bus fahren und dann das letzte Stück mit der U1. Dann landen wir ... schwuppdiwupp ... direkt bei dem Firmensitz des Labels. Die Hamburger Fahrplanauskunft ist wirklich easy!« Marie steckte zufrieden ihr Handy in ihre Handtasche. »Und so, wie der Verkehr heute ist, sind wir sicherlich noch vor Marc dort«, sagte Marie und schaute sehr zufrieden in Richtung Straße, auf der sich die Autos nur langsam vorwärtsbewegten.
»Und dann konfrontieren wir Marc direkt dort vor seinem Boss mit unseren Verdächtigungen.« Kim war sichtlich entschlossen, Marc sein arrogantes Verhalten heimzuzahlen. Auch Franzi hatte ein siegessicheres Lächeln aufgesetzt und rief: »Los, Mädels, auf in die City! Dem werden wir zeigen, was es heißt, uns einfach so eiskalt abzuservieren! Und das Label wollten wir uns doch sowieso noch genauer anschauen!«
Doch ganz so einfach, wie Franzi, Kim und Marie es sich vorgestellt hatten, war es dann doch nicht, Marc zur Rede zu stellen. Einfach war nur der Weg zum Bürokomplex, in dem das Label seinen Sitz hatte. Doch kaum standen sie vor dem riesigen dreieckigen Glasbau, wurde ihnen bewusst, was sie da eigentlich vorhatten. Sie hatten schon öfter mal bei ihren Ermittlungen fremdes Territorium betreten und ihre Fühler ausgestreckt, doch irgendwie schüchterte sie jetzt der futuristische Bau etwas ein. Einfach so das Bürogebäude zu stürmen, ohne zu wissen, in welchem Stockwerk sich die Räume von TDJ-Aspiration befanden, und zu hoffen, Marc würde es ihnen, dort angekommen, leichter machen als in der Hochschule, glaubte keine von ihnen. Vorausgesetzt, er war überhaupt in dem Gebäude und nicht gerade auf dem Weg zu einer Probe oder einem Interview. Auf dem Parkplatz war kein Auto des
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