Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
Termin würden sie hier keinen Schritt weiterkommen. Leider konnte sie noch nicht einmal so tun, als seien sie zum Label bestellt worden. Und selbst, wenn sie vorschieben würde, sie sei zum Vorsingen hier, müsste sie auch dann einen Namen parat haben. Doch den konnte sie nicht einfach so aus dem Hut zaubern. Sie hatte sich keinen der Mitarbeiter des Labels gemerkt, als sie auf der Homepage waren. Und Kim und Franzi standen genauso ratlos da wie sie selbst. Wir sind wirklich schlecht vorbereitet, kritisierte Marie ihren Detektivclub innerlich. Marie schluckte den aufkommenden Ärger hinunter und schaltete blitzschnell auf ein anderes Programm um. Ihr Schauspieltalent musste auch hier zum Einsatz kommen. Mit großer Geste hielt sie sich plötzlich den Handrücken an die Stirn, verdrehte die Augen und kippte im nächsten Moment auch schon nach hinten über. Franzi und Kim verhinderten einen schmerzhaften Aufprall. Geistesgegenwärtig griffen sie Marie unter die Arme, die sich für den Bruchteil einer Sekunde wie ein Sack Kartoffeln im freien Fall fühlte. »Ich brauche Wasser«, hauchte sie kläglich und tat völlig benommen. »Guter Auftritt, Marie, sehr überzeugend«, hauchte Kim ihr ins Ohr, während sie und Franzi Marie wieder auf die Beine halfen. Maries Notfallplan ging auf. Die erschrockene Sekretärin stotterte: »Ja, natürlich, sofort... herrje, geht es dir auch wirklich gut?« Sie tätschelte Maries Wange und sah sie besorgt an. Dann lief sie schnell in Richtung Teeküche, um ein Glas Wasser zu holen.
Kaum war die Sekretärin hinter einer der Glastüren verschwunden, nutzten Franzi, Kim und Marie ihre Abwesenheit und huschten den Gang entlang, in dem Marc verschwunden war. Kim hatte sich zum Glück gemerkt, durch welche Tür Marc und der Mann im dunklen Anzug getreten waren. »Dritte Tür links«, zischte sie Franzi und Marie zu, und gemeinsam schlichen sie unbemerkt an einem jungen Mann vorbei, der mit dem Rücken zu ihnen an einem Kopier stand. Wie bei einem Überfallkommando riss Marie die Tür auf und stürmte in den Raum. Drei Augenpaare sahen die Mädchen zunächst überrascht und dann mit versteinerter Miene an. Einer der zwei Herren fragte souverän, ob sie sich in der Tür geirrt hätten, bekam aber weder von Franzi noch von Kim oder Marie eine Antwort. Stattdessen bauten sich Franzi und Kim vor Marc auf, der nur völlig genervt schnaubte: »Ach, diese Kletten! Die haben mich an der Hochschule schon verfolgt. Fans sind doch etwas Lästiges ... Jaja, ich geb euch ja ein Autogramm. Wartet bitte draußen, ich bin mitten in einer Besprechung mit meinem Manager.« Mit einer lässigen Handbewegung, so, wie wenn man lästige Fliegen verscheucht, fuchtelte er herum und deutete dann zur Tür. Als sei damit alles gesagt, lehnte er sich in dem ledernen Clubsessel zurück und grinste die beiden Herren ihm gegenüber selbstsicher an. »Erfolg hat eben auch seine Schattenseiten!« »Erfolg?«, Marie schnaufte verächtlich und blitzte Marc wütend an. »Erfolg, der geklaut ist, ist schäbig! Außerdem können wir wirklich etwas Besseres mit unserer Zeit anfangen, als einer schmierigen Eintagsfliege hinterherzulaufen.« »Wir sind doch keine Stalker!«, sagte Franzi jetzt ebenso empört. Und Kim schüttelte nur den Kopf und sagte verächtlich: »Auf Milchgesichter steht keine von uns.« Mit so geballter Verachtung für ihren Superstar hatte wohl weder Marcs Manager noch der andere Herr gerechnet. Fassungslos suchten sie nach Worten. Doch Marie ließ ihnen keine Chance, irgendetwas zu sagen. »Marc ist ein Dieb!«, schleuderte sie den Herren entgegen. »Er sonnt sich in geklauten Ruhm!«
»Ach ja? Wer sagt das?«, fragte der Manager und sprang auf. Obwohl er Marie bedrohlich nahe kam, und nicht so aussah, als wäre er jetzt für einen Scherz zu haben, ließ sie sich nicht einschüchtern. »Ihr Nummer-eins-Hit ist die Komposition eines Freundes!«
»Was immer Marc erzählt hat, es ist gelogen!«, fauchte Franzi. »Das ist Diebstahl geistigen Eigentums. Das ist gegen das Gesetz!« Kims Stimme hallte so feindselig durch den Raum, dass Marie Schweißperlen auf die Stirn traten. Hui, wenn das jetzt mal nicht eine Umdrehung zu viel war, dachte sie und versuchte, die Situation einzuschätzen. Die finsteren Mienen aller drei anwesender Herren verhießen nichts Gutes. Marie hatte sich nicht getäuscht. Wie losgelassene wilde Tiger fauchten alle drei durcheinander: »Schwachsinn!« »Das ist doch völliger
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