Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
Blaumann mit Handy am Ohr kam heraus und drängelte sich ohne Verwunderung über die Versammlung vor dem Gebäude an den drei Detektivinnen, Jo und Till vorbei.
»Ja, Chef, war nur ein verstopftes Rohr. Alles wieder in Butter. Warum verstopfen Rohre eigentlich immer Sonntagmorgens? Gibt doppelten Lohn für mich«, sagte der Handwerker ins Telefon und lief über den Hof zu seinem Auto. »Glück gehabt!«, sagte Marie erfreut und stellte blitzschnell einen Fuß in die Tür.
»Und da hören wir auch schon die Nachtigall trällern«, sagte Jo, während sie alle gemeinsam durch den langen dunklen Flur gingen und deutete auf eine angelehnte Tür am Ende des Ganges, aus der ganz deutlich Ninas Stimme klang.
Unser Kosmos? Ohne Ziel?
Der Weg dorthin lang wie der Nil?
Komm zu mir — auf ein Wort!
Gib mir noch eine Sekunde an unserem Ort.
»Sie hat wirklich eine schöne Singstimme«, sagte Marie und fragte dann: »Stürmen wir gleich oder geben wir ihr noch eine Sekunde an ihrem Ort?«
Kim und Franzi grinsten breit. Bevor sie antworten konnten, verstummte Ninas Gesang und Marcs Stimme drang aus dem Raum. »Das ist schon ganz gut, Nina. Aber du musst mehr Betonung auf eine Sekunde legen. Das muss noch dramatischer, sehnsuchtsvoller klingen! Versuch es noch mal.« »Dran feilen können wir immer noch«, sagte Nina. »Heute wollte ich euch mein neues Stück nur mal vorsingen.« Jetzt war Till nicht mehr zu halten. Hitzköpfig riss er die Tür auf und platzte in die Probe. »Deine Vorstellung ist hiermit ein für alle mal beendet!«, schrie er. »Was denkst du dir eigentlich dabei? Ich brüte doch nicht nächtelang an meinen Kompositionen, nur damit du hier Lorbeeren erntest!« Till stürmte auf Nina zu. Marie versuchte noch, ihn zurückzuhalten, aber in seiner Wut hatte er unwirsch ihren Arm abgeschüttelt und lief völlig kopflos auf die verblüffte Sängerin zu und schüttelte sie. Marc baute sich hinter Nina auf und stieß Till zur Seite. »Hey, spinnst du jetzt auch?«, zischte Jo und mischte sich zwischen die Streithähne.
Geistesgegenwärtig griff Kim zu den Becken, die an der Wand lehnten, und schlug sie mit voller Wucht aufeinander. Der ganze Raum schien zu vibrieren. Marie dröhnten die Ohren. »Himmel noch mal, bist du verrückt geworden?«, fragte sie Kim und schüttelte verständnislos den Kopf. »Hat doch was gebracht«, flüsterte Kim und zog vorsorglich den Kopf ein.
Alle standen regungslos da. Nach diesem Schreck beruhigten sich auch die Jungs wieder. Till hatte Nina losgelassen, die nun in Marcs Armen Schutz suchte. Der wimmelte sie ab. »Was ist hier überhaupt los? Kann mir das mal bitte jemand erklären?« Auch seine Bandkollegen, Roman und Sam, sahen fragend zwischen Nina, Till, Jo und den drei Detektivinnen hin und her. »Euch drei kenne ich doch! Ihr seid ja echte Stalker. Erst spürt ihr mich an der Uni auf, dann folgt ihr mir bis zum Büro des Labels und jetzt auch noch in den Proberaum! Das ist eine Frechheit! Fans sind so was von lästig!« Marc raufte sich genervt die Haare.
Till ignorierte ihn. »Die da ...«, er zeigte auf Nina, »hat euch offensichtlich ganz dreist und ohne auch nur mit der Wimper zu zucken mein geistiges Eigentum als das ihre verkauft!« »Das ist völliger Blödsinn!«, entgegnete Marc. »Nina hat das gar nicht nötig. Sie komponiert selbst ausgezeichnet.« »Und ihre Texte sind einfach nur zauberhaft«, nahm Sam sie in Schutz. »Da muss ein Irrtum vorliegen.« »Ganz sicher nicht. Ich werde ja wohl noch wissen, was ich auf meinen Notenblättern zusammenschustere. Die Melodie von eurem Ritter Zartbitter stammt von mir, und die von dem Song, den die Kleine eben gesungen hat, auch.« Till hatte einen hochroten Kopf bekommen und giftete Nina weiter an. »Und so etwas nennt sich Musikerin. Dafür habe ich nur ein Wort: Diebin!« Bevor Till noch einmal auf Nina losgehen konnte, hielten Franzi, Kim und Marie ihn zurück. Nina zitterte ohnehin schon am ganzen Leib. Tränen standen ihr in den Augen.
»Zeig uns doch mal dein Handy, Nina«, forderte Franzi sie auf. Das war zu viel für Nina. Offensichtlich wusste sie genau, worauf Franzi hinauswollte. Sie fing an zu schluchzen und fragte unter Tränen: »Wozu denn, mein Handy geht euch gar nichts an.« Aber so langsam wurde auch Marc stutzig, und als er sie dann verwundert fragte, aus welchem Grund sie niemandem ihr Handy zeigen wollte, knickte sie gänzlich ein. »Ich habe das doch nur gemacht, weil ich unbedingt als festes
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